Mental Load: Was tun gegen den Stress im Kopf - Das Schweizer ElternMagazin Fritz+Fränzi
Merken
Drucken

Mental Load: Was tun gegen den Stress im Kopf

Lesedauer: 1 Minuten
3 Fragen an Patricia Cammarata, Bloggerin von dasnuf.de, Buchautorin und Mutter. Ende Juni erscheint ihr neues Buch «Raus aus der Mental-Load-Falle». 
Frau Cammarata, was genau heisst Mental Load?
Erst mal sagt der Begriff nichts anderes, als dass es im Alltagsleben neben den sichtbaren sehr, sehr viele unsichtbare Aufgaben gibt, die nie explizit genannt werden und die dennoch alle so nebenher identifiziert, bedacht, geplant und dann erledigt werden müssen. In der Wirtschaft würde man das schlicht Projektmanagement nennen. Frauen muss man in der Regel nicht erklären, was Mental Load ist. Es gehört irgendwie zum Frausein, für alles im Haushalt, in der Beziehung und bezogen auf die Kinder verantwortlich zu sein. Viele Männer, die den Begriff das erste Mal hören, haben dagegen ein grosses Fragezeichen im Kopf. 
Bild: Marcus Ritter
Bild: Marcus Ritter
Hat sich die Mental-Load-Problematik in der aktuellen Corona-Krise noch verschärft?
Absolut. Insbesondere, wo es zwischen Mann und Frau einen grossen Gehaltsunterschied gibt, haben die Frauen ihre Berufstätigkeit eingeschränkt oder sogar aufgegeben, um sich um die Kinder zu kümmern, die plötzlich 24 Stunden zu Hause waren und je nach Alter bekocht, beschäftigt und beschult werden müssen oder mussten. 
Sie stellen in Ihrem Buch Strategien vor, um den Mental Load zu verringern respektive aufzuteilen. Verraten Sie uns die drei wichtigsten Tipps? 
Ich finde, man sollte das Ganze wie klassisches Projektmanagement angehen. Erstens: eine Bestandsaufnahme ­durchführen. Alles möglichst kleinteilig zusammentragen, wer was wann wie oft macht, und dazu notieren, wer daran denkt und den Prozess initiiert. Zweitens: eine wöchentliche Besprechungsroutine entwickeln, bei der Aufgaben und Verantwortlichkeiten verteilt werden und man bespricht: Wer macht wann was? Drittens: alle paar Monate eine Retrospektive machen: Was lief gut, was schlecht? Warum? Wo gab es Mehraufwände? Was muss umverteilt werden? Welche Aufgaben kann man dauerhaft abgeben? Welche Aufgaben sollte man neu verteilen, um Wissen und Kompetenz aufzubauen?

Mehr lesen zum Thema Mental Load: