Was tun, wenn Mama und Papa Corona-positiv sind
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Stimme aus der Community
Wie geht eine Familie mit der Corona-Ansteckung um? Simona Gafner und ihr Mann hatten sich angesteckt, die beiden Buben blieben gesund. Doch was hiess es für die Familie, plötzlich «der Feind» zu sein?
Der Corona-Befund
Die Angst, was dieses Virus mit uns macht, gemischt mit der Sorge, wen wir vielleicht noch angesteckt hatten und all den organisatorischen Sachen, wie zum Beispiel «Wer wird für uns einkaufen?» war unsere neue Realität. Wir durften ja nicht mehr aus dem Haus.
Waren wir der Feind?
Eigentlich hätte sich mein Mann für 10 Tage in ein Quarantänezimmer einschliessen sollen. Er hätte dort auch alleine essen sollen. Das brachten wir aber nicht übers Herz. Denn auch unsere beiden Buben hätten es nicht ertragen, den Papi so lange nicht zu sehen. Zudem bin ich überzeugt das Nähe und Liebe beim Heilen hilft.
Nun, es kam wie es kommen musste. Auch ich entwickelte Symptome. Zum Glück nicht in der gleichen Wucht wie mein Mann, aber doch so, dass es schwierig wurde den Alltag zu meistern. Normalerweise dürfen die Buben in solchen Momenten zum Grossmami oder zur Omi. Zwei kranke Eltern und zwei gesunde Kinder sind eine ungünstige Mischung. Aber unter diesen Umständen wollten und konnten wir unsere Kinder niemandem abgeben. Die Chance, jemanden auf diesem Weg anzustecken war zu gross. Das Wetter war gut und die Jungs waren viel draussen im Garten. Auch der Fernseher und das bestellte Essen machten diese Tage für alle «überlebbar». Wie es bei uns zu Hause in diesen Tagen jedoch ausgesehen hat, kann man sich vielleicht vorstellen.
Heute, einen Monat später nach Ausbruch der Krankheit, sind wir beide wieder gesund. Jetzt gehen wir davon aus, dass wir zumindest eine Teilimmunität haben. Daher sind wir um einiges entspannter. Natürlich halten wir uns nach wie vor an alle Vorgaben, aber die Angst und die Bedrohung, die in vielen Köpfen vorhanden ist, ist bei uns weg. Das macht alles leichter.
Bald geht die Schule wieder los und unsere Kinder schauen mit gemischten Gefühlen auf regulären Schulunterricht. Sie freuen sich natürlich alle ihre Freunde wieder zu sehen. Aber sie wissen auch, dass jetzt das Beurteilen, Gemessen und Verglichen-werden wieder anfängt. Das löst im Moment Verunsicherung aus. Sie waren während acht Wochen in vertrauter Umgebung und werden nun wieder in den Schulalltag entlassen. So wie es Zeit brauchte, um sich auf die Situation zu Hause einzulassen, wird es Zeit benötigen, sich wieder auf die Situation «ausser Haus» einzustellen.
Ich hoffe mit diesem Schreiben den Leuten etwas die Angst zu nehmen. Wer nicht in der Risikogruppe ist, wird diese Krankheit höchstwahrscheinlich überstehen und ist danach mit grosser Wahrscheinlichkeit zumindest für eine gewisse Zeit immun. Das wiederum kann man nutzen, um anderen Leuten oder Organisationen zu helfen. Trotzdem sollte man diese Krankheit nicht auf die leichte Schulter nehmen und keine Ansteckung leichtsinnig in Kauf nehmen.
Ich bin überzeugt, dass wir alle gestärkt aus dieser Zeit kommen werden und unser Leben, unsere Möglichkeiten und unsere Freiheit auf eine neue Art und Weise zu schätzen lernen, die uns viel Kraft geben wird.
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