Brain Food – so isst sich Ihr Kind schlau
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Spielt die Ernährung wirklich eine so grosse Rolle, wenn es um die Leistung des Gehirns geht? Und wenn ja, welches Essen fördert die Gehirnentwicklung?
Mia schreibt heute Vormittag zwei Prüfungen. Als Erstes werden ihre Französischkenntnisse abgefragt, Mathematik folgt dann kurz vor Mittag. Damit ihre Konzentration auf der Höhe bleibt, hat sie ein besonders hochwertiges Znüni eingepackt: getrocknete Früchte mit Nüssen und Kernen, auch Studentenfutter genannt. Denn diese Zutaten versprechen schnell verfügbare Energie und lange Konzentrationsfähigkeit.
Hungriges Gehirn
Unser Gehirn ist ein «Energiefresser», es arbeitet rund um die Uhr, Pausen kennt es nicht. Die Hauptaufgaben des Gehirns liegen darin, in sehr komplexen Vorgängen Reize zu übermitteln.
Die restlichen 75 Prozent an Energie werden für die Aufrechterhaltung der körperlichen Grundbedürfnisse genutzt. Dazu gehören unter anderem die Aufrechterhaltung der Körpertemperatur sowie die Steuerung der Atmung.
Tatsächlich ist es so, dass die Leistungsfähigkeit des Gehirns von der Ernährung beeinflusst werden kann. Wie stark diese Einflussnahme ist, konnte bis heute nicht klar belegt werden. Während der kurzfristige Einfluss in zahlreichen Studien nachgewiesen wurde, tauchen bei der langjährigen und präventiven Wirkung noch einige Fragezeichen auf.
Grundsätzlich kann aber gesagt werden, dass nicht einzelne Nahrungsmittel beziehungsweise Inhaltsstoffe die Gehirnleistung langfristig positiv beeinflussen, sondern die Ernährung im Allgemeinen. Ernährt sich ein Mensch sehr einseitig und nährstoffarm, das heisst fettig, zuckerreich und vitaminarm, hat auch die Portion Nüsse keinen besonders positiven Effekt.
Doch wie sieht eine wertvoll zusammengestellte Ernährung aus? Folgende Bestandteile sind dabei zu berücksichtigen:
Wasser
Kohlenhydrate
Proteine
Fett
Alles in einem
Nebst dem positiven Einfluss durch bestimmte Nahrungsmittel bestätigen verschiedene Studien den positiven Einfluss auf die Hirntätigkeit und kognitive Leistungsfähigkeit durch sportliche Aktivitäten. Zudem ist die Versorgung mit Sauerstoff unabdingbar, regelmässiges Lüften und Pausen an der frischen Luft sind ein Muss.
Zusammenfassend kann man sagen, dass die Empfehlungen für eine ausgewogene Ernährung im Allgemeinen auch für die Hirngesundheit gelten. Alles, was für den Körper wertvoll ist, ist auch für das Gehirn gut. Grundsätzlich sollten Eltern auf die Ernährung ihres Kindes achten und viele Mahlzeiten nahrhaft gestalten. Dann können die individuelle Leistungsfähigkeit des Gehirns vollumfänglich genutzt und die verschiedenen täglichen Herausforderungen bewältigt werden.
Schlauer Start in den Tag
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