Das Vorstellungsgespräch – so machen Sie eine gute Figur
Schritt 6: Lehrstellensuche oder Schulanmeldung
Es ist die letzte Etappe auf dem Weg zur Lehrstelle – und die vielleicht schwierigste: das Bewerbungsgespräch. Die besten Tipps im Überblick.
Das Vorstellungsgespräch entscheidet mit, ob Sie die Lehrstelle erhalten oder nicht. Dass Sie nervös sind, ist normal, Ihre Gesprächspartner kennen das und können damit umgehen. Bereiten Sie sich auf das Treffen vor. Üben Sie falls nötig mit einer erwachsenen Person, aber lernen Sie keine Antworten auswendig.
Nach dem Gespräch sollten nicht nur Sie die Fragen der Lehrbetriebsverantwortlichen beantwortet haben. Auch was Sie vom Betrieb wissen wollten, sollte geklärt sein.
Das müssen Sie unbedingt beachten
- Informieren Sie sich genau, wo Sie erwartet werden und von wem.
- Klären Sie ab, wie Sie dorthin gelangen, und seien Sie rechtzeitig da.
- Kleiden Sie sich so, wie es zum Lehrbetrieb passt.
Im Zweifelsfall unauffällig und Hauptsache sauber. - Nehmen Sie Ihre Bewerbungsunterlagen und Zeugnisse mit.
- Nehmen Sie Block und Stift mit und machen Sie sich während des Gesprächs Notizen.
- Handy aus, Kaugummi raus.
- Merken Sie sich die Namen Ihrer Gesprächspartner.
- Schauen Sie Ihrem Gegenüber in die Augen.
- Stellen Sie sich positiv dar, aber seien Sie ehrlich.
Auf diese Fragen sollten Sie eine Antwort parat haben
- Gehen Sie gerne zur Schule?
- Wie viel Zeit investieren Sie in die Hausaufgaben und das Lernen?
- In Ihrer Bewerbung ist uns etwas aufgefallen, zu dem wir gerne mehr wissen möchten, nämlich .. Bereiten Sie sich auf Fragen zu Ihrer Bewerbung und Ihren Zeugnissen vor.
- Warum wollen Sie diesen Beruf lernen?
- Über welche anderen Berufsfelder haben Sie sich informiert?
- Was wissen Sie über unser Unternehmen?
- Was sind Ihre Stärken, was Ihre Schwächen? Überlegen Sie sich Schwächen, die für die Lehrstelle nicht schlimm sind, oder erklären Sie auch gleich, was Sie tun, damit diese Schwächen keine negativen Konsequenzen haben.
- Warum Sind Sie die/der Richtige für diesen Beruf und für unseren Betrieb?
- Sind Sie ausdauernd? Packen Sie an?
Wie zeigt sich Ihre Teamfähigkeit? Belegen Sie Ihre Antworten mit Beispielen. - Was haben Sie in Ihren bisherigen Schnupperlehren erlebt?
10 Tipps für eine überzeugende Bewerbungsmappe
Warum Sie eine Online-Bewerbung zuerst an sich selbst schicken sollten –
und wie Sie am besten den Überblick über Ihre Unterlagen behalten.
- Anschreiben, Lebenslauf und Motivationsschreiben sollten sich ergänzen und möglichst wenig überschneiden. Überlegen Sie sich, welche Information wohin gehört.
- Informieren Sie sich frühzeitig und gründlich über das Bewerbungsverfahren. Obligatorische Info-Veranstaltung? Einsendeschluss für Bewerbungen? Gehört eine Schnupperlehre zum Bewerbungsverfahren? Werden Tests verlangt? Bevorzugt der Betrieb eine Bewerbung auf Papier, per E-Mail oder online?
- Geben Sie im Anschreiben präzis an, für welche Lehrstelle Sie sich bewerben.
- Informieren Sie sich über den Lehrbetrieb. Nehmen Sie in der Bewerbung Bezug auf Dinge, die Sie über den Betrieb wissen. Erklären Sie, was Ihnen daran gefällt. Persönliche Erfahrungen in der Schnupperlehre nicht vergessen!
- Schreiben Sie Ihre Bewerbung selber! Sie soll sprachlich korrekt sein, darf aber nach einem jungen Menschen klingen. Vermeiden Sie Standardsätze. Es sind die Besonderheiten, die eine Bewerbung herausstechen lassen. Schreiben Sie in der Ich-Form und über sich. Warum wollen Sie diesen Beruf in diesem Betrieb lernen und warum sind Sie die oder der Richtige dafür?
- Die Schulnoten sind, wie sie sind. Es gibt nichts zu verbergen, aber vielleicht etwas zu erklären. Ausreden werden die Verantwortlichen des Lehrbetriebes aber nicht überzeugen.
- Führen Sie alle Dokumente zu einem einzigen PDF zusammen.
- Online-Bewerbung: Schicken Sie wenn möglich eine Testbewerbung an Ihre eigene Adresse und sehen Sie sich an, wie Ihre Unterlagen beim Empfänger ankommen. Lässt sich etwas optimieren?
- Schlusskontrolle: Sind Firmenname, Adresse und Name der zuständigen Person wirklich korrekt?
- Führen Sie für sich eine Liste der Bewerbungen: an wen geschickt, Name der/des Zuständigen, was ist der Stand. Das ist besonders wertvoll, wenn viele Bewerbungen parallel laufen und die Lehrbetriebe zurückrufen.
Die Wahl der passenden Ausbildung nach der Sekundarschule lässt sich in sieben aufeinanderfolgende Aufgaben einteilen:
- Schritt 1: Eigene Interessen und Stärken kennenlernen
Wie Alltagsgewohnheiten und Wunschträume Jugendlichen als Wegweiser zur Selbsteinschätzung dienen können. Dazu ein Fragebogen für Berufswählende. - Schritt 2: Berufe und Ausbildungen kennenlernen
Die wichtigsten Bildungsangebote im Überblick, Berufe der Zukunft, wo der Mangel an Lernenden und Fachkräften am grössten ist und welche Berufswege über eine Hochschule führen. - Schritt 3: Eigene Stärken mit den Anforderungen von Berufen und Ausbildungen vergleichen
Der Abgleich der eigenen Fähigkeiten mit den Anforderungen von Berufen, wie auch Menschen mit Behinderung den Einstieg in das gewünschte Arbeitsumfeld finden und welche Rolle Leistungstests spielen. - Schritt 4: Interessante Berufen in einer Schnupperlehre kennenlernen
Das Berufswahlpraktikum ist der Realitätscheck: Welche Formen von Schnupperlehren es gibt und was Jugendliche über das Schnuppern wissen müssen. - Schritt 5: Mögliche Berufe und Ausbildungen überprüfen und eine Entscheidung fällen
Inwiefern der Berufseinstieg ein wesentlicher Schritt in der Persönlichkeitsentwicklung ist, warum der Lehrbetrieb so gut passen muss wie der Beruf – und wie junge Berufsleute um Titel wetteifern. - Schritt 6: Eine Lehrstelle suchen oder sich bei einer Schule anmelden
Worauf es bei der Lehrstellensuche ankommt, wie man einen guten Eindruck im Vorstellungsgespräch macht und zehn Tipps für eine überzeugende Bewerbungsmappe. - Schritt 7: Sich auf die Lehre oder Schule vorbereiten oder Brückenangebote abklären
Wenn der weitere Weg nach der obligatorischen Schule feststeht, gilt es sich zu informieren und darauf vorzubereiten – ansonsten gibt es eine Reihe sinnvoller Brückenangebote.