Es ist eine neue Situation. Für alle. So auch für Sie, liebe Lehrpersonen. Auch Sie haben Familie und Freunde und zig Aufgaben und Pflichten, die gleichzeitig erledigt werden müssen. Sie können sich also vorstellen, was wir Eltern gerade erleben.
Ich habe daher eine Bitte an Sie:
Legen Sie den ganzen Schulstoff und alles was dazugehört für einen Moment zur Seite und treten Sie aus der Leistungsspirale heraus. Versetzen Sie sich in meine Lage und in die meiner Familie. Bitte seien Sie in dieser Zeit weniger streng, weniger «Lehrer» und vor allem kulant. Machen Sie ihre Prüfungen, die nötig sind, wenn wir alles gut überstanden haben. Jetzt ist nicht der Moment, Homeschooling oder Digitale Schule in «Normalität» verwandeln zu wollen. Es ist unmöglich. Das ist nicht als Kritik gemeint, wir allen wissen, dass auch Sie unter Druck stehen und Ihr Möglichstes geben wollen.
Ich weiss von Schulkindern, die fast nicht mehr schlafen können vor Sorge um sich selbst, ihre Grosseltern, Freunde, Geschwister und Eltern. Meine Kinder sind gestresst, weil sie das Gefühl haben, dass sie nicht alles schaffen können. Sie verzichten auf Pausen oder das Frühstück, um all dem gerecht zu werden. Und ja: Es macht mich traurig, dass sie noch mehr Druck haben als in ihrem normalen Schulalltag. Natürlich müssen Kinder lernen, mit Frust und Druck umzugehen und auch schwierige Phasen auszuhalten. Aber bitte: nicht jetzt.
Nach zahlreichen Gesprächen mit vielen anderen Kindern und Lehrpersonen komme ich zum Schluss, dass es allen im Grunde genommen gleich geht. Es ist darum die Gelegenheit, uns auf das Wesentliche zu konzentrieren. Und das heisst: Druck rausnehmen! Nutzen wir diese Chance, die uns diese Krise bietet.
Danke!
Bleiben Sie gesund und alles Liebe.
Herzlichst,
Monica B.