«Ich war echt froh, als das Training wieder losging»
Nils Zimmermann, 14 Jahre, lebt mit seiner Schwester und seinen Eltern in Schindellegi SZ. Während der Corona-Einschränkungen hat er am meisten seine Kollegen und das Fussball spielen vermisst. Später möchte er Architekt werden.
«Ich spiele für mein Leben gerne Fussball, und ich glaube, ich spiele auch ziemlich gut. Seit sieben Jahren bin ich im FC Freienbach, wir trainieren dreimal die Woche und haben am Wochenende Spiele. Ausserdem spiele ich mit meinen Kollegen auf einem Fussballfeld bei uns der Nähe. Das war mit dem Corona-Lockdown von heute auf morgen alles vorbei. Das war schon ungewohnt.
Wir wussten alle nicht, wie wir mit der neuen Situation umgehen sollen. Keine Schule, kein Training, keine Treffen. Und am schlimmsten war: Keiner konnte sagen, wie lange dieser Zustand dauern sollte. Das hat mich manchmal ziemlich traurig gemacht. Mir war oft langweilig während des Lockdowns. Ich habe die Schulaufgaben gemacht und war nachmittags ein bisschen draussen, alleine. Wir haben zum Glück einen Garten, ab und an habe ich da mit meiner jüngeren Schwester gekickt. Mit meinen Kollegen habe ich telefoniert oder gechattet, getroffen habe ich sie kaum. Ich war vorsichtig, ich wollte das Virus nicht kriegen. Insgesamt war die Situation aber nicht sehr schlimm für mich, meine Mutter war ja auch zu Hause, mit ihr war ich manchmal joggen. Ich habe ein gutes Verhältnis zu meinen Eltern. Seit ein paar Jahren achten sie mehr darauf, dass ich selbständiger werde. Sie machen nicht mehr alles für mich, ich muss mich zum Beispiel in meinen Schulsachen ganz allein organisieren. Das ist okay für mich. Wir reden auch über ernstere Themen, das mag ich.
Richtig Angst hatte ich in dieser Phase keine, aber ich habe schon überlegt: Was passiert da jetzt eigentlich? Ich habe auch manchmal Nachrichten geschaut um zu wissen, wie viele Ansteckungen es gerade gab und wie die Lage so ist. Mir haben meine Kollegen gefehlt und der Sport, da war ich schon echt froh, als das Training wieder losging. Meinen Freundschaften hat der Lockdown nicht geschadet. Ich habe ein paar gute Freunde, die ich schon lange kenne, und jetzt auch neue Leute, die ich in der Sekundarstufe kennengelernt habe.
Richtig Angst hatte ich in dieser Phase keine, aber ich habe schon überlegt: Was passiert da jetzt eigentlich?
Mir gefällt die Zeit jetzt, ich mache mir langsam Gedanken darüber, was ich später mal beruflich machen möchte. Entschieden habe ich noch nichts, aber ich war schon mal bei einem Konstrukteur schnuppern und würde gerne noch bei einem Architekten schnuppern gehen. Architektur reizt mich sehr. Wir haben unser Haus umgebaut. Da zuzuschauen und sich vorzustellen, wie das mal aussehen wird, wenn hier noch ein Raum ist, hat mir gut gefallen. Vielleicht wird es aber auch Informatik? Das finde ich auch ein sehr spannendes Fach.»