Befähigen Sie Ihr Kind! - Das Schweizer ElternMagazin Fritz+Fränzi
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Befähigen Sie Ihr Kind!

Lesedauer: 1 Minuten

Die letzte Folge dieser Mini-Serie über ­Hassrede in Online-Medien handelte davon, was unter diesen Begriff fällt und welche Konsequenzen es für Jugendliche haben kann, solche ­Aussagen im Internet zu verbreiten. Diesmal geht es um die Frage, wie ­Eltern ihre Kinder schützen können.

Der beste Schutz für Jugendliche vor Hassrede ist, sie zu befähigen, selbständig und selbstbewusst mit der Problematik umzugehen. Zu diesem Zweck sollten Eltern die Themen Hassrede, Mobbing oder Rassismus frühzeitig thematisieren.

Sobald das Kind ein Handy bekommt, muss es gewisse Grundlagen lernen:
Was ist privat und gehört nicht auf eine Social-Media-Plattform?
Welche Einstellungen muss ich am Handy und auf den Social-­Media-Plattformen tätigen?

  • Ich sollte zuerst überlegen, was ich teile, erst dann auf den Knopf drücken.
  • Wie sperre ich Hate Speaker auf meiner Timeline?
  • Grundsätzlich pflege ich einen respektvollen Umgangston.
  • Ich reagiere auf negative Kommentare erst mal nicht.

Machen Sie keine Schulung mit Ihren Kindern, sondern sprechen Sie die einzelnen Themen an, wenn es angebracht erscheint. Wenn Sie das neue Handy gemeinsam einrichten, sollten Sie auch gleich zusammen die Sicherheitseinstellungen anschauen. Oder nehmen Sie den Faden auf, wenn das Kind von einem aggressiven Kommentar erzählt.

Wenn Ihr Kind Ziel von Hasskommentaren wird, sollten Sie entschieden handeln. Selbstverständlich müssen Sie als Eltern erst mal wissen, dass etwas im Busch ist. Sprechen Sie daher auch diese Problematik frühzeitig an und ermuntern Sie das Kind, Ihnen solche Vorfälle zu berichten. Ein offenes und vertrauensvolles Verhältnis ist wichtig.

Aktiv werden, im Gespräch bleiben

Bei einem Vorfall sichern Sie die Beweise am besten mit Screenshots. Versichern Sie Ihrem Kind, dass Sie auf jeden Fall hinter ihm stehen. Zeigen Sie das, indem Sie aktiv werden – aber immer in enger Absprache mit Ihrem Kind. Nichts ist peinlicher als ein Elternteil, der aus einer Mücke einen Elefanten macht.
Eine direkte Konfrontation kann hilfreich sein, wenn Sie die Täterinnen oder Täter kennen. Drohen Sie nicht! Thematisieren Sie den Kommentar, fragen Sie nach und zeigen Sie auf, was er anrichten kann. Allenfalls sollten Sie auch Eltern des Hate Speakers involvieren. Sollten Sie die Täterinnen oder Täter nicht kennen, schalten Sie die Schule oder den Sozialdienst ein. Bei wieder­kehrenden Vorfällen erstatten Sie Anzeige bei der Polizei.

Am wichtigsten ist in solchen Momenten, dass Ihr Kind spürt, dass Sie vorbehaltlos hinter ihm stehen. Denn gerade bei diskriminierenden Hassreden besteht die Gefahr, dass die betroffenen Kinder die Schuld auch bei sich selbst suchen. Das darf nicht sein.

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Michael In Albon ist Beauftragter Jugendmedienschutz und Experte Medienkompetenz von Swisscom.
Michael In Albon ist Beauftragter Jugendmedienschutz und Experte Medienkompetenz von Swisscom.