Es ist wichtig, dass die Kinder sich nicht allein überlassen sind, dass sie wissen, wie sie sich zu verhalten haben, und was sie in der Freispielzeit machen können. Mit dem betroffenen Kind führe ich auch Gespräche, manchmal zusammen mit der Schulsozialarbeiterin und den Eltern.
Wir wollen dann wissen: Wieso schliessen sie dich aus? Was könntest du anders machen? Was könnten die anderen ändern, damit sie dich weniger ärgern? Wir treffen Abmachungen, und ich überprüfe sie regelmässig. Wenn man Glück hat, verbessert sich so das Verhalten des Kindes und der Klasse.
Wenn ich als Lehrerin merke, dass so eine Situation andauert und trotz meiner Interventionen sich nichts verändert, suche ich Hilfe bei Fachpersonen. Die Schulsozialarbeiterin kommt dann in die Klasse und übt mit den Schülern, sich abzugrenzen. Die Kinder lernen zum Beispiel mit verschiedenen Spielen, die «Stopp-Regel» einzuhalten und Grenzen zu respektieren.
Mit dem Jungen aus meiner Klasse arbeite ich mit einem Belohnungssystem. Wir haben abgemacht, dass er für jede 15 Minuten, in denen er kein anderes Kind stört, einen Smiley bekommt. Wenn er das eine halbe Stunde lang schafft, darf er sich ein Spiel im Turnen wünschen. Bei 22 Kindern den Überblick zu behalten, fordert.
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