Dieses Sprungbrett hilft jungen Flüchtlingen eine Lehrstelle zu finden
Die Integrationsvorlehre bereitet spät in die Schweiz Migrierte auf eine Berufslehre vor. So finden sie Anschluss an die Berufsbildung und an unsere Gesellschaft.
Menschen, die erst im Jugend- oder jungen Erwachsenenalter in die Schweiz eingereist sind, haben in der Berufsbildung schlechte Karten. Dies gilt besonders für jene, die keine der Landessprachen gut beherrschen und in ihrem Herkunftsland nur eine rudimentäre Schulbildung absolviert haben.
Sie laufen Gefahr, ein Leben lang unqualifizierte Arbeit und Niedriglohnjobs verrichten zu müssen. Für den Schweizer Arbeitsmarkt, in dem in vielen Branchen Personalmangel herrscht, sind diese jungen Frauen und Männer eine verpasste Chance, wenn sie unausgebildet bleiben.
Im Vorkurs lernen junge Flüchtlinge die Schweizer Arbeitswelt und -kultur kennen.
Hier setzt die Integrationsvorlehre an, ein Projekt des Staatssekretariats für Migration. Die auch «Flüchtlingslehre» genannte Ausbildung ist sozusagen ein Vorkurs für eine Berufslehre und richtet sich primär an Geflüchtete und vorläufig Aufgenommene.
Die Wahl der passenden Ausbildung nach der Sekundarschule lässt sich in sieben aufeinanderfolgende Aufgaben einteilen:
- Schritt 1: Eigene Interessen und Stärken kennenlernen
Wie Alltagsgewohnheiten und Wunschträume Jugendlichen als Wegweiser zur Selbsteinschätzung dienen können. Dazu ein Fragebogen für Berufswählende. - Schritt 2: Berufe und Ausbildungen kennenlernen
Die wichtigsten Bildungsangebote im Überblick, Berufe der Zukunft, wo der Mangel an Lernenden und Fachkräften am grössten ist und welche Berufswege über eine Hochschule führen. - Schritt 3: Eigene Stärken mit den Anforderungen von Berufen und Ausbildungen vergleichen
Der Abgleich der eigenen Fähigkeiten mit den Anforderungen von Berufen, wie auch Menschen mit Behinderung den Einstieg in das gewünschte Arbeitsumfeld finden und welche Rolle Leistungstests spielen. - Schritt 4: Interessante Berufen in einer Schnupperlehre kennenlernen
Das Berufswahlpraktikum ist der Realitätscheck: Welche Formen von Schnupperlehren es gibt und was Jugendliche über das Schnuppern wissen müssen. - Schritt 5: Mögliche Berufe und Ausbildungen überprüfen und eine Entscheidung fällen
Inwiefern der Berufseinstieg ein wesentlicher Schritt in der Persönlichkeitsentwicklung ist, warum der Lehrbetrieb so gut passen muss wie der Beruf – und wie junge Berufsleute um Titel wetteifern. - Schritt 6: Eine Lehrstelle suchen oder sich bei einer Schule anmelden
Worauf es bei der Lehrstellensuche ankommt, wie man einen guten Eindruck im Vorstellungsgespräch macht und zehn Tipps für eine überzeugende Bewerbungsmappe. - Schritt 7: Sich auf die Lehre oder Schule vorbereiten oder Brückenangebote abklären
Wenn der weitere Weg nach der obligatorischen Schule feststeht, gilt es sich zu informieren und darauf vorzubereiten – ansonsten gibt es eine Reihe sinnvoller Brückenangebote.
Während eines Jahres werden die Lernenden an eine reguläre Berufslehre (meist eine Attestlehre) herangeführt. Sie arbeiten im Betrieb mit und besuchen an eineinhalb Tagen pro Woche die Schule, um ihr Deutsch zu verbessern, schulische Defizite abzubauen und weitere Kompetenzen zu erlangen, die es braucht, um in der Lehre zu bestehen.
Im Betrieb lernen sie zudem die Schweizer Arbeitswelt und -kultur kennen: Pünktlichkeit, Mitdenken, aber auch aus Fehlern lernen und viele weitere soziale Kompetenzen machen sie fit für die anschliessende Lehre.
So schaffen viele den Einstieg in die Berufsbildung und damit auch in die hiesige Gesellschaft. Die Unternehmen in der Schweiz können diese zupackenden jungen Menschen gut gebrauchen. Auch wenn ihr Deutsch zu Beginn der Lehre noch nicht so gut ist.
Nicht jeder Lehrbetrieb kann auch Integrationsvorlehren anbieten.
Das lokale Berufsinformationszentrum weiss mehr.