Sechs Gründe, warum Hunde gesund sind für Kinder - Das Schweizer ElternMagazin Fritz+Fränzi
Merken
Drucken

Sechs Gründe, warum Hunde gesund sind für Kinder

Lesedauer: 2 Minuten

Ein Hund ist nicht nur ein treuer Begleiter. Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen: Kinder, die mit Hunden aufwachsen, haben ein stärkeres Immunsystem und entwickeln eine höhere soziale Kompetenz.

Text: Irena Ristic
Bilder: Pexels & Pixabay

1. Ein Hund im Haus fordert und stärkt so das kindliche Immunsystem

Gerade die ersten Lebensjahre sind für die Ausbildung des menschlichen Immunsystems wichtig. Hunde können hier eine entscheidende Rolle spielen. Eine Studie der finnischen Universität Kuopio fand heraus, dass Babies, die in ihrem ersten Lebensjahr viel Kontakt zu Hunden hatten, deutlich weniger an Infektionen und Atemwegserkrankungen leiden als andere Kinder. Die Ärzte führen dies auf den Dreck und die Bakterien zurück, die Hunde in den Haushalt mitbringen. Das Immunsystem der Kleinkinder wird mehr gefordert und dadurch gestärkt.

2. Hunde fördern die soziale Kompetenz

Ein Hund in der Familie fördert ausserdem die seelische Entwicklung und die soziale Kompetenz von Kindern und Jugendlichen. Hunde sind soziale Tiere, sie wollen nach draussen und suchen den Kontakt. Eine Fellnase als «Eisbrecher» macht es dem jugendlichen Herrchen oder Frauchen einfacher, auf Andere zuzugehen.

Ein Hund nimmt einen so, wie man ist – einer Kinder- und Teenagerseele tut diese bedingungslose Liebe besonders gut. 
Ein Hund nimmt einen so, wie man ist – einer Kinder- und Teenagerseele tut diese bedingungslose Liebe besonders gut. 

3. Die bedingungslose Hundeliebe tut der Kinderseele gut

Eine Studie der französischen Universität Besançon zeigt weiter, dass junge Hundebesitzer weniger zu Aggressivität neigen. Kinder, die mit einem Hund aufwachsen, gehen demnach mit sich und der Umwelt verantwortungsvoller um als Gleichaltrige ohne Vierbeiner zu Hause. Und egal, ob man gerade gut drauf ist, von pubertären Hormonschüben durchgerüttelt wird oder gerade die ganze Welt «doof» findet: Ein Hund nimmt einen so, wie man ist – einer Kinder- und Teenagerseele tut diese bedingungslose Liebe besonders gut.

4. Kinder lernen im Umgang mit Hunden, Grenzen zu setzen

Eltern, die sich Sorgen über Bakterien oder Parasiten machen, rät Professor Christoph Berger, Leiter der Abteilung Infektiologie am Kinderspital Zürich zu Gelassenheit. Zumindest, wenn sie klare Hygieneregeln (siehe Box am Ende des Textes) befolgen. «Ein Hund gehört weder an den Tisch noch ins Bett», so der Kinderarzt. Eltern sollten ihren Kindern vermitteln, dass die Interaktion zwischen einem Hund und einem Menschen wie die Beziehung zwischen zwei guten Freunden sei. «Auch wenn du jemanden gern hast, darfst du trotzdem sagen: Das will ich nicht».

Kinder lernen, Nein zu sagen. Denn: Im Umgang mit dem Vierbeiner müssen auch aus hygienischen Gründen klare Regeln gelten. 
Kinder lernen, Nein zu sagen. Denn: Im Umgang mit dem Vierbeiner müssen auch aus hygienischen Gründen klare Regeln gelten. 

5. Hund schlabbert Kind im Gesicht ab – Eltern üben Gelassenheit

Aber wie sollen Eltern nun reagieren, wenn eine feuchte Hundezunge als ultimativer Liebesbeweis über das Kindergesicht schlabbert? Ruhe bewahren, rät Christoph Berger. «Wenn das mal passiert, ist das kein Drama – einfach das Gesicht abputzen, reicht». Von Mundausspülen oder anderen hektischen Reaktionen der Eltern, rät der Kinderarzt ab. «Man sollte kein Strafritual daraus machen». Trotzdem gäbe es immer wieder Eltern, die in so einem Fall Bluttests forderten. Das sei in der Regel unnötig. «In den meisten Fällen passiert gar nichts». Dennoch müssten Eltern dem Hund und dem Kind klarmachen, dass das Abschlecken im Gesicht nicht geschehen sollte.

