Mediennutzung – reflektiert und geübt
Immer mehr Schulen ziehen für die Medienbildung externe Fachkräfte bei. Pro Juventute, zischtig.ch oder die Polizei bieten Unterrichtseinheiten an, und Swisscom gibt Medienkurse. Ein Einblick
An diesem Freitagvormittag stehen nun vier Stunden Unterricht mit zwei externen Experten auf dem Stundenplan. Die beiden Kursleiter der Swisscom-Medienbildung interessieren sich zuerst einmal dafür, was die Jugendlichen mit ihren Smartphones tun. «Kommunizieren mit WhatsApp und Snapchat. Bilder ablegen auf Instagram. Suchen mit Google. Videos schauen auf YouTube und Filmlisten mit Playtube anlegen», lauten die Antworten. Diese wären wohl in jeder x-beliebigen Schweizer Klasse ähnlich ausgefallen.
Im Verlauf des Morgens erstellen die Schülerinnen und Schüler untereinander kurze Videointerviews mit ihren Handys zu den Chancen und Gefahren von Smartphones. Beeindruckende Interviews. Diese Jugendlichen nutzen ihr Smartphone wohlüberlegt.
Was kommt auf uns zu?
In einer weiteren Sequenz schauen sich die Schüler einige Kurzfilme an und analysieren sie anschliessend: Welcher Ton wird eingesetzt, welche Musik? Wie ist die Kameraeinstellung? Wie sind die Bilder farblich komponiert? Wie wurde der Film geschnitten? Und welche Wirkung wird damit erzielt? Mit diesem Wissen vergleichen sie danach einen Informationsbeitrag und einen Werbeclip. Sie erkennen nun genau, welche filmischen Mittel zu welchem Zweck eingesetzt werden.
Zum Schluss folgt eine Einheit zu den Themen Persönlichkeitsrecht, Urheberrecht und Quellenangaben. Vor allem bei den Quellenangaben wollen es die Jugendlichen genau wissen. Etwa: «Muss ich einen Beitrag kennzeichnen, den ich umformuliere – mit eigenen Worten?» Und erfahren von den Experten: «Wenn du den Inhalt unverändert belässt, also nicht mit eigenen Ideen ergänzt, und nur die Worte neu wählst, musst du die Quelle nennen.»
Alle erarbeiteten Inhalte halten die Experten auf einem Klassenplakat fest. Dieses bleibt im Schulzimmer hängen, damit der Klassenlehrer, Raffael Segna, immer wieder darauf zurückgreifen und das Gelernte mit der Klasse weiter vertiefen kann. «Der Start mithilfe der externen Profis ist gelungen.»
Bild: zVg