«Loslassen macht mich furchtbar sentimental»  - Das Schweizer ElternMagazin Fritz+Fränzi
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«Loslassen macht mich furchtbar sentimental» 

Lesedauer: 10 Minuten

Der Bestsellerautor Jan Weiler («Das Pubertier») ist Vater zweier Teenager und somit bestens erprobt in Sachen Chaos, Pickeln und Hormonen. Jetzt hat er ein zweites Buch über Dressurversuche mit störrischen Halbwüchsigen geschrieben. Wir trafen ihn in Hamburg. 

Herr Weiler, ihre Tochter ist 17 Jahre alt. Ist es vorbei mit der Pubertät?

Nee! Carla wird 18 im September, aber wir sind immer noch dabei. Oh Gott. Dauert diese Zeit so lange? Ja. Also bei den Jungs, bis sie 22 sind. Habe ich gehört. So schnell geht das also nicht. 

Aber es wird besser? 

Bei meiner Tochter werden die Gespräche ein bisschen leiser und sie ist zu mehr Zugeständnissen bereit. Aber es gibt schon auch noch echt pubertäre Themen. Das geht los bei der Hygiene und wie man in so einem Zimmer eigentlich haust. Ich finde ja nicht so toll, wenn da vergammelte Latte-Macchiato-Gläser und halbleere Saftflaschen rumstehen. Aber im Grossen und Ganzen wird es allmählich angenehmer. 

Ihr Sohn ist 13. Sie haben zwei Pubertiere. Wie überlebt man das? 

Naja, das ist keine Heldentat. Es gibt ja Leute, die haben fünf Kinder! Beim zweiten Kind ist es einfacher, insbesondere da es ein Junge ist. Die ganz grossen Diskussionen gibts da nicht. Er macht mehr mit sich selber aus, treibt viel Sport. Bei meiner Tochter war es ganz anders.
Jan Weilers Kolumnen und Bücher handeln von Episoden aus seinem Familienleben. Die Kinder finden das sogar cool.
Jan Weilers Kolumnen und Bücher handeln von Episoden aus seinem Familienleben. Die Kinder finden das sogar cool.

Haben Sie je ein Ratgeberbuch gekauft? 

Nein, nie. Wir sind keine Ratgebereltern. Wir haben nur das eine Buch «Jedes Kind kann schlafen lernen». 

Sie sagen von sich, ein fürchterlich inkonsequenter Vater zu sein. 

Ja, total. Ich bin allerdings ein Meister im Androhen. Ich habe bestimmt schon Taschengeld bis 2098 entzogen und für mehrere Tausend Jahre Computerzeit gestrichen, ohne damit eine Wirkung zu erzielen. 

Drohen und Strafen funktionieren bei Pubertierenden nicht. 

Nein. Aber ich hab herausgefunden, was wirklich hilft und wie man ein Pubertier wirklich treffen kann: Besuche die Party der Freunde, trinke Bier aus der Flache und rufe quer durch den Garten: «Was für eine fetzige Sause hier!» – und das Pubertier wird sich vor Scham jaulend in sich selbst zurückziehen.
Abends an der Lesung imitiert Weiler eine Konversation mit seiner Tochter, in der es darum geht, dass Carla anderntags für die Schule einen Vortrag machen müsste, aber noch keine Zeile geschrieben hat. Das tut dann der Vater (also Weiler). Das Publikum brüllt. Auch die vielen Teenager im Saal.

Manche Eltern halten Sie für einen zweiten Jesper Juul.

Ich weiss auch nicht, warum. Es gibt ja keinen Ausbildungsweg für Eltern mit einem Zertifikat als Diplomvater. Jeder muss da selbst reinfinden und versuchen, soviel wie möglich richtig zu machen oder zumindest aus den Fehlern zu lernen. Auch ich kenne Momente, wo man ungerecht ist, herumschreit oder seine Werte unbedingt durchsetzen will und die Kinder volllabert.

Sie sind seit Monaten auf Lesereise.

