«Kinder, die trans sind, wissen das oft sehr früh»
Genderfragen sind allgegenwärtig und immer mehr junge Menschen betrachten sich als trans oder nicht binär. Was hat es damit auf sich? Kinder- und Jugendpsychiaterin Dagmar Pauli ordnet ein, was nicht nur bei Eltern für rote Köpfe sorgt.
Frau Pauli, mit welchen Anliegen kommen junge Menschen zu Ihnen in die Sprechstunde für Geschlechtsidentität an der Psychiatrischen Universitätsklinik Zürich?
Das ist je nach Alter unterschiedlich. Geht es um jüngere Kinder, kommen oft erst mal nur die Eltern, um sich beraten zu lassen. Nicht unbedingt, weil ihr Kind Probleme im Zusammenhang mit seinem Geschlecht hat oder einen Leidensdruck äussert, sondern weil sie sich selbst Sorgen machen. Die Eltern sind etwa beunruhigt, weil ihr Kind sich nicht geschlechtertypisch verhält.
Das heisst?
Der Sohn möchte Röcke anziehen, vielleicht sagte er auch schon, er sei ein Mädchen oder wünsche sich eine Vagina. Dann fragen sich die Eltern: Wie sollen wir damit umgehen? Ist das nur eine Phase oder ist unser Kind womöglich trans? Letzteres würde bedeuten, dass sein psychisches Geschlecht nicht mit dem körperlichen übereinstimmt: Das Kind identifiziert sich als Junge, hat aber einen Mädchenkörper, oder umgekehrt. Dann sprechen wir von Geschlechtsinkongruenz.
Was sagen Sie den Eltern?
Wir beruhigen sie erst mal: Gerade im sogenannt magischen Alter von vier bis sieben Jahren sind ge-schlechtliche Zuordnungen für Kinder noch nicht endgültig. Alles ist möglich, und Verkleidung bedeutet Verwandlung: Wer ein Mädchenkleid anzieht, wird zum Mädchen. Solange der Sohn oder die Tochter glücklich ist und sich gut entwickelt, dürfen sich Eltern über ein interessiertes, experimentierfreudiges Kind freuen. Über die Frage, ob es sich dabei um eine Phase handelt, müssen sie sich jetzt noch keine Gedanken machen. Aber sie können die Vorstellungen hinterfragen, die sie zur Sorge um das Kind veranlassen.
Was meinen Sie damit?
Was wir unter männlich oder weiblich verstehen, ist vor allem Resultat einer sozialen Prägung durch Rollenbilder. Früher sorgten sich Eltern, wenn die Tochter sich für Bücher interessierte oder zu selbstbewusst auftrat, denn solche Eigenschaften waren bei Frauen nicht erwünscht. Heute freuen wir uns über schlaue, wilde und starke Mädchen.
Für eine gesunde Entwicklung ist es wichtig, dass Kinder so sein dürfen, wie sie sind.
Leider ist es weniger gut gelungen, die männliche Rolle von Stereotypen zu befreien. Wenn ein Junge sich die Fingernägel lackieren möchte, geht das Kopfkino los. Für eine gesunde Entwicklung ist es wichtig, dass Kinder so sein dürfen, wie sie sind – dass Eltern ihrem Sohn signalisieren, dass er sich auch als Bub hübsch machen oder die Nägel anmalen darf.
Das ist auch weniger irritierend, als wenn der Sohn sich eine Vagina wünscht.
Ich rate Eltern, auf solche Äusserungen möglichst gelassen zu reagieren. Sie können den Sohn fragen, warum er sich eine Vagina wünscht. Vielleicht denkt er darüber nach, ob er wie Mama oder wie Papa werden will, oder er glaubt, dass sich nur schminken darf, wer eine Vagina hat. Wenn Eltern Interesse zeigen und zuhören, signalisieren sie dem Kind, dass es über alles sprechen kann, was es beschäftigt. Wichtig ist, wie es dem Kind geht: Wirkt es zufrieden oder tatsächlich gefangen in einer Rolle, die nicht zu ihm passt?
