«In München ändern die Regeln immer wieder»
Bilder: Heike Muthmann
Serie: Familien und Corona weltweit – Teil 4
Wie geht es Familien im Ausland in der Corona-Zeit? Was wünschen sie sich und wie werden sie Weihnachten verbringen? Wir haben uns auf die Suche gemacht und einige Familien in anderen Ländern befragt. Hier berichtet Heike Muthmann, wie die Situation in Deutschland aussieht.
Wie ist aktuell die Situation mit dem Coronavirus in Ihrem Land?
Wie ist die Arbeitssituation bei Ihnen und Ihrem Mann?
Wie ist die Kinderbetreuung organisiert?
Wie nah ist Corona? Waren Sie selber schon in Isolation oder Quarantäne?
Im Oktober waren wir dann noch ein zweites Mal in Quarantäne, wegen eines Falls in der Schule. Beim ersten Mal war alles etwas chaotisch, beim zweiten Mal deutlich entspannter. Die Kinder spielten stundenlang Lego und Kappla, die Grosse bastelt gerne und ab und zu haben wir einen Filmabend gemacht. Gerade in der Quarantäne war es praktisch, dass unsere drei Kinder keinen allzu grossen Altersunterschied haben. Wir haben auch einen kleinen Garten, den haben wir nochmal ganz anders schätzen gelernt. Besonders, als hier in Deutschland die Spielplätze geschlossen waren.
Weihnachten steht vor der Tür: Wissen Sie schon, wie Sie feiern werden?
Die Weihnachtsfeier mit den Arbeitskolleginnen und -kollegen wird auch online stattfinden. Die Krippenfeier für die Kinder findet dieses Jahr draussen statt, das wird bestimmt ganz besonders. Ich versuche mich jetzt darauf zu freuen, dass dieses Jahr alles etwas ruhiger wird als sonst.
Wie erleben Sie die Situation als Ganzes: Hat Corona dem Familienleben ungewohnte Türen geöffnet oder eher für zusätzlichen Stress gesorgt?
Gerade die Kinder haben, glaube ich, die «Corona-Ferien» im Frühling sogar ein stück weit genossen und abseits vom Kindergarten- und Schulalltag ganz neue Talente entdeckt. Unser Mittlerer hat sich mit Küchenmagneten selbst Rechnen beigebracht und sein Faible für Schere und Kleber entdeckt. Der Kleinste hat sprachlich nochmal einen richtigen Schub hingelegt. Und die Grosse hat während des Homeschoolings gelernt, sich mit dem Wochenplan selbst zu organisieren, und sich sogar «extra Freizeit» zum Spielen und Basteln eingeplant.
Auch die ausgefallenen oder verkleinerten Geburtstagsfeiern im Sommer waren kein grosses Drama. Wir versuchen einfach, den Kindern eine positive Grundhaltung mitzugeben und das Beste aus der Situation zu machen.
Was wünschen Sie sich für 2021?
Unsere Familien und Freunde möchten wir natürlich wiedersehen – und alle mal wieder fest drücken.
Und fürs «grosse Ganze» hoffe ich, dass wir einander vielleicht wieder etwas mehr zuhören und Rücksicht auf einander nehmen. Ich wünsche mir mehr Dankbarkeit und Respekt denjenigen gegenüber, die gerade in diesem verrückten Jahr einen Wahnsinnsjob gemacht haben: in der Pflege, in den Krankenhäusern, bei der Polizei oder Feuerwehr, im Verkauf, in der Forschung oder als Erzieherinnen und Erzieher zum Beispiel. Und natürlich hoffe ich, dass der Impfstoff uns ein Stück Normalität zurückbringen kann.
Lesen Sie in Teil 5 unserer Serie Familien im Corona-Alltag auf der ganzen Welt wie die Situation in Tschechien aussieht. Alle bisher erschienen Familienporträts können Sie hier nachlesen: Familien und Corona weltweit.
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