Vier Tipps gegen das Aufschieben

Schieben Sie wichtige Aufgaben vor sich her, weil Sie einen riesigen Berg vor sich sehen? Legen Sie sich alle möglichen Ausreden zurecht? Sie sind nicht allein. Und bereits ein paar einfache Kniffe können helfen, ins Tun zu kommen.
Es gibt daher einen einfachen Trick, um unserem inneren Schweinehund ein Schnippchen zu schlagen: Machen Sie sich den Anfang so leicht wie möglich!
Starten Sie mit einer Mini-Teilaufgabe, um einen Fuss in die Tür zu bekommen. Nehmen Sie sich nicht vor, den Dachboden auszuräumen. Nehmen Sie sich lediglich vor, 15 Minuten die alten Bücher oder Zeitschriften zu sortieren und ein paar Sachen ins Altpapier zu werfen. Oder füllen Sie lediglich die erste Seite der Steuererklärung aus, indem Sie Ihre Personalien eintragen.
Sobald Sie den ersten Schritt gemacht haben, bekommen Sie einen kleinen Energieschub, der Ihnen hilft, mit der Aufgabe fortzufahren – noch am gleichen Tag oder am nächsten.
Tipp 1: Würdigen Sie die kleinen Schritte
Das stimmt nicht. Sich für kurze Zeiträume mit einer Arbeit auseinanderzusetzen, ist ausgesprochen effektiv. Eine Schülerin, die im Laufe einer Woche viermal für zehn Minuten Französischvokabeln gelernt und wiederholt hat, hat sich besser auf die Vokabelprüfung vorbereitet als ihre Kollegin, die einmalig eine Stunde damit zugebracht hat. Und der Student, der sich im Vorfeld 20 Minuten Zeit genommen hat, um sich ein paar Gedanken über die nächsten Absätze seiner Seminararbeit zu machen und seine Überlegungen in Form einiger Notizen festgehalten hat, wird danach viel leichter den Einstieg ins Schreiben finden als sein Kollege, der auf ein leeres Blatt starrt.
Tipp 2: Freuen Sie sich über Fortschritte
Je mehr wir lernen, uns über unsere Arbeit und auch kleine Fortschritte zu freuen, desto leichter fällt es uns, beim nächsten Mal den Einstieg zu finden. Eine Studentin, die eine halbe Seite für ihre Bachelorarbeit geschrieben hat, könnte sich dafür schelten, dass sie wieder nur eine halbe Seite geschafft hat. Sie könnte aber auch denken: «Super, eine halbe Seite weiter. Wenn ich in diesem Tempo weiterschreibe, schaffe ich die gesamte Arbeit in 80 Tagen!» Welcher Gedanke wird wohl eher dafür sorgen, dass sie am nächsten Tag weiterschreibt?
Wer das Aufschieben überwinden möchte, sollte sich schon alleine dafür, dass er sich für eine kurze Zeit seinem inneren Gegner gestellt hat, selbst auf die Schulter klopfen. Sie haben sich auf den Dachboden gewagt und ein paar Sachen aufgeräumt, anstatt gleich klein beizugeben? Geniessen Sie es und seien Sie stolz darauf – und schon fühlen Sie sich beim nächsten Anlauf zuversichtlicher.
Tipp 3: Machen Sie es sich schön
Für Physik konnte ich mich als Schüler nicht erwärmen, aber an die Lernsessions, die ich und mein bester Freund jeweils am freien Nachmittag vor der Prüfung einlegten, denke ich gerne zurück. Es hat Spass gemacht, wenn man etwas verstanden hat und es dem anderen erklären konnte oder Hilfe bekam, wenn man eine Denkblockade hatte. Kneifen war nicht möglich, weil man den anderen nicht im Stich lassen wollte.
Wenn ich bei einem Artikel nicht weiterkomme, nehme ich ein Notizbuch und mache einen Spaziergang im Wald, anstatt auf den Laptop zu starren. Beim Aufräumen hilft eine Playlist mit motivierenden Songs. Wie könnten Sie sich eine schwierige Aufgabe erleichtern?
Tipp 4: Fragen Sie nach dem Warum
Wenn wir nicht um die Aufgabe herumkommen, sollten wir uns die Warum-Frage ernsthaft stellen und uns Zeit dafür nehmen. Vielleicht nehmen wir dazu ein Blatt Papier und schreiben so viele Gründe wie möglich auf, weshalb wir diese Aufgabe angehen möchten. Jeder Grund macht es uns ein wenig leichter, uns darauf einzulassen. Wie diese Übung konkret aussehen kann, zeigt das neue Video unserer Lernserie «Adi & Jess».
Bild: Pexels.com