Wann haben Sie denn Ihre Pubertiere das letzte Mal gesehen? Vor zwei Tagen. Aber wir haben telefoniert und gesimst. Ich bin also einigermassen auf dem neuesten Stand.

Ich dachte, in der Pubertät wolle man gar nichts mehr wissen von den Eltern.

 Ja, das ist sehr wechselhaft. Es gibt Phasen, wo wir wenig in Kontakt sind, wenn es Streit gab oder so. Aber im Grossen und Ganzen bin ich vor allem mit Carla gut in Kontakt. Bei meinem Sohn Nick hingegen beginnt gerade die Einwort-Phase. 

Aber er ist Game-affin, oder?

Unter anderem. Neulich hatten wir einen sehr netten Nachmittag. Ich hatte vor einiger Zeit mal den Film «Mr. Hobbs macht Ferien» gesehen. Kennen Sie den? 

Nein. Worum geht es da?

Dieser Mr. Hobbs regt sich darüber auf, dass sein Sohn ständig vor dem Fernseher sitzt und Western guckt. Irgendwann setzt er sich mal daneben und ist dann ganz begeistert von dem Western. Daran dachte ich, denn es gibt viele Dinge, die mein Sohn macht, von denen ich keine Ahnung habe oder die ich doof finde. Also wollte ich es mal genauer wissen. Zuerst haben wir auf der Playstation seine Aufstellung vom VfL Wolfsburg angesehen, dann hat er mir seinen Lieblingsfilm gezeigt, einen schwedischen Action-Trash-Film, in dem jemand in die Zeit zurückfliegt, um Hitler umzubringen. Totaler Quatsch, aber ich fand den sehr lustig. Dann hat er mir noch sein Lieblingsspiel «League of Legends » erklärt, seinen Charakter und wie das Spiel funktioniert. Das war für ihn schön, weil er das Gefühl hatte, es interessiert mich. Und ich fand es auch ganz spannend.

Sie sind viel unterwegs. Wie ist das für Ihre Familie?

Ich bin fünf Monate pro Jahr nicht da. Für mich ist das natürlich super, ich kann machen, was ich will, und werde nur konsultiert, wenn etwas besonders gut oder besonders schlecht ist. Aber meine Frau muss zu Hause alles alleine wuppen. Es hat sich zwar noch nie jemand beschwert, aber manchmal ist es schon schwierig. Als die Kinder kleiner waren, habe ich in einer oder zwei Wochen auch viel verpasst. Jetzt sind sie grösser und es ändert sich nicht mehr so viel, wenn ich mal nicht da bin. 

Lese ich Ihre Kolumnen, denke ich immer, bei Jan Weiler ist alles so entspannt. Schreien Sie auch mal rum?

Natürlich gibts und gabs bei uns auch schon Streit und lautes Gebrülle. Aber das ist für meine Kolumne kein Arbeitsgegenstand. Denn jeder weiss, dass die Pubertät schwierig und eine sehr ernste Sache ist. Ich möchte diese Dinge nicht thematisieren, weil ich nicht will, dass die Leute vor meinem Buch sitzen und rumheulen. Sondern, dass sie das Gefühl haben, es ist anderswo genau gleich wie bei einem selbst, und man kann es auch hinkriegen, indem man versucht, gemeinsam darüber zu lachen.
Und lustig ist es tatsächlich, was Jan Weiler über die Pubertät schreibt. Sehr lustig sogar. Womöglich deshalb, weil er im Kern über das Pubertier lacht, das er selbst einmal war. Er habe es als eine «sauschwere Zeit» mit vielen Problemen in Erinnerung: Pickel, ein neuer Körper, Unsicherheit und das Gefühl von Unzulänglichkeit. Aber weil alles so schwer sei, müsse man den Dingen möglichst viele heitere Aspekte abringen.

Ihre Tochter geht auf Partys, verliebt sich. Kam sie schon mal mit einem Jungen an, vor dem es Ihnen graute?

Ja, einmal. Da dachte ich, was ist das denn für ein Eierkopf! So eine Pfeife, gibts ja gar nicht. Ich musste aber nicht intervenieren, weil sie es selber relativ schnell bemerkt hat. 

