Zudem herrscht bei Messenger-Programmen eine grosse Unsicherheit darüber, wie sicher verschickte Texte, Bilder und Videos sind. «Es wird eine Privatheit der Nachrichten suggeriert, die so nicht stimmt», sagt Merz. Um sicherzugehen, dass Verschicktes wirklich nur den Empfänger erreicht, sollte man wissen,
wie Messenger die Daten verschicken. «Ein sicherer Messengerdienst hat eine
End-to-End-Verschlüsselung», sagt Medienpädagoge und Sicherheitsexperte Daniel Seitz. WhatsApp war einer der letzten Messenger-Dienste, die diese Verschlüsselung eingeführt haben.
Bei der End-to-End-Verschlüsselung werden die Daten für den Übertragungsweg von Smartphone zu Smartphone verschlüsselt – selbst der Betreiber der App hat keinen Zugriff auf die Daten. Mit End-to-End-Verschlüsselung kann zum Beispiel verhindert werden, dass ein Dritter die privaten Unterhaltungen über ein Crack-Programm ausliest – zum Beispiel der WG-Mitbewohner oder sonst jemand, der im selben WLAN eingeloggt ist.
Trotz End-to End-Verschlüsselung können wir uns aber nicht ganz auf die Sicherheit unserer Daten verlassen. Die Server der meisten Messenger, wie zum Beispiel WhatsApp, liegen nicht in der Schweiz. Damit unterliegen die Fotos von Kater Ruedi und der betrunkenen Kollegin auch nicht dem Schweizer Datenschutzgesetz.
Sicherheitsexperten bemängeln zudem, dass nur wenige Messenger ihre Programmcodes offenlegen. So ganz sicher kann man sich also nicht sein, dass das Programm nicht doch auch filmt und fotografiert, ohne dass ich es will.