Familienglück: Unser Thema im Dezember und Januar
Was uns Menschen lehren, die Schicksalsschläge überwunden haben – und wie Eltern und Kinder ihr Glücklichsein beeinflussen können. Chefredaktor Nik Niethammer stellt Ihnen das Dossier Familienglück und weitere Themen der Doppelausgabe Dezember/Januar vor. Das neue Magazin erscheint am Donnerstag, 1. Dezember 2022. Sie können das Heft auch online bestellen.
Sehnen Sie sich nach einem glücklichen Leben? Dann habe ich eine gute Nachricht für Sie: Zu immerhin 40 Prozent haben wir es selber in der Hand, wie glücklich wir sind. Zu 50 Prozent sind unsere Gene für unser Glücksempfinden verantwortlich, zu 10 Prozent sind es die Lebensumstände. Zu dieser Erkenntnis gelangt die renommierte amerikanische Psychologin Sonja Lyubomirsky in ihrem Bestseller «Glücklich sein».
Die zweite gute Nachricht lautet: Dem Glück auf die Sprünge helfen ist lernbar. Wer seine Lebenszufriedenheit dauerhaft steigern möchte, braucht allerdings Geduld, einen Plan – und etwas Glück.
Im vorliegenden Dossier «Familienglück» nehmen uns die Psychologen Fabian Grolimund und Stefanie Rietzler mit auf die Suche nach dem Glück. Was macht Familien glücklich? Was können Eltern tun, damit ihr Kind glücklich ist? Wie wichtig sind Freunde für das Lebensglück eines Kindes?
«Glücklich ist eine Familie dann, wenn der Alltag so gestaltet wird, dass die Bedürfnisse aller Mitglieder mehrheitlich befriedigt werden», schreiben die Autoren. Warum der Slogan «Krise als Chance» nichts taugt, wie Familien nach schwierigen Zeiten zum Glück zurückfinden und wie man mit «mentaler Subtraktion» das Glücksgefühl steigern kann, lesen Sie in unserem aktuellen Dossier Familienglück.
Gerade wenn es uns eigentlich gut geht, besteht die Gefahr, dass wir an unserem Glück vorbeileben.
Fabian Grolimund und Stefanie Rietzler, Psychologen und Buchautoren
Dann möchte ich Ihnen unbedingt einen Text von Evelin Hartmann ans Herz legen. Im Interview mit dem Kinder- und Jugendpsychiater Oliver Bilke-Hentsch geht meine Kollegin der Frage nach, warum psychische Erkrankungen bei Kindern zunehmen.
Ein Teil der Antwort des Experten hat mich überrascht: «Es gibt gesellschaftliche Schichten, die bei ihren Kindern lieber eine Störung entdecken, als sich einzugestehen, dass sie etwas an ihrem Erziehungsverhalten ändern sollten, zum Beispiel konsequenter werden, klarere Regeln aufstellen, in Konflikte gehen mit ihrem Kind», sagt Bilke-Hentsch. «Für diese Eltern ist es schlicht einfacher zu sagen, mein Kind hat ADHS oder es ist autistisch, so ist das Problem ausserhalb der Familie verortet und gesellschaftlich oder biologisch erklärbar.»
Schliesslich will ich Sie für einen Text begeistern, bei dem mir das Herz aufging: «Alles, was wir als Eltern brauchen, ist der Wille, von unseren Kindern genauso viel zu lernen wie sie von uns», schreibt der leider viel zu früh verstorbene dänische Familientherapeut Jesper Juul in seiner wunderbaren Kolumne «Was Kinder brauchen». Das Erstaunliche an diesem Text: Juul hat ihn im Frühjahr 2016 geschrieben. Mehr als sechs Jahre später ist er so aktuell wie damals.
Im Namen von Redaktion und Verlag danke ich Ihnen herzlich für Ihre Treue in diesem Jahr. Ich wünsche Ihnen und Ihren Lieben mit dieser Doppelnummer viele spannende Einsichten. Und friedvolle Weihnachtstage. Kommen Sie gut ins 2023. Und bleiben Sie hoffnungsfroh.
Herzlichst,
Ihr Nik Niethammer
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