Sie konnten sich zurückhalten?

Ja, das muss man. Das ist eine Bürgerpflicht. Strategisch wäre es ein Fehler, zu versuchen, ihr diesen Typen auszureden. Denn dann kann man davon ausgehen, dass der erst recht am Start ist.

Regelmässige Familien-Mahlzeiten werden mit zunehmendem Alter der Kinder seltener. Wie ist das bei Ihnen? 

Bei uns findet ein gemeinsames Essen fast gar nicht mehr statt. Ich mache den Kindern morgens Frühstück und sitze mit ihnen zusammen. Mindestens einmal pro Tag möchte ich mit ihnen am Tisch sitzen. Dieses Zusammenhalten familiärer Rituale verliert sich irgendwann. Ostereier werden auch keine mehr gesucht. Es macht mich sehr sentimental, das loszulassen. Ich hätte kein Problem, meinen Kindern noch Ostereier zu verstecken.
Der Sohn muffig, die Tochter zickig: Autor Jan Weiler schreibt über den Alltag mit Teenies.
Der Sohn muffig, die Tochter zickig: Autor Jan Weiler schreibt über den Alltag mit Teenies.

Und die Wochenenden?

Die sind auch disparat. Weil meine Tochter mit ihren Freunden ausgeht und mein Sohn bei seinem Kumpel ist. Mit meinem Sohn spiele ich total gerne Minigolf, aber auch das verliert sich. Man ist dann irgendwann als Teenie vor die Wahl gestellt, ob man mit dem Vater zum Minigolfspielen geht oder mit drei Kollegen in die Nachmittagsvorstellung im Kino. Da verlier ich dann halt. 

War doch bei uns auch so, oder? 

Mit 13 oder 14 wollte ich auch mit meinem Vater nichts mehr machen, sondern mit meinen Kumpels. Ich tröste mich dann mit dem Gedanken, dass mein Sohn und seine Freunde jetzt im Kino diese ekligen Nachos mit fettigem Käse-Dip essen, süssen Kram trinken und davon Pickel kriegen.

Fühlen sich Ihre Kinder manchmal für die Kolumnen benutzt? 

Nein, gar nicht. Es gibt einen ganz einfachen Trick. Die Themen in der Kolumne und damit in den Büchern müssen allgemeingültig sein.

Wie meinen Sie das? 

Mein Sohn hatte sich aus Versehen ein blödes Sexabo auf das Handy geladen. Es war ihm rasend peinlich. Aber da es ja auf der Handy-Abrechnung auftauchen würde, wusste er, dass ich es irgendwann mitkriegen würde. Also kam er zu mir. Ich kam ihm entgegen und sagte, ja, das ist blöd, aber es passiert Erwachsenen auch. Er hatte ein Problem, das zigtausende Kinder in dem Alter auch schon hatten. Deshalb konnte ich daraus eine Geschichte machen. Hätte er aber ein sehr persönliches und intimes Problem wie zum Beispiel Neurodermitis, ginge das nicht. Es würde ihn diskreditieren.

Stichwort Smartphone-Terror?

Bei uns ein Riesenthema. Unser Sohn hat noch keins, er bekommt eines auf seinen 14. Geburtstag im Herbst. Meine Tochter hat eins. Es fiept und vibriert ununterbrochen. Totaler Stress! Einmal war es ihr zu viel, und sie gab es für ein halbes Jahr ab.

Haben Sie den Medienkonsum Ihrer Kinder betreffend Regeln? 

Beim Rechner unseres Sohnes haben wir eine Kindersicherung. Er kann nur eineinhalb Stunden spielen, danach geht das Ding aus.

Was ist mit Alkohol? 

Klar ist unsere Tochter schon angeheitert nach Hause gekommen, mit 16 oder 17 Jahren passiert das. Das Trinken oder auch das Rauchen, das kann man nicht verhindern. Man muss den Kindern aber zur Verfügung stehen, wenn was ist.

Um wen sorgen Sie sich mehr: die Tochter oder den Sohn? 

Um Mädchen macht man sich vielleicht eher ein bisschen mehr Sorgen. Zum Glück hat Carla eine Riesenklappe, sie ist sehr selbstbewusst und definitiv kein Opfertyp. Tatsächlich kam sie mal von einer Party zurück und erzählte am nächsten Tag, es sei ein Mädchen dort gewesen, das so besoffen war, dass die Jungs begonnen hätten, sie auszuziehen, mit wasserfesten Stiften anzumalen und Fotos davon zu machen. Dann sagte sie zu mir: Das werdet ihr bei mir nie erleben, Papa. Ich guck immer, dass ich die Kontrolle behalte.

Können Sie schlafen, wenn Ihre Kinder im Ausgang sind? 

Da geht es mir wie einst meiner Mutter mit mir. Ich kann erst richtig gut schlafen, wenn ich meine Tochter die Treppe hochkommen höre.
In der Pause stehen die Besucher für eine Signatur Schlange vor Weilers Tisch. Da kommt es zu ganz lustigen Szenen. Einmal will eine Frau die Widmung «Für Moni zur Erinnerung an schöne Nächte auf dem Balkon». Bloss war Weiler nie mit der Dame auf dem Balkon. Manchmal sind auch Eltern dabei, die ein Erziehungsproblem besprechen möchten. Thema Nummer 1: Sexualität.

Was werden Sie denn da so gefragt?

Tatsächlich ist Porno für viele Mütter offenbar ein sehr verstörendes Thema. Die Neugier der Kinder ist in dem Alter ja riesengross. Da ist mein Sohn keine Ausnahme. Er ging mal an meinen Rechner; als ich das gemerkt hatte, schaute ich im Browserverlauf nach. Da stand das Suchwort: «Tieten». Es ist so. Jungs nehmen halt irgendwann ihre Pubertät in die eigene Hand. 

Die Pubertät der Kinder bedeutet für Eltern die Konfrontation mit dem eigenen Altwerden. 

Ja, die Pubertät ist auch bei Eltern eine Art «Coming out of Age». Am deutlichsten merkte ich das in der Popkultur. Heute gibts Bands, die ich nicht kenne und nie gehört habe. Da wird man abgehängt. Auch am Computer. Es gibt Dinge, die man seinen Kids nicht mehr beibringen kann, weil sie einfach fitter sind. 
Fritz+Fränzi- Autorin Claudia Landolt in Hamburg im Gespräch mit Jan Weiler.
Fritz+Fränzi- Autorin Claudia Landolt in Hamburg im Gespräch mit Jan Weiler.

Pubertät ist ja auch eine Prüfung als Paar.  Plötzlich sind die Kids weg.

Ja, das ist für Paare sehr schwer, weil man ja nicht mehr Mann und Frau ist, sondern Chauffeur, Koch, Geldbesorger, Putzfrau und vieles mehr. Man erlebt sich als Eltern selten nur noch als Paar. Und selbst wenn man mal alleine essen geht, spricht man meist auch wieder nur über die Kinder, oder die Schule. Das erkämpft man sich wohl erst wieder zurück, wenn die Kinder aus dem Haus sind.

Und man fällt in ein Loch. 

Ja, das ist echt schwierig. Viele Paare brauchen dann ein neues Projekt, um sich wieder anders erleben zu können. 

Oder entfremden sich noch mehr. 

Ja, Entfremdungstendenzen gibt es immer. Das ist der Preis, den man zahlt, wenn man Kinder hat. Ich kenne in meinem Bekanntenkreis überhaupt keine Eltern, die nicht zwischendurch über diese Funktionialisierung von Beziehung Schwierigkeiten kriegen.

Ihre Tochter will Journalistin werden? 

Ja, und sie möchte in Berlin studieren. Also wird sie in nicht allzu ferner Zeit von zu Hause ausziehen. 

Macht Ihnen das Bauchweh? 

