Wie lebt es sich im traditionellen Familienmodell?

Bild: Rawpixel
In unserer Serie «Wir fragen uns …» stellen wir von Fritz+Fränzi uns gegenseitig Fragen aus dem grossen Familienuniversum. Auf die Frage von Florina Schwander, Leitung Onlineredaktion, antwortet Patrik Luther, stellvertretender Verlagsleiter.
«Lieber Patrik, deine Frau und du, ihr lebt zusammen mit euren beiden Töchtern das traditionelle Familienmodell: Du arbeitest 100 Prozent, sie kümmert sich um Kinder und Haushalt. Wie läuft das so?»
Direkt vorneweg: Es läuft in etwa so, wie wir uns das vorstellen. Die Wohlfühl-Waage wird jedoch auf beiden Seiten mit ständig neuen Bedürfnissen gefüllt: Links die erfüllbaren, rechts diejenigen, die etwas zurückgestellt werden müssen.
Diese nehmen wir an, denn wir glauben stark an das Leben im Hier und Jetzt. Das auch im Wissen, dass ein Leben in der Gemeinschaft mit heranwachsenden Kindern einem steten Wandel unterworfen ist. Dies erzeugt eine Dynamik, welche wir als «unser Leben» erkennen.
Weg mit der Wertung
Das ist mir zu einfach und entspricht nicht unserer Familien-Haltung, und Du kennst mich ja, liebe Florina, da muss ich tiefer in die Gedanken-Box greifen. Mit der Kategorie «Familienmodell: traditionell» wird eine schnelle Einordnung möglich und gleichzeitig können allgemein-verständliche Werte angedockt werden: «Die Luthers leben, wie die Meiers, das klassische Familienmodell.» Und das stimmt wahrscheinlich in den wenigsten Fällen: Egal wie klassisch oder kompliziert eine Familie lebt, eine jede unterscheidet sich von der anderen, egal welches Label dran hängt.
Dürfte ich die Frage für uns umformulieren, so könnte sie in etwa so klingen: «Lieber Patrik, Du und Deine Familie trainiert die dynamische und auf alle Familienmitglieder Rücksicht nehmende Lebensgemeinschaft, die in eurem Fall aus Mami, Papi und zwei Kindern mit fünf Jahren Altersunterschied besteht. Ihr habt Euch aktuell so aufgeteilt, dass Du zu 100 Prozent auswärts und Deine Frau zu 100 Prozent zuhause arbeitet und ihr, in der gemeinsamen Zeit, das Erleben, Arbeiten, Kochen, Putzen und Betreuen der Kinder fair aufzuteilen versucht. Wie läuft das so?»
Faire Familie: Was ist das?
Was und für wen ist denn fair wirklich fair?
Wie oben beschrieben gestalten wir unser Zusammenleben im Wissen, dass wir im Trainingsmodus sind und auch noch ein Weilchen bleiben werden. Wir haben nicht den Anspruch auf richtig oder perfekt, aber wenn uns etwas gut gelingt, dann feiern wir dies ordentlich und gemeinsam. Dies bedeutet gleichzeitig, dass wir nicht die absolute Sicherheit suchen, sondern dem ständigen Wandel den nötigen Raum und Zeit einräumen. Ich bin sicher, dass es viele spannende Lebensmodelle gibt da draussen und ich glaube, es lohnt sich bei jedem Familienmodell mal wieder nachzufragen: Und wie läuft das so?
Die nächste Frage geht an Nik Niethammer, Chefredaktor:
«Lieber Nik, deine Kinder sind neun und elf Jahre alt. Welche Themen beschäftigen sie aktuell?»
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Bisher erschienen in der Rubrik «Wir fragen uns»:
- Chefredaktor Nik Niethammer antwortet auf die Frage: Lieber Nik, glauben deine Kinder eigentlich noch an Samichlaus und Christkind?
- Redaktorin Florina Schwander antwortet auf die Frage: Liebe Florina, bekommen deine Zwillinge die gleichen Geschenke zu Weihnachten?
- Leitende Autorin Claudia Landolt antwortet auf die Frage: Wie lebt es sich als Frau mit fünf Männern plus Hund?
- Stellvertrende Chefredaktorin Evelin Hartmann antwortet auf die Frage: Wie macht ihr das mit der Zweisprachigkeit Hochdeutsch – Schweizerdeutsch?
- Patrik Luther, stellvertretender Verlagsleiter, antwortet auf die Frage: Wie ist das, wenn die Kinder einen grossen Altersunterschied haben?
- Florian Blumer, Leiter Produktion, antwortet auf die Frage: Wie gelingt es euch, Arbeit, Familie und Haushalt gleichberechtigt zu verteilen?
- Bianca Fritz, Leitung Online, antwortet auf die Frage: Wie ist das eigentlich, als (noch) Kinderlose für ein Elternmagazin zu arbeiten?
- Sales-Managerin Jacqueline Zygmont antwortet auf die Frage: Wie geht das mit dem Loslassen, wenn der Sohn (20) langsam flügge wird?
- Sales-Managerin Corina Sarasin antwortet auf die Frage: Wie ist die Beziehung zu deinen Gottenkindern?
- Verlagsassistentin Dominique Binder antwortet auf die Frage: Wie ist es, als Einzelkind aufzuwachsen?
- Geschäftsführer der Stiftung Elternsein, Thomas Schlickenrieder, antwortet auf die Frage: Familie in verschiedenen Zeitzonen: Wie ist es, wenn der Sohn im Ausland studiert?
- Autorin Claudia Landolt antwortet auf die Frage: Was kochen für vier gefrässige Jungs?
- Sales-Managerin Renata Canclini gibt Tipps, wie das Leben als Patchworkfamilie klappt.
- Stiftungssekretärin Éva Berger erzählt, wie sie vom Vollzeit-Mami wieder 100 Prozent in den Job eingestiegen ist.
- Benjamin Muschg, Leiter der Produktion, gibt Tipps, was man als unverheiratetes Paar mit Kind beachten sollte.
- Evelin Hartmann, stellvertretende Chefredaktorin, schreibt über Ferien; jedes Jahr am selben Ort – langweilig oder vertraut?
- Andrea Widmer aus dem Fundraising schreibt über die Beziehung ihrer Kinder zu den Grosseltern, die weit weg wohnen.
- Florina Schwander, Leitung Onlineredaktion, schreibt über den Zwillingsfrust und die immer gleiche Frage nach dem Altersunterschied zwischen ihren Jungs.