«Ich mag es, auf den Zehntelmillimeter genau zu arbeiten»
Laura Leimgruber, 19, aus Fahrwangen AG, lernt Schreinerin EFZ mit Berufsmatur. An den Swiss Skills kämpft sie um den Schweizer Meister-Titel.
«Als Bezirksschülerin wäre die logische Fortsetzung das Gymnasium gewesen. Ich wollte aber etwas Handwerkliches in Begleitung der technischen Berufsmatura lernen. Die erste Schnupperlehre als Schreinerin entsprach nicht genau meinen Vorstellungen, ich liess mich aber nicht entmutigen und suchte weiter. Beim jetzigen Lehrbetrieb, der Firma Ruepp AG, stimmte dann alles. Ich arbeite gerne mit Holz. Es fühlt sich angenehm an und die Vielseitigkeit des Materials gefällt mir sehr. Ich mag es auch, exakt zu arbeiten – auf den Zehntelmillimeter genau – und ein Werkstück massgetreu zu fertigen.
Ich bin fasziniert von den Aufgaben, die an den Berufsmeisterschaften gestellt werden. Über die regionalen Meisterschaften schaffte ich die Qualifikation für die Schweizer Meisterschaften, die Swiss Skills in Bern. Darauf trainiere ich nun, übe die Techniken, die uns als Aufgabe gestellt werden können. Natürlich würde ich mich gerne für die World Skills qualifizieren, die 2024 in Lyon stattfinden. Aber zuerst kommt nun dieser Wettkampf. Danach möchte ich auf dem Beruf arbeiten und kann mir gut vorstellen, später eine Weiterbildung zu starten. Gut möglich, dass es in Richtung Möbeldesign und Planung geht.»
Die Wahl der passenden Ausbildung nach der Sekundarschule lässt sich in sieben aufeinanderfolgende Aufgaben einteilen:
- Schritt 1: Eigene Interessen und Stärken kennenlernen
Wie Alltagsgewohnheiten und Wunschträume Jugendlichen als Wegweiser zur Selbsteinschätzung dienen können. Dazu ein Fragebogen für Berufswählende. - Schritt 2: Berufe und Ausbildungen kennenlernen
Die wichtigsten Bildungsangebote im Überblick, Berufe der Zukunft, wo der Mangel an Lernenden und Fachkräften am grössten ist und welche Berufswege über eine Hochschule führen. - Schritt 3: Eigene Stärken mit den Anforderungen von Berufen und Ausbildungen vergleichen
Der Abgleich der eigenen Fähigkeiten mit den Anforderungen von Berufen, wie auch Menschen mit Behinderung den Einstieg in das gewünschte Arbeitsumfeld finden und welche Rolle Leistungstests spielen. - Schritt 4: Interessante Berufen in einer Schnupperlehre kennenlernen
Das Berufswahlpraktikum ist der Realitätscheck: Welche Formen von Schnupperlehren es gibt und was Jugendliche über das Schnuppern wissen müssen. - Schritt 5: Mögliche Berufe und Ausbildungen überprüfen und eine Entscheidung fällen
Inwiefern der Berufseinstieg ein wesentlicher Schritt in der Persönlichkeitsentwicklung ist, warum der Lehrbetrieb so gut passen muss wie der Beruf – und wie junge Berufsleute um Titel wetteifern. - Schritt 6: Eine Lehrstelle suchen oder sich bei einer Schule anmelden
Worauf es bei der Lehrstellensuche ankommt, wie man einen guten Eindruck im Vorstellungsgespräch macht und zehn Tipps für eine überzeugende Bewerbungsmappe. - Schritt 7: Sich auf die Lehre oder Schule vorbereiten oder Brückenangebote abklären
Wenn der weitere Weg nach der obligatorischen Schule feststeht, gilt es sich zu informieren und darauf vorzubereiten – ansonsten gibt es eine Reihe sinnvoller Brückenangebote.