«Ich gab Vollgas, wollte zeigen, wie motiviert ich bin»
Noël Stoffel, 17, aus Unterterzen SG, fand in seiner Schnupperlehre als Velomechaniker nicht nur seinen Wunschberuf, sondern gleich auch seinen Lehrbetrieb.
«Zu Beginn der Berufswahl faszinierte mich die Baubranche. Ich schnupperte als Maurer und Plattenleger, begann mich später für mechanische Berufe zu interessieren, machte eine Schnupperlehre als Landmaschinenmechaniker. Weil ich gerne Mountainbike fahre, habe ich mir eine Schnupperstelle als Velomechaniker gesucht. Beim ersten Besuch in der Werkstatt spürte ich, dass das mein Beruf sein könnte. Ich gab Vollgas, wollte zeigen, wie motiviert ich bin, habe Fragen gestellt, aufgeräumt, geschaut, dass ich nie rumstehe. Die Schnupperlehre dauerte nur zwei Tage, war aber sehr intensiv. Ein Auftrag war zum Beispiel, einen Platten zu flicken. Ich musste aber auch Rechenaufgaben lösen. Am Ende empfahl mir der Chef, mich für die Lehrstelle zu bewerben. Einen Monat später erhielt ich den positiven Bescheid.
Inzwischen ist das erste Lehrjahr fast vorbei. Ich habe viel gelernt und darf schon einiges selbständig machen. Bei den E-Bikes und den elektronischen Schaltungen kommt Arbeit am Computer dazu, die man nicht unbedingt erwarten würde. Zum Glück kann ich auch sehr viel an den Bikes schrauben, denn das macht mir immer noch am meisten Spass.»
Die Wahl der passenden Ausbildung nach der Sekundarschule lässt sich in sieben aufeinanderfolgende Aufgaben einteilen:
- Schritt 1: Eigene Interessen und Stärken kennenlernen
Wie Alltagsgewohnheiten und Wunschträume Jugendlichen als Wegweiser zur Selbsteinschätzung dienen können. Dazu ein Fragebogen für Berufswählende. - Schritt 2: Berufe und Ausbildungen kennenlernen
Die wichtigsten Bildungsangebote im Überblick, Berufe der Zukunft, wo der Mangel an Lernenden und Fachkräften am grössten ist und welche Berufswege über eine Hochschule führen. - Schritt 3: Eigene Stärken mit den Anforderungen von Berufen und Ausbildungen vergleichen
Der Abgleich der eigenen Fähigkeiten mit den Anforderungen von Berufen, wie auch Menschen mit Behinderung den Einstieg in das gewünschte Arbeitsumfeld finden und welche Rolle Leistungstests spielen. - Schritt 4: Interessante Berufen in einer Schnupperlehre kennenlernen
Das Berufswahlpraktikum ist der Realitätscheck: Welche Formen von Schnupperlehren es gibt und was Jugendliche über das Schnuppern wissen müssen. - Schritt 5: Mögliche Berufe und Ausbildungen überprüfen und eine Entscheidung fällen
Inwiefern der Berufseinstieg ein wesentlicher Schritt in der Persönlichkeitsentwicklung ist, warum der Lehrbetrieb so gut passen muss wie der Beruf – und wie junge Berufsleute um Titel wetteifern. - Schritt 6: Eine Lehrstelle suchen oder sich bei einer Schule anmelden
Worauf es bei der Lehrstellensuche ankommt, wie man einen guten Eindruck im Vorstellungsgespräch macht und zehn Tipps für eine überzeugende Bewerbungsmappe. - Schritt 7: Sich auf die Lehre oder Schule vorbereiten oder Brückenangebote abklären
Wenn der weitere Weg nach der obligatorischen Schule feststeht, gilt es sich zu informieren und darauf vorzubereiten – ansonsten gibt es eine Reihe sinnvoller Brückenangebote.