Viele Paare kennen das Problem: Die Liebe ist noch da, aber das Begehren schwindet. Man teilt Tisch und Bett (in dem oft auch Kinder liegen), aber die Nächte werden lauer. Warum ist das so? Wie schaffen es Mütter und Väter, emotionale Nähe und sexuelles Verlangen zu vereinen? Und wie gelingt es, mit dem Wunsch nach Stabilität und Geborgenheit, aber auch mit dem nach Aufbruch und neuen Reizen so umzugehen, dass die Beziehung unter der Last der Erwartungen nicht zusammenbricht? Mit diesen Tipps bleibt das Paarleben nicht auf der Strecke. Lesen Sie alles rund um das Thema «Was Paare stark macht» in unserem Dossier.
08. Juni 2021
Richtig streiten und Bücher-Tipps
Text: Virginia Nolan
Bild: Rawpixel.com
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Lesedauer: 2 Minuten
Mit dem ersten Kind verändert sich die Paarbeziehung – und wird im alltäglichen Trott und Stress oft zur Zweckgemeinschaft. Was Eltern tun können, damit Liebe und Lust nicht untergehen und wie man richtig streitet, erfahren Sie hier.
Unsere Bücher-Tipps zum Thema Beziehungspflege für Eltern
Streiten – aber richtig
Der US-Paarforscher John Gottman hat Tausende von Paaren bei Konfliktgesprächen analysiert. Und dabei herausgefunden: Damit Meinungsverschiedenheiten nicht im kommunikativen Desaster enden, sollten Paare bestimmte Verhaltensweisen vermeiden, die Gottman als «die vier Reiter der Apokalypse» bezeichnet:
- Unsachliches Kritisieren: Wir äussern unseren Unmut mit Generalvorwürfen: «Immer kommst du zu spät! Ich bin dir bloss nicht wichtig genug.»
- Rechtfertigung: Auf Kritik reagieren wir mit Verteidigung, die eine Endlosschleife von Angriffen und Gegenangriffen begünstigt: «Typisch, immer bin ich schuld!»
- Verachtung: Wir zeigen offen, dass wir den anderen geringschätzen, etwa durch Sarkasmus, abwertende Bemerkungen oder Demütigungen: «Du brauchst jetzt nicht wieder gleich hysterisch zu werden!»
- Mauern: Wir entziehen uns der Streitsituation, indem wir das Gespräch verweigern, demonstrativ weghören, uns einer anderen Beschäftigung zuwenden oder einfach den Raum verlassen.
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- Was Paare stark macht
Viele wünschen sich eine Partnerschaft fürs Leben. Doch meist kommt es spätestens auf halbem Weg zu Krisen: Alltagstrott und Stress nagen an der Beziehung. Wie geht Liebe in Zeiten der Multioptionsgesellschaft? - «Eine Affäre ist keine Bankrotterklärung»
Paar- und Sexualtherapeutin Helke Bruchhaus Steinert weiss, was der Erotik auf die Sprünge helfen kann, wenn Sex im Elternalltag rar geworden ist. Und erklärt, warum Intimität nicht mit Verschmelzung verwechselt werden sollte. - «Eine einzige Achterbahnfahrt»
Sefora Cuoco, 28, Marketingcoach und Yogalehrerin, und Personal Trainer Civan Oezdogan, 27, aus Zürich haben in drei Jahren als Elternpaar das höchste Glück und die schmerzhaftesten Abgründe des Lebens erfahren. - «Irgendwann reichts»
Bei Chiara, 40, und Curdin Erni-Biondi, 41, aus Scuol GR kommen Beziehungskrisen jeweils im Winter: Den verbringt der Familienvater mehrheitlich auf dem Berg, was seine Frau oft an die Grenze bringt. Dafür haben die Eltern von Andri, 10, Lia, 9, und Charlie-Corsin, 2, im Sommer selten Streit. - «Kinder ziehen weiter, der Partner bleibt»
Seit Beginn ihrer Elternschaft nahmen sich Tabea Plattner, 43, und ihr Mann Jonas, 45, aus Hindelbank BE regelmässig Paar-Auszeiten. Das habe ihre Liebe gerettet, sagen die Musikerin und der Agrarwissenschaftler, Eltern von Janic, 21, Ramon, 20, Joel, 16, und Mauro, 14. - «Es war ein Desaster»
Claudia*, 40, und Marco, 47, medizinische Praxisassistentin und technischer Zeichner aus Basel, probierten eine offene Beziehung aus. Geendet hat das Experiment ihm Chaos, lehrreich war es für die Eltern eines Sohnes, 12, und einer Tochter, 8, trotzdem. - 5 Tipps zur Beziehungspflege für Eltern
Im Familienalltag leben sich Mütter und Väter oft auseinander – was Eltern dagegen tun können, erfahren Sie hier.