Medienregeln gelten für alle
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Medienregeln gelten für alle

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Eltern sollten sich auch an Regeln halten, die sie ihren Kindern vorgeben. Das kann bei der Bildschirmzeit einschneidend sein.

Text: Michael In Albon
Bild: Stocksy

In Zusammenarbeit mit Swisscom

Wenn die Buben und Mädchen in den Kindergarten kommen, beginnt für sie und ihre Eltern ein aufregender neuer Lebensabschnitt. Die Kinder begegnen neuen Freunden und Freundinnen, sind mit neuen Ansichten und Regeln konfrontiert und wachsen jetzt auch langsam in das Alter hinein, in dem Handy, Tablet und Fernsehen eine zunehmende Rolle spielen.

Spätestens im Laufe des ersten Kindergartenjahres ist es an der Zeit, im Zusammenhang mit der Nutzung dieser Medien klare Regeln aufzustellen. Viele Eltern sind aber manchmal etwas überfordert, diese auch zu formulieren. Entsprechend wimmelt es im Internet nur so von gut gemeinten Ratschlägen und Regellisten. 

Ich finde, Regeln sind in einer Familie ein wirklich gutes Instrument für das Zusammenleben. Übrigens nicht nur im Zusammenhang mit Handy und Co., sondern auch in vielen anderen Bereichen. Beispielsweise für den Umgang miteinander (wir wenden keine Gewalt und keine Schimpfwörter an) oder die faire Aufteilung der Hausarbeit (wir helfen alle mit, damit wir ein schönes Zuhause haben).

Aber die Regelauslegung ist letztlich genauso indivi­duell wie die Familien selbst. Man sollte einer Familie kein Regelwerk überstülpen, sondern es den Charakteren und Mustern innerhalb der Familie anpassen. Das heisst: Eltern sollten Regeln gemeinsam mit den Kindern diskutieren und festlegen.

Halten Eltern sich nicht an die Regeln, fühlen Kinder sich ungerecht behandelt

Kleine Kinder lernen sehr vieles durch Zuschauen. Sehr aufmerksam beobachten sie ihre Umwelt und leiten daraus ihr eigenes Verhalten ab. Daraus folgt automatisch: Regeln nützen nichts, wenn sie für die Eltern nicht ebenfalls gelten. Besonders krass und meiner Meinung nach auch störend ist das im Umgang mit dem Handy sichtbar.

Ich kenne Familien, die den Zugang zum ­Handy für Kinder stark einschränken. Aber der Vater muss alle 15 Minuten schauen, ob sich auf Facebook was tut, und die Mutter hat ständig ein Auge auf ihre Geschäftsmails. Das geht so nicht auf. Punkt. Regeln müssen zwingend für die ganze Familie gelten, sonst fühlen sich die Kinder ungerecht behandelt.

Selbstverständlich heisst das nicht, dass die Eltern denselben Restriktionen wie die Kinder unterliegen. Der Altersunterschied sollte thematisiert werden, auch die Pflichten, die Mami im Büro hat. Wichtig ist, sich diese Dinge als Elternteil immer wieder vor Augen zu führen. Und beim Gebrauch von Handy und Co. eine gewisse Disziplin zu wahren. 

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swisscom.ch/campus

Michael In Albon
ist Beauftragter Jugendmedienschutz und Experte Medienkompetenz von Swisscom.

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