Das Problem mit der Handyherstellung
Smartphones sind sehr praktisch und die meisten von uns benutzen sie jeden Tag. Allerdings ist deren Produktion eine Belastung für Mensch und Umwelt.
V on aussen siehst du nur Metall, Glas und Kunststoff, aber in einem Smartphone stecken rund 60 verschiedene Materialien, darunter auch sehr seltene und wertvolle Metalle wie Gold, Platin oder Kobalt. Alle diese Rohstoffe müssen in Minen abgebaut werden, oft in Ländern in Afrika oder Asien. Dabei entstehen viele Probleme für Umwelt und Menschen.
Abbau der Rohstoffe
Um an die Rohstoffe zu gelangen, werden zum Beispiel Wälder gerodet und Berge gesprengt, was viele Tiere aus ihrem Lebensraum vertreibt. Ausserdem verwendet man beim Abbau oft giftige Chemikalien. Diese verseuchen teilweise den Boden und das Wasser so stark, dass Menschen nicht mehr in der Nähe der Minen leben können.
Je länger du dein Handy nutzt, desto weniger neue müssen hergestellt werden.
Die Arbeitsbedingungen in den Minen sind oft sehr schlecht: Viele Gruben sind schlecht gesichert und können einstürzen. Die Menschen müssen meist viel zu lange arbeiten, sind nicht vor Unfällen geschützt und verdienen wenig Geld. In einigen Ländern müssen sogar Kinder in den Minen arbeiten.
Herstellung und Transport
Die gewonnenen Rohstoffe werden in verschiedene Länder (zum Beispiel nach China oder Indien) transportiert und dort in Fabriken zur Herstellung von Smartphones verwendet. Auch in den Fabriken arbeiten die Menschen oft unter schlechten Bedingungen.
Ein weiteres Problem ist, dass Handyfabriken sehr viel Strom brauchen. Dieser kommt häufig aus Kraftwerken, die mit Abgasen die Luft verschmutzen. Die Rohstoffe und fertigen Handys werden mit Flugzeugen, Schiffen oder Lastwagen um die Welt transportiert. Auch dabei entstehen Abgase, die der Umwelt und dem Klima schaden.
Was kannst du tun?
- Länger nutzen: Kaufe nicht so oft ein neues Smartphone. Je länger du dein Handy nutzt, desto weniger neue müssen hergestellt werden.
- Weitergeben: Wenn dein altes Handy noch funktioniert, verschenke oder verkaufe es, damit es weiterverwendet werden kann.
- Richtig entsorgen: Bringe dein kaputtes Smartphone zu einer Sammelstelle. Denn viele der Materialien darin können recycelt und für neue Geräte gebraucht werden. So sparen wir Rohstoffe und Energie.
96 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer besitzen ein Smartphone. Laut einer Studie der ZHAW kaufen die meisten spätestens alle drei Jahre ein neues Handy. Weniger als jede zehnte Person lässt ihr Smartphone reparieren oder kauft ein gebrauchtes Gerät.
Eine längere Nutzung und das Recycling von Smartphones könnten sowohl die Umwelt als auch die Menschen in den Abbaugebieten entlasten. Bis zu 80 Prozent der Materialien in Smartphones sind recycelbar.