«Meine Mutter hat einige Falten, und ihre Haare werden langsam grau. Aber sie ist jung geblieben und hat Spass daran, verrückte Dinge zu machen, so dass es uns manchmal schon fast peinlich ist. Seit sie ihre Ausbildung fertig macht, hat sie noch mehr Lebensfreude und geniesst es umso intensiver, mit uns viel draussen zu sein. Wir sind diesen Winter das vierte Jahr in Folge in die Skiferien gefahren und können uns mehr Ausflüge leisten als manche meiner Schulkameraden mit jüngeren Eltern. Meine Mutter möchte nur nicht gerne dorthin, wo es sehr laut ist oder sehr viele Menschen sind. Sie geht lieber mit uns wandern oder biken, am besten abseits der Wege. Meine Mutter ist wie eine ältere Haselnuss: Ihre Schale ist empfindlicher und sie regt sich eher auf, weil die äusseren Einflüsse rascher an ihren Kern vordringen. Oft hat sie keine Geduld, auf uns zu warten, obwohl wir häufig vor ihr fertig sind und uns dann nur anderweitig beschäftigen, weil wir auf sie warten. Mit manchen Jugendausdrücken tut sie sich schwer, aber bei uns haben sie einfach eine andere Bedeutung. Manchmal ist sie auch etwas vergesslich.
07. April 2020
«Mit manchen Jugendausdrücken tut sich meine Mutter schwer»

Text: Yvonne Kiefer-Glomme
Bilder: Joël Hunn
Bilder: Joël Hunn
Lesedauer: 1 Minuten
Ich erzähle
Juna Meyer, 11, lebt mit ihrem Bruder Melvin bei ihrer Mutter Simone, 48. Jedes zweite Wochenende verbringen die beiden bei ihrem Vater André, der in diesem Jahr pensioniert wird.

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