Cola und Chips zum Znüni?
Dieser Text entstand in Zusammenarbeit mit Betty Bossi
Teenager haben beim Thema Ernährung ihre eigenen Vorlieben. Früchtetee und Rüebli aus der Znüni-Box werden gegen Cola und Gipfeli eingetauscht, Döner und Burger sind cooler als Gemüsegratin und Eintopf. Wie können Eltern gegensteuern? Mit viel Geduld und Kreativität.
Mütter und Väter sollten sich besonders in dieser Zeit in Geduld und Gelassenheit üben. Endlosdiskussionen über das nicht gegessene Frühstück, Cola und leere Guetzlidosen führen zu nichts. Wenn in den vergangenen Jahren ein gutes Fundament in Sachen Ernährung gelegt wurde, wird diese Phase vorübergehen und Ihr Teenager zu ausgewogeneren Mahlzeiten zurückkehren.
Verbote vergrössern den Anreiz.
Falls Sie bei Ihrem Kind andere Veränderungen wie eine Gewichtsreduktion oder häufige Heisshungerattacken beobachten, empfiehlt es sich, genauer hinzuschauen. Denn gerade in dieser Lebensphase besteht das Risiko, eine Essstörung zu entwickeln. Setzen Sie sich mit Ihrem Kind zusammen und sprechen Sie darüber. Falls notwendig, wenden Sie sich an eine Fachperson.
Vom Fast Food zur ausgewogenen Mahlzeit
An Tagen mit einem einseitigen Mittagessen können Sie als Eltern das Abendessen besonders ausgewogen gestalten. Dabei kann es vorkommen, dass diese Art von Kompensation nicht akzeptiert und die gesunde Mahlzeit abgelehnt wird. Reagieren Sie auch in diesem Fall mit Geduld und Kreativität! Stösst das Gemüsegratin auf wenig Begeisterung, freuen sich Ihre Kinder stattdessen zum Beispiel über Gemüsesticks mit Quarkdip.
- Döner: Pitabrot mit viel frischem Gemüse (Rotkabis, Salat, Tomaten, Gurken) füllen, Fleisch oder Tofu dazugeben und mit Joghurtsauce abschmecken.
- Selbstgemachte Ofenpommes mit Ofengemüse ergänzen, Spiegelei und Hüttenkäsedip dazu servieren.
- Burger: Vollkornbrötli mit Tofutätschli oder Hacktätschli, Peperoni und Tomaten belegen, dazu einen frischen Salat servieren.
In der Schulmensa gibt es meist eine Auswahl an ausgewogenen Menüs. Es liegt jedoch an Ihrem Nachwuchs, sich für eine ausgewogene Mahlzeit zu entscheiden und nicht zu Schoggibrötli mit Joghurt zu greifen. Falls es Mikrowellengeräte hat, können Sie Mahlzeiten vorbereiten oder die Reste vom Vorabend mitgeben. Dies ist eine kostengünstige Variante und Sie selbst können das Mittagessen mitgestalten.
Beim Znüni ist das Angebot an Süssigkeiten oder salzigen Snacks in der Mensa oder am Kiosk meist grösser als das an Früchten und Vollkorngebäck. Auch hier lohnt es sich, über das Angebot zu sprechen und nach Kompromissen zu suchen.
Schnell und fein auch zu Hause
Es gibt viele Jugendliche, die gerne kochen und mit verschiedenen Lebensmitteln experimentieren. Manche brauchen mehr, andere weniger Unterstützung. Lassen Sie Ihrem Kind Freiheiten, seine Menüs selber zusammenzustellen und zu experimentieren. Gemäss Studien ernähren sich Personen mit besseren Kochfähigkeiten gesünder als jene, die kaum oder gar nicht kochen können. Dies könnte unter anderem damit zusammenhängen, dass Gemüse meist zubereitet werden muss. Wer gelernt hat, dieses zu rüsten und zuzubereiten, isst auch mehr davon.
Jugendliche, die kochen lernen, treffen später eine bessere Lebensmittelauswahl und konsumieren weniger Fast Food. Zusammen kochen fördert zudem die Beziehung zwischen Ihnen und Ihrem Kind. Wecken Sie die Freude am Kochen und geben Sie Ihrem Kind so etwas Fundamentales für die Zukunft mit.
Bild: iStock
«To go – Verpflegung»: 4 Tipps
- Für Zwischendurch eignen sich Früchte, Snack-Gemüse und Knäckebrot
- Birchermüesli am Vorabend vorbereiten: Naturejoghurt mit Frucht und Haferflöckli – gekaufte Müesli enthalten oft viel Zucker
- Bei Sandwiches Vollkornbrot und fettärmere Fleischvarianten wie Schinken und Bündnerfleisch anstelle von Salami bevorzugen
- Asiatische Gerichte beinhalten meist Gemüse. Bei Menüs ohne Gemüseanteil zum Beispiel einen Salat dazu bestellen oder als Dessert eine Frucht wählen.
Die Autorin
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