Bis wann entwickeln Kinder ihre definitive Geschlechtsidentität?
In der Regel bis sieben Jahre, je nach Entwicklungsstand des Kindes. Bei den meisten reift bis dann die tiefe Überzeugung heran, zu einer der beiden in unserer Gesellschaft gegebenen Geschlechtskategorien zu gehören. Geschlechtsidentität kann sich aber auch später noch verändern und entwickeln und ist nicht bei allen Menschen stabil. Eine Minderheit fühlt sich in der ihr zugewiesenen Kategorie nicht wohl. Diese Kinder spüren, dass sie nicht in das vorgegebene Schema passen – was nicht unbedingt heisst, dass sie trans sind, sprich eine Geschlechtsinkongruenz vorliegt.
Sondern?
Auch Kinder, die mit ihrem körperlichen Geschlecht im Einklang sind, können Inkongruenz erleben, also das Gefühl von fehlender Übereinstimmung. Sie fühlen sich etwa nicht als «richtiges Mädchen», weil sie von den vorgegebenen Rollenerwartungen abweichen.
Kinder, die trans sind, wissen das oft sehr früh, manche leiden schon im Kindergartenalter.
Wann bemerken Menschen, dass sie trans sind?
Kinder, die trans sind, wissen das oft sehr früh. Manche leiden schon im Kindergartenalter offen und teilen sich mit, andere behalten ihre Gefühle für sich – oder verspüren in Kinderjahren kaum Leidensdruck, weil sie vielleicht in einem sehr toleranten Umfeld aufwachsen. Bei ihnen kommt das Leiden dann erst mit der körperlichen Pubertätsentwicklung. In unserer Sprechstunde haben wir es am häufigsten mit Jugendlichen zwischen 12 und 17 Jahren zu tun.
Welche Probleme beschäftigen sie?
In der Pubertät verursacht eine Geschlechtsinkongruenz oft grosses Leiden. Die Jugendlichen fühlen sich missverstanden, falsch zugeordnet, in eine Schablone gedrückt. Viele entwickeln eine starke Körperdysphorie – einen Leidensdruck, der entsteht, weil ihre körperlichen Merkmale nicht mit der Geschlechtsidentität übereinstimmen. So hat ein trans Junge vielleicht kaum Probleme mit seinem Mädchenkörper, solange dieser keine weiblichen Formen annimmt, und fühlt sich wohl als ungestümer Wildfang oder sogenannter «Tomboy» mit «jungenhaften» Eigenschaften. Wenn dann aber die Brüste zu wachsen beginnen – oder bei trans Mädchen der Bart spriesst und die Stimme bricht –, stürzt das die Jugendlichen in Verzweiflung: Ihr Körper zeigt immer stärkere Ausprägungen eines Geschlechts, mit dem sie sich nicht identifizieren können.
Offenbar gibt es immer mehr Jugendliche, die sich nicht mit ihrem Geburtsgeschlecht identifizieren. In spezialisierten Zentren haben Anfragen um bis zu 2000 Prozent zugenommen. Wie kann das sein?
2009, als wir mit unserer Sprechstunde für Jugendliche starteten, suchten gut fünf junge Leute pro Jahr unsere Hilfe. Mittlerweile sind es etwa hundert pro Jahr. Jetzt kann man sagen: Das entspricht einer Zunahme von 2000 Prozent. Sinnvoller wäre es aber, diese Zahl in ihren Gesamtkontext einzubetten.
Nämlich?
Unser Einzugsgebiet umfasst die ganze Deutschschweiz. Wir haben es mit einer absoluten Minderheit der dort lebenden jugendlichen Gesamtbevölkerung zu tun – ich spreche da von gut 0,001 Prozent. Ja, die Anfragen haben zugenommen. Dies ist aber auch dem Umstand geschuldet, dass es für trans Jugendliche früher keine Anlaufstellen gab. Die meisten trans Menschen, die sich als Erwachsene outeten, berichten, dass sie sich schon als Kind im falschen Körper fühlten, dies jedoch nicht äussern konnten. Wir müssen davon ausgehen, dass es diese Jugendlichen schon vorher gab. Ob die Fallzahlen tatsächlich zugenommen haben, wissen wir im Grunde also nicht. Der erhöhte Beratungsbedarf hat aber auch gesellschaftliche Gründe.
