Simone: «Dass ich eine ältere Mutter bin, war mir bisher nicht bewusst. Ich versuche möglichst viel mit meinen Kindern zusammen zu erleben. Jetzt sind es eher sie, die sagen: ‹Deine Exkursionen haben wir langsam gesehen.› Wir tanzen zur selben Musik im Wohnzimmer, auch wenn mir nicht jeder Song gleich gut gefällt wie ihnen. Für meine Kinder da zu sein, bereichert mein Leben; ich habe das Gefühl, ich mache etwas zutiefst Sinnvolles. Als späte Mutter schätze ich das Mehr an Lebenserfahrung. Ich bin heute gelassener und geduldiger als früher. Das hängt aber auch damit zusammen, dass ich früher selbständig war und heute eine feste Arbeitsstelle habe. Als die Kinder klein waren, eröffnete ich eine Naturarztpraxis im eigenen Haus und konnte die Sprechzeiten ihren Bedürfnissen anpassen. Später holte ich meine Dissertation nach, und jetzt mache ich meine Facharztausbildung fertig. Durch diese Mehrfachbelastung bin ich stärker gestresst und weniger belastbar als früher. Ich hatte sehr viel Glück, dass ich meine vier Kinder und meinen Beruf unter einen Hut bringen konnte. Gleichaltrige Frauen im Spital sind jetzt in Chefpositionen, während ich als späte Ärztin in Ausbildung eher noch am unteren Ende der Hierarchie stehe. Wenn ich nicht früh Mutter geworden wäre, sondern nur meine späten Kinder bekommen hätte, wäre das nicht der Fall.»
07. April 2020
«Die Freude überwiegt alle belastenden Aspekte»

Text: Yvonne Kiefer-Glomme
Bilder: Joël Hunn
Bilder: Joël Hunn
Lesedauer: 2 Minuten
Wir erzählen
Simone Meyer, 48, und André Notter, 64, haben beide Kinder aus erster Ehe. Ihre gemeinsamen Kinder Melvin und Juna sind 13 und 11 Jahre alt. Mittlerweile leben Simone und André ebenfalls getrennt voneinander.

Artikel kostenlos weiterlesen
Gratis registrieren und profitieren:
- Begrüssungsgeschenk
- Zugriff auf alle Artikel
- Artikel speichern & später lesen
- Teilnahme an Verlosungen
Schon registriert? Dann geht's hier zum Login
Sie sind noch nicht registriert? Hier geht's zur Registration