Alle zu Tisch, bitte! - Das Schweizer ElternMagazin Fritz+Fränzi
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Alle zu Tisch, bitte!

Lesedauer: 1 Minuten

Der Familienalltag ist oft hektisch, doch gemeinsame Mahlzeiten dienen zu sehr viel mehr als nur der Nahrungsaufnahme.

Text: Wina Fontana
Bild: iStockphoto

In Zusammenarbeit mit Betty Bossi

Gemeinsames Kochen und Essen hat eine grosse kulturelle und soziale Bedeutung. Es ist für Eltern auch eine einmalige Gelegenheit, wichtige soziale Fähigkeiten zu vermitteln und Struktur in das Familienleben zu bringen. So stärkt die gemeinsame Einnahme der Mahlzeiten beispielsweise das Zusammengehörigkeitsgefühl und den Gemeinschaftssinn. Während der gemeinsamen Mahlzeiten werden Wertesysteme und kulturelle Bräuche weitergegeben. Kinder üben zudem ihre kommunikativen Fähigkeiten und lernen Pflichtbewusstsein.

Doch im hektischen Familienalltag an den gemeinsamen Mahlzeiten festzuhalten, ist nicht immer leicht. Gerade wenn Kinder älter werden, gehen die Interessen der Familienmitglieder mehr und mehr auseinander, und auch die Tagesabläufe verändern sich. Trotzdem lohnt es sich aus den oben genannten Gründen, dass sich alle Familienmitglieder mindestens einmal pro Tag um den gedeckten Tisch versammeln. Damit diese Familienzeit gelingt, sollten Sie sich die folgenden Tipps zu Herzen nehmen:

  • Beziehen Sie Ihre Kinder in die Menüplanung mit ein. Ausgewogene Gerichte enthalten Proteine (Fleisch, Fisch, Milch und Milchprodukte, Eier oder Hülsenfrüchte), ausreichend Gemüse sowie eine Stärkebeilage (Getreideprodukte oder Kartoffeln). Tage mit Pizza oder Pommes mit Nuggets sind erlaubt, sollten jedoch als Ausnahme deklariert werden.
  • Verteilen Sie Ämtli wie Auftischen, beim Kochen assistieren und Abräumen im Vorfeld. Arbeiten mit Messern und heisse Herdplatten eignen sich nicht für Kleinkinder.
  • Planen Sie die Mahlzeiten nach Möglichkeit zu regelmässigen Zeiten. Feste Strukturen helfen den Kindern beim Entwickeln eines Zeitgefühls und einer Routine.
  • Die Mahlzeiten sollten wenn möglich ohne Ablenkungen eingenommen werden. Die Abwesenheit von Fernseher, Handys und Büchern fördert bewussteres Essen sowie die Kommunikation untereinander.
  • Streit unter Geschwistern gehört zum Familienalltag. Wenn der einzige Berührungspunkt der Esstisch ist, ist das Risiko hoch, dass auch Streitereien während gemeinsamer Mahlzeiten ausgetragen werden. Bestärken Sie Ihre Kinder darin, abseits vom Tisch Zeit miteinander zu verbringen.
  • Halten Sie immer ein paar Gemüsestängeli im Kühlschrank bereit, so dämpfen Sie mit einem kleinen Apéro beim Nachwuchs den Heisshunger und gewinnen Zeit beim Kochen.
  • Gehen Sie mit gutem Beispiel voran und halten Sie sich selbst an Tischmanieren und Essensrituale.

Wina Fontana
ist Ernährungsexpertin SVDE, hat einen Bachelor in Ernährung und Diätetik und arbeitet bei Betty Bossi.

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