Woran denken Sie?
Wir denken heute über alle möglichen Fragen nach, die sich früher niemand gestellt hat, setzen uns mit Lebensentwürfen, Familienformen und Rollenbildern auseinander: Wie hat ein Mann, eine Frau zu sein? So fragen sich heute auch Jugendliche: Bin ich wirklich ein Mann, eine Frau? Oder vielleicht nicht binär? Das gehört ein bisschen dazu. Nicht alle diese Jugendlichen sind dauerhaft trans.
Nicht binär: Was heisst das?
Der Begriff bezeichnet Menschen, die sich keinem der beiden klassischen Geschlechter eindeutig zugehörig fühlen. Dabei geht es nicht um das körperliche, sondern um das psychische, also gefühlte Geschlecht: Nicht binäre Menschen verorten sich irgendwo zwischen männlich und weiblich.
Soziale Medien können positiv sein: Betroffene erhalten dort Antworten auf ihre Fragen.
Genderfragen sind im Netz ein Dauerthema. Welche Rolle spielen soziale Medien bei der Selbstdiagnose trans oder nicht binär?
Eine wichtige. Weil das Thema so präsent ist, kommen diejenigen, die betroffen sind, heute früher zu uns. In dieser Hinsicht haben die sozialen Medien eine positive Wirkung. Betroffene bekommen Antworten auf ihre Fragen, können einordnen, was ihnen unerklärlich war. Interessanterweise berichten viele erwachsene trans Menschen, dass es damals eine Fernsehdokumentation war, die ihnen vor Augen führte, was mit ihnen los ist. Tatsache ist aber auch, dass Jugendliche beeinflussbar sind und die Möglichkeit besteht, dass sie ihre Gefühle von Inkongruenz – innere Widersprüche, Zerrissenheit – auf Dinge zurückführen, die sie in den sozialen Medien sehen.
Und dass sie dann auf die Idee kommen, sie seien trans, obwohl sie einfach auf Identitätssuche sind.
Das kann vorkommen. Ich möchte Eltern aber ans Herz legen, nicht einfach die Schlussfolgerung zu ziehen, es handle sich um einen Spleen aus dem Internet, wenn Jugendliche solche Gedanken äussern. Es gilt in dem Moment nicht herauszufinden, ob das nun «echt» ist – die Emotionen des Kindes sind es, und das zählt.
Wie reagieren Eltern besser?
Indem sie anerkennen, dass da eine Diskrepanz ist zwischen der Person, als die das Kind sich selbst erlebt, und der, die es gerne sein möchte. Das erzeugt Verunsicherung, Druck und Zweifel. Solche Gefühle kommen in der Adoleszenz häufig vor, und Eltern sollten sie respektieren. Wenn mein Kind dahinter eine Geschlechtsinkongruenz vermutet, kann meine Antwort als Mutter oder Vater lauten, dass dies eine mögliche Erklärung ist, in dieser Lebensphase aber auch noch andere Gründe infrage kommen und man deshalb sehr genau hinschauen muss und sich Zeit dafür nehmen sollte.
Wie erkennen Sie als Expertin, dass wirklich eine Geschlechtsinkongruenz vorliegt?
Es gibt keine sichere Methode, dies festzustellen, wie es ein Bluttest bei medizinischen Diagnosen ermöglicht. Wir müssen einen genauen Blick auf die bisherige Entwicklung werfen, sorgfältig abklären, wie zustande kam, was der oder die Jugendliche uns beschreibt. Es gibt schon eher typische Anzeichen dafür, dass eine stabile, also dauerhafte Geschlechtsinkongruenz vorliegt. Aber nicht auf alle Betroffenen treffen diese Anzeichen zu.
Sieben von zehn trans Jugendlichen, die unbehandelt bleiben, haben Suizidgedanken.
