Ist mein Kind reif für ein eigenes Handy?
Merken
Drucken

Ist mein Kind reif für ein eigenes Handy?

Lesedauer: 1 Minuten

Spätestens wenn «alle anderen» eins haben, will das eigene Kind auch ein Handy. Doch wann können Eltern diesem Wunsch folgen? Ein Leitfaden.

Text: Michael In Albon
Bild: Getty Images

In Zusammenarbeit mit Swisscom

Das erste Handy ist nicht nur für das Kind ein grosses Ereignis, sondern auch für die Eltern. Damit macht der Nachwuchs einen weiteren Schritt in die Selbständigkeit. Doch das Gerät kann auch die Eltern-Kind-Beziehung belasten. Wann das Kind sein erstes eigenes Handy bekommt, ist immer eine individuelle Entscheidung und abhängig vom Entwicklungsstand, vom Umfeld und von den persönlichen Überzeugungen. Doch es gibt einige Fragen, an denen Eltern sich orientieren können.  

Wann ist das Kind alt genug?

Der Entwicklungsstand des Nachwuchses spielt hier eine Rolle, aber auch die Lebensumstände. Experten empfehlen, frühestens ab 9 Jahren ein eigenes Handy für das Kind anzuschaffen. Ich bin sogar der Meinung, ab 12 Jahren wäre besser. Auch die Art, wie Ihr Kind mit Medien umgeht, ist ein wertvoller Indikator: Kann es sich einschränken? Erkennt es die Qualität der Inhalte? Kann es verantwortungsvoll mit dem teuren Gerät umgehen?

Muss es ein neues Handy sein?

Es reicht ein älteres Handy eines Elternteils oder eines Geschwisters. Auch Occasionshandys sind eine günstige und klimafreundliche Möglichkeit. Dazu folgende Faustregel: Je jünger die Benutzerin, desto robuster sollte das Gerät sein. 

Wer zahlt die laufenden Kosten?

Am besten eignet sich zu Beginn ein Prepaid-Abo. Dabei soll ein Teil der Kosten vom Kind getragen werden. So lernt es, dass der Gebrauch des Handys auch etwas kostet.

Was soll alles freigegeben werden?

Moderne Smartphones verfügen über praktische Möglichkeiten, das Gerät kindersicher zu machen und so beispielsweise die Anzeige von unangemessenen Inhalten zu erschweren. Selbstverständlich sollte das Kind ein Mitspracherecht haben, was auf dem Handy gesperrt wird. Alle grossen Schweizer Mobile-Anbieter bieten auch eine Filtersoftware an, die – einmal eingerichtet – bestimmte ungeeignete Inhalte von Ihrem Kind fernhält.

Was sind die ersten Schritte?

Erhält das Kind das ersehnte Gerät, sind die Eltern in der Pflicht. Eventuell müssen sie zuerst die grundlegenden Schritte und Funktionen erklären: Wie kann ich telefonieren, wie speichere ich neue Kontakte, wie kann ich eine Nachricht verschicken? Auch eine Diskussion über die Gefahren im Internet ist vonnöten. Hier braucht es Regeln. Nicht nur, was die Onlinezeit angeht, sondern auch, welche Inhalte und Funktionen genutzt werden dürfen. Von Facebook, TikTok oder Instagram sollte zu Beginn noch abgesehen werden.

Mit dem Handy hält eine neue Komponente Einzug ins Familienleben. Eltern müssen ihrem Kind dabei in Sachen Medienkompetenz mit gutem Beispiel vorangehen.

Interaktive Lernmodule auf Swisscom Campus:

Auf Swisscom Campus finden Sie Tipps und interaktive Lernmodule für den kompetenten Umgang mit digitalen Medien im Familienalltag.

swisscom.ch/campus

Michael In Albon
ist Beauftragter Jugendmedienschutz und Experte Medienkompetenz von Swisscom.

Alle Artikel von Michael In Albon

Mehr zum Thema Medienkompetenz

Swisscom Campus: Mutter und Tochter sitzen auf dem Sofa. Die Mutter erklärt ihrer Tochter das Smartphone.
Medienerziehung
Diese Plattform bietet Eltern Orientierung im digitalen Alltag
Damit Eltern ihr Kind sicher durch den Mediendschungel begleiten können, liefert Swisscom Campus vertrauenswürdige Informationen.
Zwei Mädchen mit ihren Smartphones in der Schule.
Lernen
Smartphones in der Schule: Wie viel ist zu viel?
Für die einen sind Smartphones eine Gefahr, für andere ein unverzichtbares Werkzeug. Für den Umgang an Schulen braucht es klare Regeln.
Kiga 3: Medien und Informatik im Kindergarten
Gesellschaft
Tablets im Kindergarten: Muss das sein?
Dass Kinder schon im Chindsgi digitale Geräte nutzen, sehen nicht alle gleich gerne. Was es damit auf sich hat.
Eine Lehrerin mittleren Alters mit Brille seht am Pult und zeigte Ihren Schülern etwas am Computer.
Medienerziehung
Lernen mit KI
Kann KI an den Schulen von Nutzen sein? Die Meinungen sind geteilt. Ein Primarlehrer aus Luzern setzt sie bereits ein. Seine Erfahrungen.
Gespräch übers Gamen
Familienleben
Gamen nervt Sie nur? 7 Aha-Erlebnisse einer Mutter
Wissen Sie, für welches Game Ihr Kind gerade brennt und was es so interessant macht? Unsere Redaktorin fragte endlich nach und lernte viel.
Ein Gruppe von Kindern auf dem Sofa starrt auf ihre Tablets.
Gesellschaft
Wie schädlich ist Medienkonsum für Kleinkinder?
Plötzlich will der Fünfjährige ein Computerspiele spielen. Doch: Brauchen Kleinkinder Medien? Und: Wie viel ist zu viel?
Gamen: 7 Tipps
Medien
7 Tipps, wie Sie Ihr Kind beim Gamen begleiten können
Wenn das Kind ständig am Gamen ist, liegen die Nerven bei den Eltern schnell blank. Diese 7 Tipps sorgen für einen entspannteren Umgang.
Thomas Feibel Medienexperte
Familienleben
Wie digitale Medien die Kindheit transformieren
Weltweit haben das Smartphone und die sozialen Medien die Kindheit umgekrempelt. Das habe weitreichende Folgen, schreibt Autor Jonathan Haidt.
Gamen: Wie gehen Eltern damit um?
Familienleben
Gamen: Wie gehen Eltern am besten damit um?
Gamen übt eine grosse Faszination auf Kinder und Jugendliche aus. Wie schaffen es Eltern, dass die Game-Zeit nicht vollends ausufert?
Thomas Feibel Medienexperte
Medienerziehung
Digitale Schulordnung: alle machen mit
Durch das Mithelfen einer digitalen Schulordnung gibt man Schülerinnen und Schüler eine aktive Rolle und fördert ihre Medienkompetenz.
Zwei Teenager mit Handys in der Schule
Medienerziehung
Regeln statt Verbote: Handys in der Schule sinnvoll nutzen
Viele unserer Nachbarländer verbannen Handys aus den Schulen. Weshalb das keine gute Idee ist.
Medien beeinflussen das Körperbild.
Entwicklung
Wie Medien das Körperbild eines Kindes beeinflussen
Viele Faktoren haben einen Einfluss darauf, wie zufrieden ein Kind mit seinem Körper ist. Medien spielen eine nicht zu unterschätzende Rolle.
Bub hält mit seinen Händen einen Pinienzapfen
Bewegung
Kinder begreifen die Welt mit den Händen
Viele Kinder könnten feinmotorische Tätigkeiten nicht mehr gut ausführen, sagen Kindergärtnerinnen. Die Forschung belegt dies nicht.
Thomas Feibel Medienexperte
Medienerziehung
Die grosse Ratlosigkeit ohne Handy
Kinder zu schelten, wenn sie ohne Handy nichts mit sich anzufangen wissen, greift zu kurz. Wir Erwachsenen müssen ihnen alternative Angebote unterbreiten.
Thomas Feibel Medienexperte
Medienerziehung
Medienquiz: Das sind die richtigen Antworten
Haben Sie nur Bahnhof verstanden oder die Antworten aus dem Ärmel geschüttelt? Hier folgt die Auflösung unseres Medienquiz.
Thomas Feibel Medienexperte
Medienerziehung
Medienquiz: Testen Sie Ihr digitales Wissen
Keine Sorge – dieses Medienquiz will Sie nicht vorführen. Vielmehr geht es darum, Sie zu sensibilisieren für die digitale Welt.
24-04 Swisscom Medienkompetenz – praktisch vermittelt Michael Inalbon HG
Medien
Medienkompetenz – praktisch vermittelt
Spannende Schulprojekte werden selten medial begleitet. Dabei könnten Schülerinnen und Schüler viel über Medienkompetenz lernen.
03-24-Essstörungen-Umgang mit Social Media und Smartphone Christine Amrhein Elternmagazin Fritz Fraenzi HG
Ernährung
Der Einfluss von Social Media auf Essstörungen
Social Media vermittelt oft falsche Körperideale. Das können Eltern tun, damit Kinder nicht in eine Essstörung abrutschen.
Thomas Feibel Medienexperte
Medienerziehung
Wenn Kontrolle nur noch ein frommer Wunsch ist
Kinder und Jugendliche nutzen digitale Geräte immer umfassender – in der Schule und zu Hause. Das erschwert es Eltern, ihre Bildschirmzeit regulieren zu können.
03-24-Dossier-Essstörung-Dossier-Panikattacken-Christine-Amrhein-Elternmagazin-Fritz-Fraenzi-HG
Ernährung
«Jede Mahlzeit wurde von Panikattacken begleitet»
Paula, heute 16, erkrankte mit 14 an einer Magersucht mit bulimischen Phasen. So gelang ihr Weg aus der Essstörung.
Thomas Feibel Medienexperte
Lernen
Wissen erwerben auf spielerische Art
Serious Games eignen sich bestens, um ernsthafte Inhalte zu vermitteln. Denn der Spass bleibt bei den digitalen Spielen nicht auf der Strecke.
Thomas Feibel Medienexperte
Familienleben
Jugendliche und Medien: Wider die Verteufelung
Wie geht es Jugendlichen in der Schweiz im Umgang mit Smartphone und Internet, fragt eine Studie. Die Ergebnisse fallen überraschend positiv aus.
Medienkompetenz
Lernen
Das kritische Denken als Kompass
Damit sich Kinder und Jugendliche in der digitalen Welt zurechtfinden, müssen Schule und Eltern sie auf dem Weg zur Medienkompetenz begleiten.
Thomas Feibel Medienexperte
Familienleben
Mit einer guten Recherche zu besserem Wissen
Im digitalen Zeitalter ist das Suchen, Überprüfen und Einordnen von Informationen eine ­Schlüsselqualifikation für das ganze Leben. Wie Kinder und Jugendliche sie sich aneignen können.