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26. Mai 2020
«Hilfe, unser Sohn verlegt ständig etwas!»

Lesedauer: 1 Minuten
Eine Frage – drei Meinungen
Unser Sohn, 8, ist ein Schussel. Ständig verliert oder verlegt er etwas: Veloschlüssel, Etui, Turnzeug, Finken, Jacke. Was kann ich gegen seine Zerstreutheit tun?
Livia, 45, Sarnen OW
Das sagt unser Expertenteam dazu:

Stefanie Rietzler
Sie können mit ihm einen Ablauf einüben, als Fantasiereise oder im Rollenspiel, zum Beispiel: «Aufstehen, umdrehen, Jacke vom Haken nehmen» oder «Immer, wenn ich einen Raum verlasse, dann schaue ich zurück auf meinen Platz und frage mich: Habe ich alles eingepackt oder liegt noch was da?» Nicht hilfreich ist es, den Sohn als «Schussel» zu bezeichnen oder ihn fürs Vergessen auszuschimpfen. Achten Sie stattdessen auf Momente, in denen er an seine Sachen gedacht hat, und fragen Sie nach, wie ihm das gelungen ist. Zu guter Letzt: Kaufen Sie keine teuren Dinge und üben Sie sich in Geduld und Gelassenheit, das schont die Nerven.
Sie können mit ihm einen Ablauf einüben, als Fantasiereise oder im Rollenspiel, zum Beispiel: «Aufstehen, umdrehen, Jacke vom Haken nehmen» oder «Immer, wenn ich einen Raum verlasse, dann schaue ich zurück auf meinen Platz und frage mich: Habe ich alles eingepackt oder liegt noch was da?» Nicht hilfreich ist es, den Sohn als «Schussel» zu bezeichnen oder ihn fürs Vergessen auszuschimpfen. Achten Sie stattdessen auf Momente, in denen er an seine Sachen gedacht hat, und fragen Sie nach, wie ihm das gelungen ist. Zu guter Letzt: Kaufen Sie keine teuren Dinge und üben Sie sich in Geduld und Gelassenheit, das schont die Nerven.

Nicole Althaus
Hm, ich bin auch ein Schussel. Und nichts, was meine Eltern gesagt hätten, konnte mich heilen. Ich habe gelernt, etwas weniger schusselig zu sein, als ich zu Hause vor verschlossener Tür stand, nicht mitturnen konnte und die schöne neue Jeansjacke verloren habe. Tragen Sie dem Sohn also nicht alles hinterher, er muss lernen, dass seine Schusseligkeit unangenehme Folgen hat. Das wird ihn zwar nicht heilen, aber bestimmt bessern. Versprochen.
Hm, ich bin auch ein Schussel. Und nichts, was meine Eltern gesagt hätten, konnte mich heilen. Ich habe gelernt, etwas weniger schusselig zu sein, als ich zu Hause vor verschlossener Tür stand, nicht mitturnen konnte und die schöne neue Jeansjacke verloren habe. Tragen Sie dem Sohn also nicht alles hinterher, er muss lernen, dass seine Schusseligkeit unangenehme Folgen hat. Das wird ihn zwar nicht heilen, aber bestimmt bessern. Versprochen.

Peter Schneider
Ritalin? Was Sie schildern, sind typische Symptome einer Aufmerksamkeitsdefizit-Störung. Oder auch kein Ritalin. Es könnte sich nämlich auch um eine nicht ganz ungewöhnliche Schusseligkeits-Problematik handeln, wie sie bei vielen Achtjährigen zu beobachten ist. Das Problem ist, dass eine sichere Differentialdiagnose aus der Ferne kaum zu stellen ist. Aus der Nähe allerdings auch nicht unbedingt. So bleibt es an Ihnen zu entscheiden, unter welchem diagnostischen Label Sie Ihren Sohn betrachten wollen. Bis Sie so weit sind, würde ich erst einmal weiterhin täglich bis stündlich Ihren Sohn mit Engelszungen an alles Mögliche zu erinnern versuchen.
Ritalin? Was Sie schildern, sind typische Symptome einer Aufmerksamkeitsdefizit-Störung. Oder auch kein Ritalin. Es könnte sich nämlich auch um eine nicht ganz ungewöhnliche Schusseligkeits-Problematik handeln, wie sie bei vielen Achtjährigen zu beobachten ist. Das Problem ist, dass eine sichere Differentialdiagnose aus der Ferne kaum zu stellen ist. Aus der Nähe allerdings auch nicht unbedingt. So bleibt es an Ihnen zu entscheiden, unter welchem diagnostischen Label Sie Ihren Sohn betrachten wollen. Bis Sie so weit sind, würde ich erst einmal weiterhin täglich bis stündlich Ihren Sohn mit Engelszungen an alles Mögliche zu erinnern versuchen.
Unser Expertenteam:
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