Kleine Köche - Das Schweizer ElternMagazin Fritz+Fränzi
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Kleine Köche

Lesedauer: 2 Minuten

Es lohnt sich, seinen Nachwuchs in die Menüplanung miteinzubeziehen. Denn kochen mit Kindern macht Spass! Und muss auch gar nicht so anstrengend sein – wenn man einige Tipps beachtet. 

Abwechslungsreich, gesund, lecker und möglichst schnell zubereitet sollten Mahlzeiten auf den Familientisch kommen. Und das am besten täglich. Keine leichte Auf­gabe! Und eine, bei der es sich lohnt, alle Familienmitglieder miteinzu­beziehen und mitentscheiden zu lassen. Denn so lernen Kinder eine ausgewogene Mahlzeit zu planen und eigene Ideen in den Menüplan einzubringen. Einige einfache Tipps können Eltern das gemeinschaftli­che Kochen erleichtern und es für Kinder zum Erlebnis machen.

So lohnt es sich beispielsweise, einige wenige Kochbücher mit ansprechenden Bildern griffbereit aufzubewahren. Diese können Hilfestellung und Inspiration bieten.

Geht es dann an die Zubereitung, sollten Aufgaben am Herd und Küchenbuffet altersgerecht verteilt werden. Geben Sie Ihrem Kind die Möglichkeit, zwischen zwei bis drei Tätigkeiten auszuwählen, damit es selber entscheiden kann und Ver­antwortung übernimmt.


Wie viel Abfall bleibt eigentlich übrig, wenn man eine Peperoni rüs­tet? Buben und Mädchen lernen durch Beobachten und Nachahmen. Sie schauen, wie die Lebensmittel ausgewählt und verarbeitet werden. Erklären Sie Ihren Kindern, woher ein Lebensmittel kommt, ob es roh gegessen werden kann oder gekocht werden muss und was aktuell Saison hat. Lebensmittelkunde kann auch spielerisch angegangen werden: Augen mit einem Tuch verbinden und an Chili, Aubergine und Fenchel riechen lassen. Mutige können auch ein Stück probieren.

Zugegeben, Tischrituale und Regeln wie sorgfältiges Tischdecken und gemeinsames Abräumen sind bei den meisten Kindern und Jugendlichen nicht beliebt. Doch es lohnt sich für Eltern, darauf zu bestehen: Trotz Gemurre werden diese automatisch gespeichert und langfristig gepflegt. «Wir beginnen erst, wenn alle am Tisch sitzen», «Wir probieren, bevor wir bewer­ten» oder «Wir bedanken uns für das Kochen» könnten beispielsweise wichtige Leitsätze sein. Mütter und Väter sind dabei immer Vorbilder. Bewertet ein Elternteil das Gekoch­te als langweilig oder gar ungeniess­bar, kommen auch Kinder schnell zu diesem Schluss. Besser ist es, seinen Nachwuchs selber herausfin­den zu lassen, was er mag und was nicht.

Backen mit Kindern endet nicht selten im kreativen Chaos und kos­tet Nerven. Hier empfiehlt es sich, wie bei allen Aktivitäten mit Kin­dern, genügend Zeit einzuplanen und möglichst gelassen zu bleiben. Buben und Mädchen lieben es, beim Backen selber Hand anzulegen, den Teig zu verrühren, kräftig zu kneten um am Ende die fertigen Leckereien zu verzieren. Der Kreativität sollten dabei keine Grenzen gesetzt wer­ den. Kinder wollen eigene Ideen einbringen und umsetzen. Eltern tun gut daran, sie wann immer möglich gewähren zu lassen, damit ihr Kind spürt, dass seine Mitarbeit gebraucht wird.

Zusammen kochen – aber sicher

Wo geschnipselt, gehackt und erhitzt wird, lauern Gefahren. Es ist wichtig, dass Kinder diese Gefahrenquellen kennenlernen und lernen, wie man damit richtig umgeht. Kleinkinder sollen immer nur unter Beaufsich­tigung in der Küche hantieren. Eine passende Tätigkeit für Kleinkinder kann beispielsweise das Aus­ und Einräumen von Schubladen sein. Besonders geeignet sind hier Schub­laden mit Tupperware oder anderen stabilen und kindersicheren Gegen­ständen. So können auch bereits sehr kleine Kinder beim Kochen indirekt dabei sein und die verschie­denen Geräusche und Gerüche wahrnehmen.

Ältere Kinder können sich an das Gemüseschneiden wagen. Die genaue Instruktion der Eltern ist dabei entscheidend:

  • Stabile Sitzmöglichkeit einrichten. 
  • Rutschfeste Unterlage benutzen. 
  • Immer in Richtung «weg vom Körper» schneiden.

Bei anderen Aufgaben gilt:

  • Flüssigkeit immer von sich weg abgiessen (Spaghettiwasser, Tee).
  • Nur wenig Fett zum Anbraten verwenden, damit es nicht spritzt. 
  • Falls der Backofen auf Kinder­kopfhöhe ist, diesen grosszügig umgehen, da oft heisse Luft ausströmt.

Besonders beliebt sind bei Kindern übrigens die Feinarbeiten, kurz bevor die fertige Mahlzeit auf die Teller kommt. Beim Würzen und Abschmecken lernen sie die grosse Palette an Gewürzen kennen und erfahren, wie sie ein Gericht schärfer, würziger, süsser oder auch farbiger (beispielsweise mit Safran oder Kurkuma) machen können.

Gewähren Sie Ihren Kindern möglichst viele Einblicke ins Alltäg­liche – nämlich das Kochen – und lassen Sie sich von den kleinen und grösseren Feinschmeckern und deren Ideen überraschen.

Bild: iStockphoto


Zur Person:

Vera Kessens ist BSc Ernährungsberaterin SVDE bei Betty Bossi AG.
Vera Kessens
ist BSc Ernährungsberaterin SVDE bei Betty Bossi AG.


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