Welche Anzeichen zum Beispiel?
Wenn das Gefühl, mit dem körperlichen Geschlecht nicht im Einklang zu sein, sehr früh da war, etwa im Kindergartenalter. Wobei dies nicht unbedingt bedeutet, dass es gegen aussen hin auch sichtbar wurde. Diejenigen Kinder, die es früh offen äusserten, haben meist die Unterstützung der Eltern, wenn sie zu uns kommen.
Das ist eine andere Situation, als wenn ein Teenager sich mit 15 als trans outet und dies für die Eltern aus heiterem Himmel kommt. Dann sind diese verständlicherweise schockiert und Vorsicht ist angebracht. Wir sehen heute – aus Gründen, die wir schon vorhin besprochen haben – mehr Minderjährige als früher, die nur vorübergehend trans sind. Aber auch und gerade dann ist es wichtig, dass Eltern mit ihrem Kind in einen echten Dialog kommen und es ernst nehmen.
Was heisst das konkret?
Dass sie ergebnisoffen sind und nachfragen, statt voreilige Schlüsse zu ziehen. Und nicht etwa den Umstand, dass ihr Sohn als Kind nie mit Puppen spielte, als Beweis dafür anführen, dass er unmöglich trans sein kann.
Je mehr die Eltern widerlegen wollen, was Jugendliche fühlen, desto mehr versuchen diese zu beweisen, dass sie im Recht sind. So verhärten sich die Fronten, was schliesslich auch das Kind daran hindert, sich kritisch mit seinen Gedanken auseinanderzusetzen, der Frage, ob das wirklich sein Weg ist. Eben: Ein späteres Outing bedeutet nicht automatisch, dass es sich um ein vorübergehendes Phänomen handelt. Es erfordert aber eine längere Beobachtungszeit.
Das heisst?
Es folgt mindestens eine mehrmonatige Gesprächsphase, in der es auch darum geht, allfällige psychische Erkrankungen zu erkennen. Sehr junge Betroffene erhalten in der Regel erst mal nur eine psychologische Behandlung. Wir müssen vorsichtig sein mit medizinischen Massnahmen. Gleichzeitig können wir Jugendlichen, die schwer unter ihren äusseren Geschlechtsmerkmalen leiden, nicht einfach sagen: Jetzt warten wir ab, bis du 18 bist, vielleicht irrst du dich ja. Denn sieben von zehn trans Jugendlichen, die unbehandelt bleiben, haben Suizidgedanken.
Welche medizinischen Massnahmen stehen im Zentrum?
In der Regel setzt man zuerst auf Pubertätsblocker. Das sind keine Hormonpräparate, sie bewirken lediglich, dass der Körper die Produktion der Geschlechtshormone zurückfährt: Die Pubertät wird vorübergehend unterbrochen. Diese Art von Behandlung gibt es schon lange. Durch Pubertätsblocker gewinnen Jugendliche, die sich in ihrem Geburtsgeschlecht stark und anhaltend unwohl fühlen, mehr Zeit, um sich nächste Schritte zu überlegen, ohne dass sich äussere Geschlechtsmerkmale wie Bart, Stimmbruch oder Brustwachstum weiterentwickeln. Die Wirkung ist reversibel: Die Pubertät geht normal weiter, sobald die Medikamente abgesetzt werden.
Wie oft kommen Pubertätsblocker zum Einsatz?
Wir stellten anhand einer Begleitevaluation fest, dass von denjenigen Jugendlichen, die unsere Sprechstunde zwischen 2015 und 2020 besucht hatten, 27 Pubertätsblocker verschrieben erhielten. Die Blockade sollte nicht länger als zwei bis drei Jahre dauern, denn als eine mögliche Nebenwirkung können Probleme mit der Knochendichte im Alter auftreten. Die Behandlung mit Pubertätsblockern startet meist in der frühen Pubertät. Selten kommt sie auch bei 14- oder 15-jährigen Jugendlichen zum Einsatz. Nach einer Pubertätsblockade fahren die meisten mit einer geschlechtsangleichenden Massnahme fort.
