Lieber fair statt schnell shoppen
Schweizerinnen und Schweizer kaufen jedes Jahr 60 neue Kleidungsstücke – häufig sogenannte «Fast Fashion». Was es mit diesem Begriff auf sich hat.
Was bedeutet «Fast Fashion»?
Übersetzt heisst das «schnelle Mode». Damit ist gemeint, dass viele Modeketten ihre Kleidung sehr schnell herstellen und verkaufen. Einige bringen alle paar Wochen eine neue Kollektion heraus. Sie checken ständig neue Trends, zum Beispiel bei wichtigen Modeschauen. Danach lassen sie die Teile leicht abgeändert nachmachen und schon kurz darauf hängt die neueste Mode im Geschäft.
Welche Probleme gibt es?
Die Modeketten verdienen viel Geld, die Kundinnen und Kunden freuen sich über preiswerte, trendige Mode. Aber Fast Fashion macht auch viele Probleme:
Sie ist unfair für die Menschen, die die Kleidung herstellen. Oft wird sie in Ländern produziert, in denen Arbeiterinnen und Arbeiter sehr wenig Geld verdienen, zum Beispiel in Bangladesch, Indien oder Kambodscha. Sie dürfen viel zu wenige Pausen machen und haben oft mit giftigen Chemikalien zu tun.
Sie schadet der Umwelt. Die giftigen Chemikalien aus den Fabriken landen nämlich oft in der Natur. Ausserdem entstehen bei der Herstellung in den Fabriken und beim Transport mit Flugzeugen, Schiffen oder LKW viele Abgase. Auch das ist schlecht für die Umwelt.
Fast Fashion produziert sehr viel Müll. Die Qualität der Kleidungsstücke ist oft so schlecht, dass sie schnell kaputtgehen und weggeworfen werden. Dazu kommt, dass fast die Hälfte der hergestellten Kleidung nie verkauft und ungetragen vernichtet wird, meistens verbrannt.
Im Shopping von Kleidung und Schuhen sind wir Vize-Weltmeister: Nach Luxemburg steht die Schweiz weltweit an zweiter Stelle bei den Pro-Kopf-Ausgaben für diese Produkte. Nur rund sechs Prozent davon werden nachhaltig produziert.
In den vergangenen Jahren sind allerdings immer mehr Läden und Labels für nachhaltige Mode entstanden. Eine Übersicht finden Sie zum Beispiel unter getchanged.net.
Weitere Informationen zu Fast und Fair Fashion gibt es bei Fashion Revolution Switzerland.
Was kann ich tun?
- Kaufe nicht zu viel Kleidung! Frage dich vor jedem Kauf: «Brauche ich das wirklich?» Gönne dir lieber ab und zu ein besonderes Teil als ständig neue Billigware.
- Kaufe nicht alles neu! Schau in Secondhand-Läden oder Online-Kleiderbörsen nach lässigen gebrauchten Teilen. Und wenn dir deine Kleidung nicht mehr gefällt oder sie zu klein geworden ist: Gib sie weiter!
- Kaufe «Fair Fashion», also Mode, deren Herstellung fair zu Menschen und Umwelt ist. Es gibt inzwischen immer mehr Labels und Siegel, die für eine solche faire Produktion stehen.
Antworten auf diese Fragen liefern die Erklärvideos von «SRF Kids – Clip und klar!». Für Kinder zwischen 6 und 12 Jahren. So macht Wissen Spass.