Welche Chancen bieten Computerspiele?

Computergames – die Serie, Teil 2
Kinder und Jugendliche gamen eigentlich nur aus einem einzigen Grund: weil es Spass macht. Tatsächlich steckt in Videospielen aber weit mehr Potenzial – und das für die ganze Familie.
Tatsächlich weist der mittlerweile vollzogene Wandel in Politik und Gesellschaft vom Killerspiel zum Kulturgut Computerspiel einen anderen Hintergrund auf: Computerspiele sind ein Geschäft – und ein sehr erfolgreiches dazu. Das bekannteste Computerspiel aus der Schweiz ist der alljährlich erscheinende «Landwirtschafts-Simulator», der mit seinen digitalen Traktoren zwar gerne etwas belächelt wird, aber weltweit über 25 Millionen Exemplare verkauft hat.
Videospiele als Berufsperspektive
Keine Angst, Eltern müssen ihre Kinder nicht zum Gamen zwingen, damit aus ihnen mal etwas wird. Das ist auch gar nicht notwendig. Sie spielen ganz freiwillig.
Serie: Computergames
All diese aufgezählten Fähigkeiten gelten übrigens auch für Videospiele. Dort kommen noch weitere, spezielle Chancen hinzu, die wir allerdings mit kritischem Augenmass betrachten sollten.
Vorsicht vor Überhöhungen
Manche Games wie rätselhafte Adventure- oder anspruchsvolle Strategie- und Simulationsspiele schulen auch taktisches, logisches, lösungsorientiertes und zum Teil unkonventionelles Denken. Wird in Teams gespielt, kommen durch Austausch, Absprachen und gemeinsames Erleben auch soziale Komponenten hinzu.
Zugegeben, das sind zwar positive Merkmale, aber im besten Fall Nebeneffekte. Kinder spielen eigentlich nur aus einem einzigen Grund: weil es Spass macht. Tatsächlich steckt in Videospielen aber noch mehr Potenzial für uns alle.
Videospiele bieten für Familien eine ganz wunderbare Möglichkeit, gemeinsam ins Gespräch zu kommen und im Gespräch zu bleiben. Halten Eltern aber wenig bis gar nichts von digitalen Spielen, spüren das Kinder.
Ernsthaftes Interesse zeigen
Holen wir Kinder nicht regelmässig in ihren digitalen Medienerlebnissen ab, kann das auch Folgen für das Miteinander haben. Sie fühlen sich nicht verstanden und ziehen sich zurück, gerne in soziale Netzwerke oder auch ins Spiel. Vernachlässigen wir den steten Austausch, wird die Sprachlosigkeit zwischen Eltern und Kindern grösser, und desto mehr gewinnt die Fluchtmöglichkeit in die spielerische Parallelwelt an Reiz. Eltern mit Jugendlichen wissen genau, wovon ich spreche.
Und nicht vergessen: Spielen macht glücklich!
Die Chancen des Gamings
Wer selbst mit Games aufgewachsen ist, darf die Welt der Videospiele mit Kindern noch einmal erleben.
Mit Kindern über Games reden: Reger Austausch sorgt für eine bessere Akzeptanz der gesetzten Grenzen und hilft Eltern, auf dem neusten Stand zu bleiben.
Medienkompetenz fördern: Kinder kennen sich bestens mit Games aus? Prima, wir kennen die Fallstricke der Netzwelt (mehr dazu in Teil 4: Wie gefährlich sind Games?).
Die JAMES-Studie 2020 empfiehlt Eltern, «selbst einmal zu spielen», um einerseits die «Faszination zu verstehen» und andererseits Kindern einen «verantwortungsvollen Umgang mit diesem Medium beizubringen».
Die Serie
Teil 1 Was wir über das Gamen wissen müssen
Teil 2 Welche Chancen bieten Games?
Teil 3 Lernen mit Games
Teil 4 Wie gefährlich sind Games?
Teil 5 Welche Schutzmassnahmen gibt es bei Games?
Teil 6 Good Games, bad Games – diese Spiele können wir empfehlen

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