Die dann wäre?
Am geläufigsten ist die Hormontherapie zur Feminisierung oder Maskulinisierung des Körpers. Minderjährige erhalten hierzulande keine Genitaloperationen, auch bei den Erwachsenen sind diese selten. Der häufigste chirurgische Eingriff ist die Brustentfernung. Er steht älteren Jugendlichen mit starkem Leidensdruck offen, aber nur unter Zustimmung der Eltern. Wir sehen heute aber auch öfter Jugendliche, die die Pubertätsblocker wieder absetzen und in ihrem Geburtsgeschlecht weitermachen.
Wie deuten Sie diese Entwicklung?
Ich finde es positiv, wenn es gelingt, dass junge Menschen keine voreiligen Entscheidungen treffen, sich Zeit für eine reifliche Auseinandersetzung mit dem Thema nehmen und die Hilfe erhalten, die sie benötigen – die Gabe von Pubertätsblockern geht ja mit einer Psychotherapie einher. Es ist doch gut, wenn ein junger Mensch sagen kann: Ich konnte nachdenken und jetzt mache ich anders weiter.
Manche outen sich auch als nicht binär: Sie identifizieren sich weiterhin nicht zwingend mit ihrem Geburtsgeschlecht, betrachten dieses aber nicht mehr als störend, weil sie erkannt haben, dass sie sich gar keiner Geschlechterkategorie dauerhaft zugehörig fühlen. Wenn die Gesellschaft das akzeptierte, würde dies vielleicht dazu führen, dass es in Zukunft weniger geschlechtsangleichende Behandlungen braucht.
Unlängst stand Ihre Klinik in der Kritik: Eltern monierten in einem Brief an die Zürcher Gesundheitsdirektion, dass bei ihren Kindern die Diagnose Geschlechtsinkongruenz vorschnell gestellt und die Jugendlichen nicht auf andere psychische Probleme abgeklärt worden seien. Man habe, so der Eindruck der Eltern, auf sofortiges Handeln gedrängt. Was sagen Sie dazu?
Die meisten Fälle aus diesem Brief betreffen nicht unsere Klinik. Ich wünschte, die besorgten Eltern hätten sich bei mir oder den anderen Institutionen gemeldet. Das ist leider nicht passiert. Die Sendung, mit der das Schweizer Fernsehen die Vorwürfe thematisierte, hat mich getroffen. Ich bin offen für Kritik, es kann immer sein, dass Eltern sich nicht richtig abgeholt fühlen.
Es stört mich, wenn der Eindruck erweckt wird, dass Behandlungen unreflektiert durchgeführt werden. In unserer Arbeit geht es nicht um Schwarz oder Weiss, Pro oder Contra, sondern um eine möglichst differenzierte Betrachtung.
Genaueres dazu kann ich nicht wissen, da mir aufgrund der Anonymität der Beschwerde die Fälle nicht persönlich bekannt sind. Ich darf aber sagen, dass in keinem dieser Fälle eine medizinische Behandlung durchgeführt wurde. Die Eltern waren bei jeder Entscheidung involviert – insofern wurden ihre Sorgen ernst genommen. Es haben sich zudem 35 Eltern in einem Brief bei der Gesundheitsdirektion gemeldet, die sich für unsere sorgfältige Abklärung und Unterstützung bedankten. Leider kamen diese in der Sendung nicht zu Wort.
Sie sagen, die Sendung habe Sie getroffen. Warum?
Es stört mich, wenn der Eindruck erweckt wird, dass Behandlungen unreflektiert durchgeführt werden. In unserer Arbeit geht es nicht um Schwarz oder Weiss, Pro oder Contra, sondern um eine möglichst differenzierte Betrachtung. Verbote von Behandlungen, die ja für viele sehr wichtig sind und auch von vielen Eltern für ihre Kinder gewünscht werden, helfen hier nicht weiter. Die Berichterstattung sollte nicht skandalisieren, sondern differenziert die Vor- und Nachteile aufzeigen.