«Das T-Shirt der Schande»

Bild: Rawpixel.com
Die Diskussion über Bekleidungsvorschriften für Schülerinnen und Schüler wurde in diesem Herbst durch heftigen Protest an einer Genfer Mittelschule neu entfacht. Was lässt sich tun, damit alle anständig gekleidet erscheinen – und braucht es überhaupt Regeln?
Fehlbare Jugendliche zu brandmarken, ist der falsche Weg. Aus Sicht des VSLCH braucht es auch keine neuen Spielregeln. Es ist vor allem wichtig, dass Lehrpersonen mit ihren Schülerinnen und Schülern im Austausch – in Beziehung – sind. Dies ist die Basis, um die notwendigen Normen zu erarbeiten, und zwar gemeinsam. Betroffene sollen Teil der Lösung sein.
«Fehlbare Jugendliche zu brandmarken, ist der falsche Weg.»
Auch unser Partnerverband, der Dachverband Lehrerinnen und Lehrer Schweiz (LCH), vermerkt in seinem Positionspapier: «Einen verbindlichen Dresscode […] für Schülerinnen und Schüler hält der LCH nicht für notwendig. […] Es reichen allfällige schulinterne Hinweise auf weniger zu empfehlende oder unangemessene Kleidung.»
Gelebte Demokratie entsteht, wenn Lösungen gemeinsam gefunden werden und sich alle an die vereinbarten Normen halten.
Wenn es uns gelingt, Kinder und Jugendliche miteinzubeziehen, erzielen wir die grösstmögliche Wirkung und fördern gleichzeitig das Demokratieverständnis unserer Schülerinnen und Schüler. Gelebte Demokratie entsteht, wenn Lösungen gemeinsam gefunden werden und sich alle an die vereinbarten Normen halten. Dies gilt sowohl für die angemessene Bekleidung von Kindern und Jugendlichen als auch für angemessene Bekleidung von Lehrerinnen und Lehrern.
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