Gamen: 7 Tipps, wie Sie Ihr Kind begleiten können
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7 Tipps, wie Sie Ihr Kind beim Gamen begleiten können

Lesedauer: 2 Minuten

Wenn das Kind ständig am Gamen ist, liegen die Nerven bei den Eltern schnell blank. Diese 7 Tipps sorgen für einen entspannteren Umgang.

Text: Mirjam Oertli
Bild: Herbert Zimmermann / 13 Photo

1. Zeigen Sie Interesse am Gamen

Lassen Sie sich von Ihrem Kind zeigen, was es spielt. Informieren Sie sich auch im Internet über Games und Trends.

2. Handeln Sie sinnvolle Regeln aus

Regeln braucht es – am besten von Anfang an. Berücksichtigen Sie bei Abmachungen zur Dauer aber die Logik des Spiels. Darf das Kind ein Spiel 20 Minuten spielen, dessen Runden 30 Minuten dauern, sind Konflikte vorprogrammiert. Je nach Game ist es sinnvoller, die Anzahl Runden festzulegen.

3. Bringen Sie Ihrem Kind bei, dass es vorsichtig sein soll

Vereinbaren Sie, dass es Registrierungen nur mit Ihnen zusammen vornimmt. So können Sie ihm zeigen, worauf zu achten ist – «etwa, dass Nickname und E-Mail-Adresse keine Rückschlüsse auf Namen, Alter oder Wohnort zulassen», so Fabienne Marbach, Projektleiterin bei Akzent Luzern. Erklären Sie zudem altersgerecht, warum beim Gamen keine persönlichen Dinge verraten und nie ohne Absprache Spielbekanntschaften getroffen werden dürfen.

4. Verstehen Sie Altersempfehlungen als Leitplanke

Die Altersempfehlungen von PEGI oder USK geben gute Hinweise. Den Entscheid, ob ein Spiel für ihr Kind geeignet ist, müssen aber die Eltern fällen. «Begleiten und beobachten Sie Ihr Kind gerade bei Spielen besonders gut, für die es offiziell zu jung ist», so Marbach.

Den hundertprozentigen Schutz vor unangemessenen Inhalten gibt es nicht.

Fabienne Marbach, Projektleiterin Akzent Luzern

Vorsicht auch bei «Let’s Play»-Videos: Hier filmen sich Gamer und Gamerinnen beim Spielen und lassen andere teilhaben, etwa auf Youtube. Neben versteckter Werbung werden auch Spiele gezeigt, die erst ab 16 oder 18 Jahren freigegeben sind. Doch: «Den hundertprozentigen Schutz vor unangemessenen Inhalten gibt es nicht», so Marbach. Eltern sollten ihrem Kind daher stets signalisieren, dass es mit allem zu ihnen kommen kann.

5. Erarbeiten Sie Ausstiegsstrategien

Besprechen Sie vor dem Gamen, was das Kind danach machen könnte. «Für jüngere Kinder macht eine Eieruhr die Zeit fassbarer», sagt Marbach. Das Kind sieht, wie viel Zeit bleibt, und weiss: Klingelt es, darf ich die Runde fertig spielen und muss dann ausschalten.

6. Legen Sie ein Budget fest für Skins und Co.

Sorgen Sie zunächst dafür, dass keine Zahlungsinformationen auf Spielgeräten hinterlegt sind. Verbieten Sie aber gerade grösseren Kindern In-App-Käufe – z. B. Lootboxen oder Skins – nicht komplett. Besprechen Sie, welches Budget angemessen ist, und suchen Sie immer wieder das Gespräch zum Thema, damit es nicht zu sehr ins Geld geht

7. Achten Sie auf eine gesunde Balance

Richten Sie den Fokus bei älteren Kindern vermehrt auf gerätefreie Zonen («am Esstisch») und Zeiten («vor der Schule», «eine Stunde vor dem Schlafengehen») statt auf eine konkrete Gaming-Dauer. Stellen Sie sicher, dass die Geräte nachts im Flugmodus oder ausserhalb des Schlafzimmers sind. Haben Sie das Gefühl, dass es aus dem Ruder läuft, lassen Sie sich beraten.

Mirjam Oertli
ist freie Journalistin und Buchautorin («Wer auf dem Handy kein gratis Internet hat, ist tot!», «Jetzt stellen Sie doch das Kind mal ruhig!»). Sie ist Mutter von zwei Teenagern und einem Primarschulkind und lebt mit ihrer Familie in Luzern.

Alle Artikel von Mirjam Oertli

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