Der Shitstorm ums Fasnachtskostüm
Merken
Drucken

Heikler Sex im Netz

Lesedauer: 1 Minuten

Der Austausch erotischer Inhalte ist unter Teenagern fast normal. Was Eltern wie Kinder wissen und beachten sollten.

Text: Michael In Albon
Bild: Oleksii Syrotkin/Stocksy

In Zusammenarbeit mit Swisscom

Sexting – der Austausch von erotischen Bildern und Texten – gilt gemeinhin als risikoreiches Verhalten. Entsprechend klar sind die meisten Empfehlungen: Junge Menschen sollten das, wenn überhaupt, nur mit allergrösster Zurückhaltung tun.

Das Risiko, dass die Bilder in falsche Hände geraten – und damit an eine breitere Öffentlichkeit –, ist tatsächlich gross. Das wiederum kann für das Leben eines Teenagers durchaus verheerende Folgen haben, wie aktuelle Beispiele zeigen.

Recht am eigenen Bild

Rechtlich bewegen sich die Jugendlichen beim Sexting auf heiklem Boden. Das Schutzalter in der Schweiz ist 16. Sex ist zwar auch unter jüngeren Jugendlichen nicht strafbar, wenn der Altersunterschied kleiner als drei Jahre ist. Aber: Kindern unter 16 Jahren pornogra­fisches Material zugänglich zu machen, ist illegal, ebenso dessen Produktion. Wenn also zwei 15-Jährige einschlägige Bilder oder Videos herstellen und tauschen, machen sie sich strafbar. Diesen Umstand sollten Eltern ihren pubertierenden Kindern unbedingt nahebringen.

Und: Grundsätzlich gilt das Recht am eigenen Bild. Wer also ein Foto einer anderen Person ohne deren Einwilligung veröffentlicht, weitergibt oder zeigt, macht sich strafbar – unabhängig vom Alter. Dieser Punkt kann meiner Meinung nach gar nicht klar genug kommuniziert werden.

Eltern sollten mit ihren Kindern nicht nur die Rechtslage zum Thema Sexting besprechen, sondern auch offen darüber reden, wie sie das ­Ri­siko minimieren können, falls sie es doch tun. Hier gibt es einige einfache Regeln, die viele Gefahren aus dem Weg räumen, ohne die Lust an der Lust gleich abzutöten:

  • Weniger ist mehr. Ein Foto ist oft erotischer, wenn es nur mit Andeutungen arbeitet, statt mit nackten Tatsachen.
  • Das Gesicht sollte nicht erkennbar sein.
  • Zeigen statt senden. Bilder können am eigenen Smartphone gezeigt statt verschickt werden.
  • Vertrauen aufbauen: Zum Empfänger oder der Empfängerin solcher Bilder sollte ein enges Vertrauensverhältnis bestehen.
  • Fotos regelmässig löschen. Je mehr erotische Bilder auf dem Handy rumliegen, desto grösser ist die Gefahr des Missbrauchs.
Interaktive Lernmodule:

Auf Medienstark finden Sie Tipps und interaktive Lernmodule für den kompetenten Umgang mit digitalen Medien im Familienalltag. swisscom.ch/medienstark

Michael In Albon
ist Beauftragter Jugendmedienschutz und Experte Medienkompetenz von Swisscom.

Alle Artikel von Michael In Albon

Mehr zum Thema Medienkompetenz:

Erziehung
«Buben müssen einen gesunden Umgang mit ihrer Aggression erlernen»
Jungs-Coach Anton Wieser über raufende Jugendliche und Eltern, die darin gefordert sind, ihre Söhne zu stärken.
Erziehung
Was habe ich denn zu verbergen?
Viele Kinder nutzen Apps und Websites, ohne ihre Daten zu schützen. So sagen Sie ihnen, warum sie dies tun sollten.
Advertorial
Frische Bio-Babynahrung für alle!
Bio, frisch, ausgewogen und einfach lecker: So stellen wir uns Lebensmittel für Babys und Kinder vor. Du auch? Dann lies weiter.
Gesundheit
«Der Algorithmus schaltet das Denken aus»
Anders als bei Computergames wurde die Suchtwirkung von sozialen Medien lange unterschätzt, sagt Kinder- und Jugendpsychiater Oliver Bilke-Hentsch.
Elternbildung
Was tun, wenn das Kind ständig am Handy klebt?
Die 15-jährige Anna verbringt viel zu viel Zeit am Handy, finden ihre Eltern, die deshalb Rat beim Elternnotruf suchen.
Mediennutzung
Nie wieder selber einen Aufsatz schreiben?
Was sind die Chancen und Risiken von Chat GPT? Kann man den  Antworten des Textroboters blind vertrauen? 7 Fragen – 7 Antworten.
Elternbildung
Was tun, wenn der Freund des Sohnes ungefiltert im Netz surft?
Wie gefährlich sind Pornos für Teenager? Ein Elternpaar macht sich Sorgen, weil der beste Freund des Sohnes freien Zugang zum Internet hat.
Medienerziehung
Wie schützen wir unsere Kinder vor Online-Übergriffen?
Sexuelle Belästigung und Cybermobbing sind unter Jugendlichen inzwischen so weit verbreitet, dass Eltern und Schulen handeln müssen. 
Medien
War früher wirklich alles besser?
Wie lange sassen wir einst selbst vor TV und Radio? Um den Medienkonsum unserer Kinder zu verstehen, hilft ein Rückblick.
Medien
Grenzen setzen beim Handygebrauch – aber wie?
Die Handynutzung ist in vielen Familien ein ständiger Streitpunkt. Dabei gewinnt, wer einen Schritt auf sein Kind zugeht.
Medienerziehung
Cybergrooming als Todesfalle
Eine Teenagerin wird tot aufgefunden. Der Fall Ayleen zeigt, dass Eltern die Games ihrer Kinder kennen sollten.
Medien
Wie Influencer unsere Kinder beeinflussen
Leitfiguren aus dem Internet prägen Werte und Verhalten Jugendlicher, daher sollten Eltern sie kennen.
Medienerziehung
Wie digitale Bildung gelingt
Wie digitale Bildung gelingt streiten Experten. Doch eins ist klar: In der Schule braucht es vor allem pädagogische Konzepte.
Medien
Es muss nicht immer pädagogisch wertvoll sein
Wir Eltern entspannen gerne vor dem Bildschirm. Bei unseren Kindern sehen wir dasselbe aber oft gar nicht gerne. Warum?
Medien
Gamen ist nicht so schlimm, wie Sie denken
Computerspiele sind in vielen Familien verpönt oder gar verboten. Dabei können Kinder beim Gamen einiges lernen.
Medien
Was ist wichtiger: die reale oder virtuelle Welt?
Eltern sehen es lieber, wenn sich ihre Kinder im realen Leben statt online treffen. Jugendliche sind da wesentlich entspannter.
Elternbildung
Einen Rüffel fürs Schnüffeln?
Ein Vater entdeckt auf dem Laptop zufällig ein Bild seiner Teenagerin in aufreizender Pose. Was soll er nun tun? Das sagt unser Expertenteam.
Medien
Wie fest sollen Eltern das Handy ihres Kindes kontrollieren?
Mit dem eigenen Handy steigt die Gefahr, dass ein Kind auf ungeeignete Inhalte stösst. Dann braucht es Gespräche.
Mediennutzung
Was Eltern über Snapchat wissen sollten
80 Prozent der Schweizer Jugendlichen nutzen die App Snapchat mehrmals ­täglich. Was Eltern darüber wissen sollten. 
Medien
Was tun, wenn die Tochter sich im Netz sexy zeigen will?
Auf diese und acht weitere Fragen gibt das Kapitel «Sex und Medien» des Dossiers «100 Fragen - 100 Antworten zum Thema Medien» Antwort.
Medien
Schadet Tiktok unserem Kind?
Auf diese und sieben weitere Fragen gibt das Kapitel «Soziale Medien» des Dossiers «100 Fragen - 100 Antworten zum Thema Medien» Antwort.
Medien
Was tun, wenn das Kind keine Bücher lesen will?
Auf diese und sieben weitere Fragen gibt das Kapitel «Lesen und Medien» des Dossiers «100 Fragen - 100 Antworten zum Thema Medien» Antwort.
Medien
Was ist Twitch?
Auf diese und sechs weitere Fragen gibt das Kapitel «Fernsehen und Medien» des Dossiers «100 Fragen - 100 Antworten zum Thema Medien» Antwort.
Medien
Verbessern digitale Angebote die Lesekompetenz?
Auf diese und drei weitere Fragen gibt das Kapitel «Bildung und Medien» des Dossiers «100 Fragen - 100 Antworten zum Thema Medien» Antwort.
Medien
Ab wann ist ein Kind spielsüchtig?
Auf diese und zehn weitere Fragen gibt das Kapitel «Gaming» des Dossiers «100 Fragen - 100 Antworten zum Thema Medien» Antwort.