Soll man den Schulweg auch mit grösseren Kindern üben?

3 Fragen an Barbara Schürch, Leiterin Schule und Familie bei der Beratungsstelle für Unfallverhütung BFU, zum Thema Schulweg.
Frau Schürch, bald sind grosse Ferien. Sollen Eltern vor dem Schulstart im August mit ihrem Kind den Schulweg noch einmal üben?
Mit kleinen Kindern auf jeden Fall. Sind ältere Kinder dem gleichen Schulhaus wie vor den Sommerferien zugeteilt, muss der Schulweg nicht noch einmal neu eingeübt werden. Dennoch lohnt es sich, die wichtigsten Verhaltensregeln zu reaktivieren. Vielleicht steht ein Schulhauswechsel an. Dann trägt das gemeinsame Begehen des neuen Schulwegs auch bei älteren Kindern zur Sicherheit bei. Grundsätzlich kann man das sichere Verhalten im Strassenverkehr mit Kindern nicht oft genug besprechen!
Was tun, wenn das Kind mit Beginn des neuen Schuljahres mit dem Trottinett oder dem Velo zur Schule fahren will?
Wir empfehlen, den Schulweg zu Fuss zurückzulegen. Mit Trottis und ähnlichen Fortbewegungsmitteln sind Kinder schneller unterwegs. So bleibt wenig Zeit Gefahren zu erkennen und darauf zu reagieren. Das Velo ist je nach örtlichen Gegebenheiten nach der bestandenen Veloprüfung eine Option.
Auf dem Schulweg haben Kinder viele soziale Kontakte und oft auch Streit. Was empfehlen Sie?
Streit auf dem Schulweg kann der Sicherheit schaden. Bevor ein Kind aber einen weniger sicheren Weg läuft, nur um einem Konflikt auszuweichen, sollte man mit den beteiligten Kindern und allenfalls auch mit den Eltern das Gespräch suchen und zum Beispiel unterschiedliche Abmarschzeiten wählen. Manchmal kann der Streit auch entschärft werden, indem ein weiteres Kind dazukommt.
Verschiedene Städte bieten Simulationskarten an für die Schulwege: Stichwort Schulwegplan via Suchmaschine. Erkundigen Sie sich bei Ihrer Gemeinde.
Auf www.bfu.ch/de/ratgeber/sicherer-schulweg finden Sie alle wichtigen Tipps zusammengefasst und zum Herunterladen, insbesondere auch Rat in Rechtsfragen, wenn der Schulweg unzumutbar erscheint.