«Wir leben freiwillig in einer Art Lockdown»
Bilder: Privat / Meesha Chang
Serie: Familien und Corona weltweit – Teil 3
Wie ist aktuell die Situation mit dem Coronavirus in Ihrem Land?
Bei uns in der Nähe gibt es ein paar Orte, die orange sind, die versuchen wir zu vermeiden. Viele Läden zeigen online an, wie stark frequentiert sie sind, so dass man Besuche planen kann. Überall muss Abstand gehalten werden. Inlandreisen sind erlaubt, man muss aber oft nach einer Reise in Quarantäne gehen, je nach Bundesstaat.
Ich bin grundsätzlich sehr vorsichtig, wir sind unter anderem auch wegen Corona aus New York weggezogen. Hier haben wir mehr Platz, können mehr in die Natur.
Wie ist die Arbeitssituation bei Ihnen und Ihrem Mann?
Wie geht es Ihren Kindern? Sind Sie noch in der Schule oder in der Kita?
Wir spielen viel zuhause, machen Rollenspiele und treffen uns mit Freunden virtuell. Auch Babyshowers und Thanksgiving haben wir via Zoom gefeiert. Selten treffen wir uns auch mit Leuten draussen, vor allem wenn die Zahlen schlechter werden, halte ich mich zurück. Auch durch den Umzug sind meine Mädchen grad recht durcheinander und brauchen viel Aufmerksamkeit und Nähe.
Warum sind Sie umgezogen?
Da unser Mietvertrag Ende Oktober ausgelaufen ist, haben wir diese Tatsache gleich genutzt und sind aus New York weggezogen. Das Büro von John ist hier in Pleasantville und so war die Ortswahl recht schnell klar. Nun muss er nicht mehr pendeln, auch wenn er meist von zuhause aus arbeitet. Wir konnten hier das Haus von Freunden mieten und schätzen uns sehr glücklich, wieder einen kleinen Garten zu haben. Viele Leuten wollten raus aus New York und der Immobilienmarkt hier ist ausser Rand und Band. Jetzt wo wir nicht mehr in der Stadt wohnen, merken wir erst, wie stressig alles war und wie glücklich wir sind, mehr Platz für unsere Familie zu haben.
Wie fühlen Sie sich und wie geht es Ihren Kindern?
Die Kinder geniessen es, dass beide Eltern zuhause sind und sie vor allem auch John häufiger sehen. Wir leben sehr zurückgezogen in einer Art freiwilligem Lockdown, aber für uns macht es so am meisten Sinn angesichts der hohen Zahlen im ganzen Land. Über Portal von Facebook, ein Smart Video-Device, sehen wir Freunde und Familie und spielen virtuelle Spiele oder erfinden interaktive Geschichten zusammen. Manchmal verstecke ich ein altes Spielzeug, um es ein paar Wochen später wieder hervor zunehmen – die Kinder merken es nicht und freuen sich. So gehen die Tage dann doch schnell vorbei. Zusammen mit Lucia und Morgan habe ich das Upcycling entdeckt, wir versuchen, alte Gegenstände in neue umzuwandeln. Das macht uns allen Spass und wir basteln, schminken und kochen uns die Tage schön.
Was haben Sie an Weihnachten und Silvester vor?
Was wünschen Sie sich für 2021?
Ich wünsche mir vor allem für meine Kinder, dass sie wieder mit anderen Kindern spielen und auf den Abstand verzichten können.
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