Wenn wir Eltern Medienberichte zum Thema Freiräume für Kinder lesen, machen sich oft zweierlei Gefühle breit. Auf der einen Seite nicken wir innerlich. Vor unserem geistigen Auge ziehen Bilder auf von glücklichen Kindern, die durch den Wald streifen, Baumhütten bauen und vergnüglich in Matschpfützen hüpfen: So muss Kindheit sein!
Auf der anderen Seite beschleicht uns das schlechte Gewissen: Haben die eigenen Kinder genügend Zeit für sich? Machen wir alles richtig? Wann waren wir das letzte Mal im Wald? Und hat es den Kindern da wirklich so gut gefallen?
Was wir auch wissen: Die Freiräume sind in den letzten Jahrzehnten kleiner geworden. Die Bevölkerungs- und Bebauungsdichte und der Verkehr haben zugenommen, und die Orte, an denen Kinder ungestört spielen können, verschwinden zunehmend. Gleichzeitig verbringen die Kinder viel mehr Zeit in Tagesstrukturen, Vereinen oder Sportangeboten. Ihre Freizeit wird mehr und mehr von Erwachsenen durchorganisiert.
Was braucht es, damit Kinder wieder die nötigen Frei- und Gestaltungsräume erhalten? Und was kann jeder Einzelne von uns dazu beitragen, anstatt sich nur die «gute alte Zeit» herbeizusehnen? In vielerlei Hinsicht braucht es dazu von uns Erwachsenen eine Haltungsänderung, Mut und eine Portion guter Ideen.