Da bin ich viel sentimentaler als meine Frau. Ich stell mir das so vor: Ich fahre Carla nach Berlin, das Auto voll bis obenhin mit ihrem Kram, und ich helfe ihr, alles auszuladen. Dann geh ich durch die WG, in die sie einzieht, und denke: «Oh Gott, oh Gott». Dann muss ich loslassen. Zuerst steht aber das Abitur an. Sind Hausaufgaben ein Streitpunkt? Carla und Nick gehen auf eine Montessori- Schule. Da ist das Leistungsprinzip etwas anders. Trotzdem müssen sie natürlich lernen. Jammern hilft nicht. Auf irgendeine Art müssen die blöden Vokabeln ja in die Birne. Also bin ich pragmatisch. Ich sage, mach doch die 12 Vokabeln, dann hast du’s hinter dir. Manchmal hilfts, aber nicht immer.

Sind Ihnen gute Noten wichtig? 

Nein. Ich bin ja selber hängen geblieben in der Schule, meine Frau auch. Ich bin kein Leistungsfetischist. Ich weiss, wenn Carla irgendwann so weit ist, macht es klick und sie setzt sich hin und lernt. Und wenn es noch ein bisschen dauert, dann dauert es eben noch ein bisschen. Ich finde, es kommt in einem Menschenleben auf ein Jahr mehr oder weniger nicht an. 

Und wenn sie bloss noch rumhängt?

Ja, das hab ich auch gemacht. Nach dem Abitur habe ich vier Monate bis zum Zivildienst nur herumgehangen, gepennt und gefeiert. Seitdem habe ich 28 Jahre lang durchgearbeitet, habe nie mehr als maximal drei oder vier Wochen Ferien gehabt, sondern immer wie ein Irrer gearbeitet. Dann ist es doch okay, wenn man vorher mal ein bisschen hängt, finde ich.

Jan Weiler über: 

Das Schwierigste in der Pubertät …
 … ist, dass man die Kinder nicht versteht und sie einen auch nicht. Dass man sich solche Sorgen macht. Über die Party, über die Leute, die es dort hat. Wenn sie zu spät nach Hause kommen. Nicht anrufen.

Das Schönste in der Pubertät …
… ist die Kreativität der Kinder. Und die aufkommende Intellektualität. Kinder sind sehr inspirierende und auch inspirierte Persönlichkeiten. Neulich sitzt mein Sohn beim Frühstück, riecht an seinem Ärmel und sagte diesen Knallersatz: «Ich liebe den Geruch von Döner in meinem Bademantel.» Das ist dann einfach schön.

Mobbing …
… gibt es in der Schule meiner Kinder nicht. Kein da oben und da unten. Und keiner hat einen Dünkel. Sehr angenehm.

Hype ums Gymnasium …
Wir kennen Kinder, die bekommen schon in der 4. Klasse Nachhilfe. Und hören: Wenn du nicht ins Gymnasium kommst, ist alles verpfuscht. Das finde ich so furchtbar.

Die ideale Schule …
Ich bin ein Gegner der «Brühwürfelpädagogik». Es gibt ja Kinder, die sind ausserordentlich interessiert an Chemie oder Latein, aber mit Turnen haben sie’s gar nicht. Und trotzdem müssen die sich am Stufenbarren die Schienbeine brechen. Ich bin für die totale schulische Freiheit. Natürlich sollen alle die Grundlagen beherrschen. Aber darüber hinaus müssen die Kinder in ihren speziellen Talenten gefördert werden. Das sollte mindestens 70 Prozent der Schulzeit ausmachen.


Zur Person Jan Weiler

Jan Weiler, 1967 in Düsseldorf geboren, war Werbetexter und Chefredakteur des «SZ Magazins». Seit zwölf Jahren ist er freier Journalist und Schriftsteller. Sein Roman «Maria, ihm schmeckts nicht» über seinen italienischen Schwiegervater wurde 2009 verfilmt. Wir trafen ihn auf seiner Lesereise zum neuen Buch «Im Reich der Pubertiere». Weiler verfasst zudem Hörspiele und Hörbücher. Er lebt mit seiner Familie bei München. Seine Kolumnen erschienen in der «Welt am Sonntag» und auf seiner Website www.janweiler.de.