Die vier grössten Mythen zum Schlaf
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Sie dachten, dass Sie alles über Ihren Schlaf und den Ihrer Kinder wissen? Weit gefehlt.
Stimmt nicht. Für das Erholungsgefühl am Morgen scheint zwar die erste Hälfte des Nachtschlafes am wichtigsten zu sein, denn da hat man besonders viele Tiefschlafanteile. Ob diese erste Hälfte allerdings vor oder nach Mitternacht liegt, sei egal, sagt Oskar Jenni vom Kinderspital Zürich.
2. Man schläft die Nacht durch, ohne zu erwachen.
Falsch. Durchschlafen ist auch für gute Schläfer nicht zwingend. Das nächtliche Aufwachen ist vielmehr ein ganz normales Phänomen und nicht krankhaft. Ohnehin erleben die meisten Schlafenden viel mehr Unterbrechungen, als sie glauben: Bis zu 10 Mal pro Stunde erwachen manche für einige Sekunden, bis zu 23 Mal pro Nacht sind sie länger als eine Minute munter. Alles, was unter 1 bis 2 Minuten bleibt, wird gar nicht bemerkt, und man kann sich am Morgen nicht daran erinnern. Erst wenn die Wachphase länger als 5 Minuten anhält, wird der Mensch sich dessen bewusst und ist tatsächlich wach. Dies passiert etwa 1 bis 4 Mal pro Nacht. Wer noch häufiger 5 Minuten oder länger wach liegt, empfindet seinen Schlaf als gestört.
3. Frühaufsteher sind intelligenter als Langschläfer.
Jein. Ein Frühaufsteher kann im Prinzip auch ein Langschläfer sein, wenn er schon frühabends ins Bett geht. Laut Oskar Jenni vom Kinderspital Zürich gibt es in der Literatur gewisse Hinweise, dass Kurzschläfer intelligenter sind.
4. Kinder wachsen im Schlaf.
Stimmt. In Studien stellte man tatsächlich fest, dass die Schlafdauer mit dem Wachstum zusammenhängt. Je länger das Kind schläft, desto eher gibt es Wachstumssprünge. In der Nacht werden jeweils Wachstumshormone ausgeschüttet, gerade während des Tiefschlafs. Die exakten Zusammenhänge zwischen Knochenwachstum und Schlaf sind jedoch noch unklar.