Vorsicht Zusatzstoffe!
In Zusammenarbeit mit Betty Bossi
Bild: Alamy Stock Photo
Ob bunte Fruchtgummis, Chips oder Fertiggerichte, sie alle verdanken Aussehen, Geschmack und Haltbarkeit einer Vielzahl an Zusatzstoffen. Doch welche Auswirkungen haben diese auf die Gesundheit unserer Kinder?
Über 300 Lebensmittelzusatzstoffe sind vom Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen zugelassen. Sie werden mit E-Nummern gekennzeichnet. Das «E» steht für Europa und essbar. Zusatzstoffe müssen – lebenslang konsumiert – unbedenklich sein.
Zusatzstoffe werden in verschiedene Seriengruppen eingeteilt. So stehen die 100er-Nummern beispielsweise für Farbstoffe, die 200er-Nummern für Konservierungsstoffe und so weiter. Ob ein Zusatzstoff natürlichen oder synthetischen Ursprungs ist, lässt sich aus der E-Nummer nicht ablesen, kann online aber nachgeschaut werden.
Zusatzstoffe kommen nur in vorverarbeiteten Lebensmitteln oder in Fertigprodukten vor. Farbstoffe zum Beispiel ersetzen die bei der Verarbeitung verloren gegangene Farbe. Eine graue Wurst lässt sich schlechter verkaufen als eine muskelrote. Konservierungsmittel werden beigefügt, um die Lebensmittel vor schädlichen Bakterien und Schimmelpilzen zu schützen.
Emulgatoren und Stabilisatoren ersetzen die durch die Fettreduktion verloren gegangene natürliche Sämigkeit einer Speise. All diese Stoffe sind zwar in den verwendeten Konzentrationen nicht gesundheitsschädlich, einige sind aber dennoch als bedenklich einzustufen.
Umstrittene Farbstoffe
Zurzeit wird der Weissmacher Titandioxid, E 71, stark diskutiert, da er Entzündungen fördern könnte. Forscher der Universität Zürich empfehlen Menschen mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen, dass sie auf Lebensmittel mit dem Zusatzstoff E 71 besser verzichten sollten. Er wird überall dort eingesetzt, wo es verdächtig weiss ist oder glänzt, von Kaugummis, Marshmallows über Mozzarella und Zuckerguss von beispielsweise Donuts bis zu Zahnpasta und Sonnencrèmes.
Verführerisches Glutamat
Gerade Kinder sollten zugesetztes Glutamat als Geschmacksverstärker nicht täglich zu sich nehmen. Essen Kinder regelmässig stark verarbeitete Lebensmittel, gewöhnen sie sich schlechter an die Vielfalt natürlicher Lebensmittel und verlieren die Sensibilität für das natürliche Aroma von Nahrungsmitteln. Zum anderen kann Glutamat den Appetit anregen und so möglicherweise Übergewicht fördern.
Auch der als gesünder beworbene Süssstoff ist keine gute Wahl, ist er doch um ein Vielfaches süsser als Zucker. Vor allem Kinder gewöhnen sich rasch an die extreme Süsse, was eine Gier nach Süssigkeiten und Süssgetränken auslöst. In jedem Familienhaushalt ergibt es Sinn, Regeln rund um Süssigkeiten aufzustellen. Zum Beispiel: Naschen ist einmal am Tag erlaubt. Limonade und Softdrinks sollten die Ausnahme bleiben.
Frisch und natürlich einkaufen
Rezept: Fruchtgummis ohne Zusatzstoffe
Trocknen im Ofen: ca. 24 Std.
Stehen lassen: ca. 12 Std. Ergibt ca. 350 Stück
500 tiefgekühlte, angetaute Aprikosen in einer Pfanne unter Rühren aufkochen. Hitze reduzieren, unter gelegentlichem Rühren zugedeckt bei kleiner Hitze köcheln, bis die Aprikosen weich sind.
300 Akazienhonig, 2 Teelöffel Zitronensaft und Aprikosen in einen Messbecher geben. Mit dem Mixstab fein pürieren. Fruchtpüree auf einem mit Backpapier belegten Blech ca. 7 mm dick ausstreichen.
Trocknen: ca. 24 Std. in der Mitte des auf 50 Grad vorgeheizten Ofens, dabei Ofentür mit einem Kellenstiel einen Spalt breit offen halten. Herausnehmen, mit einem sauberen Küchentuch bedeckt bei Raumtemperatur ca. 12 Std. stehen lassen. Fruchtgummi in gleich grosse Streifen schneiden oder Tierchen ausstechen.
Haltbarkeit: im Kühlschrank ca. 3 Monate, tiefgekühlt ca. 6 Monate.