Wie die Eltern, so das Kind … - Das Schweizer ElternMagazin Fritz+Fränzi
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Wie die Eltern, so das Kind …

Lesedauer: 1 Minuten

Eltern organisieren, bewältigen und geniessen heute ihren Alltag mit digitalen Medien. Und ihre Kinder schauen ihnen dabei ganz genau zu.

Selbst für eine Erziehungsberaterin, die weiss, wie man es besser macht, ist es eine Herausforderung, sich vom Handy zu lösen. Kathrin Buholzer, Online-Nanny auf elternplanet.ch und Mutter zweier Töchter, nutzt ihr Smartphone als Arbeitsinstrument. Ihre 13-jährige Tochter reagiert manchmal prompt: «Leg das Handy jetzt kurz weg und hör mir zu!» In solchen Momenten hört sich Kathrin Buholzer selber. Sie fühlt sich ertappt und ist gleichzeitig stolz, dass ihre Tochter etwas Wichtiges gelernt hat: Menschen brauchen Aufmerksamkeit. «Schon Babys sehnen sich nach ungeteilter Aufmerksamkeit», sagt sie. Und das sei heute eine grössere Herausforderung denn je. Denn Kinder assoziierten die Technologie von Kindesbeinen an mit geteilter Auf- merksamkeit. Schaut man sich auf Spielplätzen einmal um, erkennt man: Oft ziehen die Kinder in diesem Kampf den Kürzeren.

Kinder lernen am Modell 

Wie Eltern selber mit digitalen Medien umgehen, färbt ab. Gerade Klein- und Vorschulkinder orientieren sich stark an ihren Eltern und älteren Geschwistern. Ihre Richtlinien sind für Kinder die Regel – ohne Wenn und Aber. Diese folgen erst später.
Eltern sind sich heute bewusst, dass Medienkompetenz wichtig ist. Deshalb fragen sie schon früh: Welche Geräte dürfen Kinder schon nutzen? Wofür? Und wie lange? Hilfreiche Ratschläge dazu finden sie schnell. Nur: Bei allen guten Regeln sollten Eltern ihre eigene Mediennutzung nicht aus den Augen verlieren. Sie sind das Modell, an dem ihr Kind lernt.

Medien gemeinsam kennenlernen

Wenn ein Kind Medien nutzt, sollten, oder besser müssen, Eltern es begleiten und unterstützen – Medien sollte man gemeinsam kennenlernen. «Sprechen Sie mit Ihrem Kind darüber, was Sie gerade zusammen erleben und was ihm und Ihnen Spass macht. Halten Sie anschliessend kurz Rückschau: Was war gut? Was nicht? Vereinbaren Sie, was Sie wiederholen möchten und was Sie lieber ändern möchten», beschreibt Kathrin Buholzer das Begleiten genauer. Denn ein Kind, das frühzeitig lerne, über Medienerlebnisse und Lernerfahrungen zu reden, sei für die Zukunft gut gewappnet. Es lerne, bewusst wahrzunehmen und kritisch hinzuschauen. Und dies sind genau die Orientierungshilfen, die Kinder und Jugendliche brauchen, um sich in unserer medialen Gesellschaft zurechtzufinden.

Wie lange sind Sie täglich online? Und Ihre Kinder? Wagen Sie mal den Vergleich: Die App «Offtime» zeigt Ihnen, was Sie mit dem Handy tun und wie lange. Zusätzlich ermöglicht sie Ihnen, mit wenigen Klicks offline zu gehen und zu bleiben.

Michael In Albon ist Jugend-medienschutz-Beauftragter und Medienkompetenz-Experte von Swisscom. 
Michael In Albon ist Jugend-medienschutz-Beauftragter und Medienkompetenz-Experte von Swisscom. 
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