Zusammen gegen Cybermobbing
Wenn Kinder im Netz gemobbt werden, ist es wichtig, besonnen zu handeln. Das gilt es zu tun.
Was ist Cybermobbing?
Wenn jemand im Internet oder über das Handy von mehreren Personen immer wieder absichtlich beleidigt, bedroht, blossgestellt oder belästigt wird, dann heisst das Cybermobbing. Die Täterinnen und Täter verbreiten zum Beispiel in einem Chat gezielt Gerüchte und Lügen über eine Person oder schicken peinliche Bilder herum. Oder sie erstellen auf Social Media ein Fake-Profil des Mobbingopfers und posten dort gemeine Sachen. Cybermobbing kann auf allen möglichen Plattformen passieren, zum Beispiel auf Instagram, Youtube, Tiktok oder in Gruppenchats.
Warum machen Täterinnen und Täter das?
Manche mobben aus Langeweile oder Spass, andere wollen eine Person gezielt wütend oder traurig machen, weil sie finden, sie habe es «verdient» oder sei nicht cool genug. Oft bleiben Mobberinnen und Mobber dabei anonym. Sie verhalten sich viel rücksichtsloser und fieser, als sie es unter ihrem echten Namen oder im direkten Kontakt wagen würden. Den Opfern geht es durch das Cybermobbing oftmals sehr schlecht, sie können sogar krank davon werden. Besonders schlimm für sie ist, dass sie nirgends Ruhe vor dem Mobbing haben: Über das Smartphone und Social Media bekommen sie alles mit, egal wann und wo.
Cybermobbing ist unter Schweizer Jugendlichen ein zunehmendes Problem. Laut der repräsentativen James-Studie der ZHAW haben 38 Prozent schon erlebt, dass in Chats Falsches oder Beleidigendes über sie verbreitet wurde. 29 Prozent der Jugendlichen gaben an, dass sie schon einmal jemand im Internet fertigmachen wollte.
Mehr zum Thema und Tipps, wie Sie Ihr Kind informieren und unterstützen können (übrigens auch, wenn es Täterin oder Täter ist), finden Sie zum Beispiel bei Pro Juventute oder unter Jugendundmedien.ch.
Hilfe von Jugendlichen für Jugendliche gibt es in der «Cyber-Mobbing Erste-Hilfe App» fürs Smartphone. Hier bekommen Betroffene in kurzen Videoclips konkrete Tipps, wie sie sich gegen Cybermobbing wehren können.
Was kannst du tun?
Wenn du Opfer von Cybermobbing bist, können dir folgende Tipps helfen:
- Ruhig bleiben und Hilfe suchen: Gehe auf fiese Nachrichten gar nicht erst ein. Vertraue dich jemandem an – gemeinsam ist es viel einfacher, etwas dagegen zu tun.
- Beweise sammeln: Mache Screenshots der Nachrichten, Bilder oder Chats. So kannst du auch später noch zeigen, was von wem geschrieben oder gepostet wurde.
- Blockieren und melden! Blockiere die Personen, die dich beleidigen oder belästigen, und melde sie den Plattformen. Wenn du allein nicht weiterkommst, wende dich an eine Beratungsstelle oder gehe gemeinsam mit einer erwachsenen Person zur Polizei. Cybermobbing kann nämlich auch strafbar sein!
- Und auch ganz wichtig: Wenn du mitbekommst, dass jemand anderes betroffen ist, mache nicht mit oder schaue tatenlos zu, sondern versuche zu helfen.
Antworten auf diese Fragen liefern die Erklärvideos von «SRF Kids – Clip und klar!». Für Kinder zwischen 6 und 12 Jahren. So macht Wissen Spass.