Mädchen, Buben: Ihr seid gleich!
In Zusammenarbeit mit der Stiftung Kinderdorf Pestalozzi
Buben und Mädchen haben die gleichen Rechte. Was so selbstverständlich klingt, ist noch längst keine Realität. Das muss sich endlich ändern, findet unsere Autorin, und fordert eine genderneutrale Erziehung.
Seit den 1990erJahren forcieren die Vereinten Nationen mit der Strategie «Gender Mainstreaming» langfristig und weltweit die Gleichbehandlung der Geschlechter. Doch die «MeToo»Debatte hat es einmal mehr aufgezeigt: Gerade im Berufsleben können wir noch immer nicht von einer Gleichstellung der Geschlechter sprechen. Dabei ist diese nicht einfach ein frommer Wunsch – die Gleichbehandlung der Geschlechter ist in den Menschenrechten festgeschrieben.
In den Projekten der Stiftung Kinderdorf Pestalozzi setzen sich 3600 Kinder und Jugendliche in der Schweiz jedes Jahr mit Fragen zum Kinderrecht gegen Diskriminierung und der tatsächlichen Chancengleichheit auseinander. Sie erfahren dabei, dass der Begriff Gender weit über die einfache Unterscheidung von Mann und Frau hinausgeht.
Denn Gender bezeichnet das soziale oder gesellschaftliche Geschlecht. Es ist ein Puzzle aus verschiedenen Elementen, die letztlich die Identität einer Person ausmachen. Diese kann männlich oder weiblich sein, mehr dem jeweiligen Geschlecht zugeschriebene Attribute enthalten oder weniger. Letztlich darf aber weder das körperliche noch das soziale Geschlecht eine Rolle spielen: Alle Menschen sollen die gleichen Rechte und die gleichen Chancen im Leben haben.
Leben in einer faireren Gesellschaft
Wollen wir unseren Kindern ein Leben in einer faireren Gesellschaft ermöglichen, in der wir unterschiedlich und doch vor dem Recht alle gleich sein können, müssen wir in Kauf nehmen, dass unsere Kinder auch einmal gehänselt werden, wenn sie nicht der Gendernorm entsprechen. Statt das Kind davor zu schützen, müssen wir aufklären – und zwar das Umfeld, nicht das Kind.
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Über die Stiftung Kinderdorf Pestalozzi
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