Allergie oder Intoleranz?

Bild: Filipa Peixeiro / 13 Photo
Blähungen, Hautausschläge oder Atemnot: Manche Menschen reagieren empfindlich bis sehr heftig auf bestimmte Lebensmittel. Dann kann eine Allergie vorliegen oder eine Intoleranz. Die beiden Formen der Reaktion auf Inhaltsstoffe unterscheiden sich grundlegend voneinander.
Eine Nahrungsmittelallergie beruht auf einer Abwehrreaktion des Körpers gegenüber harmlosen pflanzlichen oder tierischen Eiweissen (Allergenen). Die von unserem Organismus gebildeten Antikörper lösen bei jeglichem Kontakt mit den Allergenen – oft reichen nur Spuren davon – eine allergische Reaktion aus. Sie variiert je nach Schweregrad der Allergie von Juckreiz über Hautekzeme oder Verdauungsbeschwerden bis hin zum sogenannten anaphylaktischen Schock, der schwersten Form einer allergischen Reaktion, die im schlimmsten Fall zu Atem- und Kreislaufstillstand führt.
Eine Nahrungsmittelallergie beruht auf einer Abwehrreaktion des Körpers gegen pflanzliche oder tierische Eiweisse (Allergene)
Im Fall der Nahrungsmittelallergien ist die gefühlte Betroffenheit weit höher als die tatsächliche, wie Zahlen des Allergiezentrums Schweiz zeigen: So geben bei Umfragen jeweils 20 Prozent der Bevölkerung an, auf bestimmte Nahrungsmittel allergisch zu sein, nachweislich davon betroffen sind allerdings lediglich 2 bis 8 Prozent.
Nahrungsmittelintoleranz ist ein Sammelbegriff für verschiedene, nicht allergisch bedingte Reaktionen auf Nahrungsmittel. Dabei bildet der Körper keine Antikörper, sondern ihm fehlt stattdessen die Fähigkeit, einen bestimmten Stoff zu verdauen, beziehungsweise er hat diese Fähigkeit ganz oder teilweise verloren.
Ein bekanntes Beispiel für eine Nahrungsmittelintoleranz ist die Zöliakie oder Glutenintoleranz. Dabei können Betroffene das Klebereiweiss in verschiedenen Getreidesorten nicht verdauen, was zu einer Schädigung der Dünndarmschleimhaut führt. Bei der Laktoseintoleranz, einer weiteren bekannten Störung, fehlt Betroffenen ein Verdauungsenzym, um Milchzucker zu spalten.
Statt ins Blut gelangt der Milchzucker in den Dickdarm. Die Folge: Blähungen, Durchfall, Verstopfung oder Erbrechen.
Anstatt ins Blut gelangt der Milchzucker unverdaut in den Dickdarm und wird dort von Bakterien vergoren, was zu Blähungen, Bauchkrämpfen, Durchfall, Verstopfung oder Erbrechen führen kann. Eine Nahrungsmittelintoleranz führt nicht zu einer lebensbedrohlichen Situation, kann für Betroffene aber sehr einschränkend und unangenehm sein.
Die Symptome sind vielfältig, zu den häufigsten gehören Verdauungsbeschwerden wie Bauchschmerzen, Blähungen, Durchfall oder Verstopfung sowie Unwohlsein. Je nach Form der Intoleranz sind in der Schweiz bis zu 20 Prozent der Bevölkerung betroffen.
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