Ich snap dir!

Bild: Swisscom
Teenager sind begeistert, Erwachsene verstehen es nicht. Snapchat ist der digitale Hype der jugendlichen Stunde. Wieso eigentlich?
Mit Snapchat haben Jugendliche einen digitalen Ort gefunden, an dem sie sich ausleben können, weil diese Plattform noch weitgehend frei von Eltern und anderen Erwachsenen scheint. Viele Teenager nutzen die App für Schnappschüsse, sogenannte Snaps. Sie schiessen Fotos und legen Filter drauf – etwa fürs Gesicht oder die Umgebung. Damit können sie sich, dem Freund oder der Freundin einen Blumenkranz oder einen Schnauz verpassen. Sticker, Malereien, Texte, Uhrzeit, Datum, Temperatur und Ort hinzufügen. Und besonders spannend für die Jugendlichen: Sitzen zwei Personen nebeneinander, können sie mittels der Funktion Swap-Face die Gesichter vertauschen.
Die Bilder oder kurzen Videosequenzen werden anschliessend direkt an Freunde verschickt oder in die sogenannte «Story» gepackt. In dieser können die Nutzer im Laufe des Tages Inhalte sammeln und so eine Geschichte erzählen, die sich die Freunde ansehen können.
Snap und weg?
Wie sicher ist die App? Dass der Empfänger einen Screenshot eines Snaps machen kann, daran denken geübte Snaper sehr wohl. Sie kennen auch die Apps, die Snapchat-Bilder speichern, SnapSave etwa.
Trotzdem bleibt es für Sie als Eltern wichtig, mit Ihren Kindern genau solche Sicherheitslücken zu besprechen. Indem Sie sich über die Anwendungen Ihrer Kinder schlau machen und ihnen etwa bei Snapchat aufzeigen: Das Versprechen, die Bilder nach spätestens zehn Sekunden nicht mehr einsehbar zu machen, kann Snapchat nicht halten. Technik hin oder her: Jede Einschränkung ist umgehbar. Deshalb braucht es eine kritische Haltung, die uns Eltern und unsere Kinder Schritt für Schritt zu medienkompetenten Nutzern macht.