So beliebt sie auch sind: Schwimmflügel täuschen eine falsche Sicherheit vor. Stolpert ein kleines Kind und taucht mit dem Gesicht ins Wasser, erstarrt es und bleibt regungslos liegen. Ebenso können die Flügeli abrutschen oder die Luft kann entweichen. Kinder, die noch nicht gut schwimmen können, gehören nicht ins tiefe Wasser – auch mit Schwimmflügel sollten sie maximal in bauchtiefes Wasser.
Schwimmflügel sind auch nicht zum Schwimmen lernen geeignet, da sie die Arme blockieren und sich die Kinder senkrecht im Wasser bewegen. Ich persönlich empfehle, wann immer möglich auf am Körper befestigte Auftriebshilfen zu verzichten. Wenn es gar nicht anders geht, greifen Sie besser auf Schwimmhilfen mit Rückenkissen oder auf Schwimmgurte zurück. Diese schränken die Bewegungsfreiheit nicht ein und die Kinder bewegen sich horizontal im Wasser. Behalten Sie Kinder, die noch nicht sicher schwimmen können, nicht nur in Sicht-, sondern in Reichweite.
Behalten Sie Kinder, die noch nicht sicher schwimmen können, nicht nur in Sicht-, sondern in Reichweite.
Bei jedem Bootsausflug sind Schwimmwesten ein Muss. Sie sind eine Sicherheitshilfe beim unerwarteten Sturz ins Wasser, eignen sich jedoch nicht zum Vorwärtsbewegen und Schwimmen lernen. Das musste ich erst letzten Sommer bei einem Kanuausflug selbst erfahren: Da sich das Kanu nach dem Kentern nicht mehr wenden liess, musste ich die Weste ausziehen, um das Ufer zu erreichen.
Witzige XXL-Schwimmtiere und aufblasbares Obst sind im Trend. Ebenso wie Luftmatratzen kann dieses Gummigetier aber schnell kentern. Zudem können die Schwimmtiere der Badeaufsicht den Blick aufs Wasser verstellen – ein enormes Sicherheitsrisiko. In vielen Schwimmbädern sind aufblasbare Schwimmtiere und Luftmatratzen deshalb verboten. Wer abseits der Bäder weit auf einen See hinausschwimmen mag, sollte nicht von einer Gummiente, sondern von einem richtigen Boot begleitet werden. Denn vor einem Muskelkrampf sind auch die besten Schwimmer nicht gefeit.
Jetzt kommen wir endlich zu Hilfsmitteln, die wirklich beim Schwimmen lernen helfen können. In meinen Eltern-Kind-Kursen zeige ich, wie Poolnudeln und Schwimmbretter optimal eingesetzt werden. Wir arbeiten dabei in Bauch- und Rückenlage und in verschiedenen Schwierigkeitsstufen. Während Zweijährige das Balancieren, Festhalten und Gleiten üben, können sich ältere Kinder schon alleine fortbewegen und die richtige Atmung üben. Der Einsatz der Schwimmhilfen erfordert jedoch volle Konzentration und die Hilfe der Eltern. Der Lernfortschritt gegenüber einem selbständigen Bädele mit Schwimmflügeln ist enorm.