Der Umgang mit Hunden lässt den menschlichen Körper mehr Glückshormone ausschütten. 
Der Umgang mit Hunden lässt den menschlichen Körper mehr Glückshormone ausschütten. 

6. Hundebesitzer haben gesündere Herzen

Nicht nur Kinder profitieren gesundheitlich von Hunden. Gemäss der American Heart Association erfreuen sich erwachsene Hundebesitzer einer besseren Herzgesundheit als ihre hundelosen Mitmenschen. Der Umgang mit Hunden verringert Stress und senkt den Blutdruck. Der Grund: Der Körper schüttet mehr Serotonin und Dopamin aus, Glückshormone also. Hinzu kommt die regelmässige Bewegung an der frischen Luft, die auch gut ist für das Herz-Kreislaufsystem ist und zudem hilft abzunehmen.


Hygieneregeln: Hund im Haushalt

Ein paar einfache Regeln helfen, Kinder vor Krankheiten zu schützen.

  • Tierarzt-Check: Hunde sollten regelmässig geimpft und entwurmt werden.
  • Ein Hund gehört weder an den Tisch noch ins Bett.
  • Hunde sollten nicht am Hinterteil angefasst werden. Wenn es trotzdem mal passiert: Hände waschen.
  • Hände waschen: Immer nach dem Streicheln und vor dem Essen.
  • Schlabbert ein Hund über das Kindergesicht: Gesicht abwaschen.

Irena Ristic

Irena Ristic
arbeitet seit 2012 als feste freie Online-Redaktorin bei Fritz+Fränzi. Die gebürtige Baslerin bewegt sich gern in freier Natur.

Alle Artikel von Irena Ristic

Mehr zum Thema Haustier:

Haustier: Das sollten Sie beachten
Erziehung
Mein Kind möchte ein Haustier
Immer wieder werden Tiere ausgesetzt oder ins Tierheim gebracht. Bevor man ein Haustier anschafft, sollte man sich genau informieren.
Advertorial
Sicherheit für die Kleinsten – so senken Sie das Risiko verschluckter Batterien
Verschluckt ein Kleinkind eine Knopfbatterie, kann das schlimme Folgen haben. Die neue Batterie von Duracell möchte das verhindern.
Elternblog
Das Schildkröten-Drama
Die Söhne unserer Kolumnistin wollen unbedingt einen Hund. Der vorläufige Kompromiss: Besser eine Schildkröte als gar kein Haustier.
Ferienhund: Ein Haustier auf Zeit für die Familie
Blog
Camillo – ein Hund auf Zeit
Die Tochter hatte sich so sehr einen Hund gewünscht. Dann kam Camillo. Heute ist Mama Daniela Lüchinger froh, dass Camillo nur zweitweise zur Familie gehörte.
Ein Haustier für die Familie? Neun Fragen und Antworten
Freizeit
Ein Haustier für die Familie? Neun Fragen und Antworten
Welche Haustiere sind für Kinder geeignet? Wie viel Verantwortung übernehmen sie? David Naef vom Schweizer Tierschutz STS zu neun Fragen rund ums Haustier.
Wie ein Hund unsere Familie bereichert
Blog
So viel mehr als nur ein Hund
Dass Hund Sunny eigentlich nur ein Tier ist, braucht Hundemama Ulrike Légé niemand weiss zu machen. Sie räumt ihm viele wichtige Funktionen in der Familie ein.
Welcher Hund passt zu unserer Familie?
Familienleben
Welcher Hund passt zu unserer Familie?
Was es bedeutet, einen Familienhund zu haben und welche Eigenschaften er mitbringen sollte, verrät Tierärztin Petra Fernandez.
ist Tierliebe angeboren?
Entwicklung
Hilfe, mein Kind mag keine Tiere
Alle Kinder lieben Tiere, heisst es. Umso besorgter sind Eltern, wenn der Nachwuchs kein Faible für Vierbeiner zeigt.