Beruhigend oder erfrischend: ein Tee für alle Fälle -
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Beruhigend oder erfrischend: ein Tee für alle Fälle

Lesedauer: 3 Minuten

Pflanzenaufgüsse spenden Wärme, beleben und sind tolle Durstlöscher. Welche Sorten sich für welchen Zweck besonders eignen – und welcher Tee nicht in die Kindertasse gehört.

Text: Wina Fontana
Bild: iStockphoto

In Zusammenarbeit mit Betty Bossi

Um die Herkunft von Tee ranken sich viele Geschichten und Mythen. Fest steht aber, dass das heisse Aufgussgetränk seinen Ursprung in China hat. Bereits vor über 5000 Jahren wurden die fermentierten Blätter und Knospen der Teepflanze aufgebrüht und dienten als Genuss- und Heilmittel. Anfang des 17. Jahrhunderts wurde der erste Tee nach Europa importiert – damals noch als Luxusgut.

Mittlerweile ist Tee ein gängiger Bestandteil unseres Alltags. Besonders schwarzer und grüner Tee werden oft als Muntermacher verwendet. Kein Wunder, bei einem Koffeingehalt von bis zu 75 Milligramm Koffein pro Tasse à 250 Milliliter.

Da Koffein bei Kindern zu Unruhe, Herzrasen und Schlafproblemen führen kann, dürfen diese beiden Tees zwar in die Tasse von Mama und Papa, in die Kindertasse gehören aber ausschliesslich Kräuter- und Früchtetees. Streng genommen sind das zwar keine Tees, sondern Pflanzenaufgüsse, aber der Name Tee hat sich bei uns für alle Sorten etabliert.

Neben Leitungs- und Mineralwasser gelten heisse Aufgüsse aus Kräutern und Früchten als optimaler Durstlöscher. Sie sind kalorienarm und können sich zusätzlich positiv auf unser Wohlbefinden auswirken.

So viel mehr als ein Durstlöscher

Obschon die meisten Vitamine bei der Verarbeitung verloren gehen, enthalten Kräuter- und Früchtetees eine Menge sekundäre Pflanzenstoffe. Diese Polyphenole wirken als Antioxidantien, sollen freie Radikale binden sowie entzündungshemmend wirken. Je nach Sorte kommen weitere positive Auswirkungen hinzu. Um Ihnen und Ihrer Familie die Auswahl leichter zu machen, haben wir die gängigsten Früchte- und Kräutertee-Sorten für Sie zusammengefasst.

Pfefferminztee

Dank seiner krampflindernden Wirkung wird der Pfefferminztee oft zur Linderung von Bauchschmerzen und Übelkeit eingesetzt.

Kamillentee

Der milde Kamillentee wirkt sich beruhigend auf Körper und Geist aus. Zusätzlich wird ihm auch eine entzündungshemmende Wirkung nachgesagt, was ihn zum perfekten Tee bei einer Erkältung macht.

Fencheltee

Bei Fencheltee gibt es in der Regel zwei klare Lager: Team Hui und Team Pfui. Unabhängig vom Geschmack ist er sehr bekömmlich und wird oft bei Bauchschmerzen und Blähungen empfohlen.

Lindenblütentee

Ihre reizlindernde und schweisstreibende Wirkung macht Lindenblüten zu einem beliebten Hausmittel gegen Husten und Halsschmerzen.

Rooibostee

Aufgrund seiner beruhigenden Wirkung wird der aus dem afrikanischen Rotbusch gewonnene Tee oft vor dem Schlafengehen empfohlen. Zudem ist er reich an Mineralstoffen.

Früchtetee

Von Natur aus süsslich, gehören Aufgüsse aus Früchten zu den beliebtesten Tees bei Jung und Alt.

Achten Sie darauf, dass keine künstlichen Aromen oder zusätzliche Süssungsmittel enthalten sind. Im Sommer eignet sich Früchtetee zudem wunderbar als Grundlage für einen erfrischenden Eistee ohne Zuckerzusatz.

Eiskalt abserviert

Verkaufsfertige Eistees sind nicht nur wegen ihres hohen Zuckergehalts für Kinder ungeeignet. Viele werden auch auf Basis von Schwarztee hergestellt und enthalten daher Koffein. Das gilt auch für das Hip-Getränk Mate-Tee, das bei Jugendlichen gerade hoch im Kurs steht. Als Alternative bietet sich zum Beispiel Eistee aus getrockneten Apfelschnitzen an. Hierzu einfach die Apfelschnitze mit heissem Wasser übergiessen und abkühlen lassen.

8 Tipps rund um den Tee-Genuss

  1. Bieten Sie Ihrem Kind immer mal wieder verschiedene Kräuter- und Früchtetees an und fördern Sie so die Akzeptanz von neuen Geschmäckern.
  2. Servieren Sie Tee am besten ungesüsst – also auch ohne Zuckeralternativen wie Honig oder Birkenzucker. So verhindern Sie, dass Ihr Kind eine Vorliebe für gesüsste Getränke entwickelt.
  3. Da Tee ein Naturprodukt ist, kann er krankheitserregende Keime enthalten. Kochen Sie das Teewasser auf, um diese zu eliminieren.
  4. Die optimale Temperatur und Ziehzeit finden Sie je weils auf der Verpackung. Für eine angenehmere Trinktemperatur können Sie den Tee nach dem Ziehen mit etwas kaltem Wasser kühlen.
  5. Geniessen Sie übrig gebliebenen Tee kalt. Stellen Sie den Tee in den Kühlschrank. Um den Magen Ihres Kindes nicht durch die Kälte zu reizen, nehmen Sie den Tee am besten 30 Minuten vor dem Servieren aus dem Kühlschrank.
  6. Damit die Kräutertees möglichst lange haltbar bleiben, bewahren Sie sie an einem kühlen, trockenen und dunklen Ort auf. Als Behälter eignen sich blick- und luftdichte Behälter.
  7. Achten Sie auch immer auf die Mindesthaltbarkeit. Teemischungen sind anfällig für Schimmel.
  8. Tee wird heute vermehrt auch in Form von Instantpulver angeboten. Da dieses meist zu einem grossen Teil aus Zucker besteht, greifen Sie wenn immer möglich auf losen Tee oder Beuteltee zurück.

Wina Fontana
ist Ernährungsexpertin SVDE, hat einen Bachelor in Ernährung und Diätetik und arbeitet bei Betty Bossi.

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