Wer die 18-Jährige kennenlernt und sie nur eine halbe Stunde lang erlebt, mag gar nicht glauben, wie viele dunkle Monate es in ihrem jungen Leben schon gegeben hat. Stefanie leidet seit ihrer frühen Kindheit unter Depressionen. «Irgendwie war das Leben immer anstrengend und mühsam», erzählt sie. «Ich weiss noch, wie ich als Achtjährige mit meinem Bruder und meinen Eltern in den Europa-Park gefahren bin, auch meine Tante und mein Onkel waren dabei. Alle hatten einen Megaspass und wollten, dass ich den auch hatte. Aber ich dachte die ganze Zeit, was das eigentlich soll, dieses Herumgekreische. Ich habe mich dann eben in die Achterbahn und andere Bahnen gesetzt, um ihnen eine Freude zu machen. Spass gemacht hat mir das nicht.»
In der Schule hat Stefanie keine Freunde. Sie ist eine gute Schülerin und keiner hat ein Problem mit ihr, sie wird nicht gemobbt. Aber sie ist still, spricht nur das Nötigste, bleibt in den Pausen für sich, liest und malt. Irgendwann fragt sie ihre Tante, ob das eigentlich immer so weitergehe, dieses Leben.