24. August 2020
«Ich durfte nur einmal messen»
Text: Stefan Michel
Bild: Roshan Adhihetty
Bild: Roshan Adhihetty
Lesedauer: 2 Minuten
Ich erzähle
Anouk Zaugg, 16, aus Brugg AG, absolvierte eine Schnupperlehre als Hochbauzeichnerin. Und ist glücklich, nach dem positiven Bescheid die Lehre in ihrem Wunschberuf machen zu dürfen.
«Vor meiner ersten Schnupperlehre war ich ganz schön nervös. Ich hatte ja keine Ahnung, was mich erwartet und wie es wird. Auch bei den weiteren Schnuppereinsätzen war es so, es legte sich aber immer, sobald ich einmal dort war. Bei Manetsch Meyer Architekten hatte ich mich für die Lehrstelle als Hochbauzeichnerin beworben und wurde nach einem ersten Gespräch zum Schnuppern eingeladen. Als Erstes musste ich eine Tür ausmessen und sie massstabgetreu in einen bestehenden Plan übertragen. Ich durfte nur einmal messen, musste mich also sehr konzentrieren, dass ich alle Masse hatte. Nachdem ich die Tür in den Plan eingefügt hatte, machte ich das Gleiche am Computer in einem Zeichenprogramm.
Ich mag geometrisches Zeichnen, deshalb hatte ich es in der Schule als Freifach belegt. Freihand zeichne ich ohnehin die ganze Zeit. Am Ende der Schnupperlehre hatte ich ein Gespräch mit meiner Berufsbildnerin, darauf wartete ich auf den Bescheid. Ich war überglücklich, als die gute Nachricht kam. Ich kann die Lehre in meinem Wunschberuf machen, in einem Betrieb, in dem ich mich von Anfang an wohlgefühlt habe. Ich freue mich darauf, praktisch zu arbeiten und nicht nur Theorie zu lernen. Etwas aufgeregt bin ich trotzdem.»
Ich mag geometrisches Zeichnen, deshalb hatte ich es in der Schule als Freifach belegt. Freihand zeichne ich ohnehin die ganze Zeit. Am Ende der Schnupperlehre hatte ich ein Gespräch mit meiner Berufsbildnerin, darauf wartete ich auf den Bescheid. Ich war überglücklich, als die gute Nachricht kam. Ich kann die Lehre in meinem Wunschberuf machen, in einem Betrieb, in dem ich mich von Anfang an wohlgefühlt habe. Ich freue mich darauf, praktisch zu arbeiten und nicht nur Theorie zu lernen. Etwas aufgeregt bin ich trotzdem.»
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Die Wahl der passenden Ausbildung nach der Sekundarschule lässt sich in sieben
aufeinanderfolgende Aufgaben einteilen. Es empfiehlt sich, die sieben Schritte in dieser Reihenfolge auszuführen, wobei man auch immer wieder eine oder zwei Etappen zurückgehen kann, wenn sich etwas geändert hat.
aufeinanderfolgende Aufgaben einteilen. Es empfiehlt sich, die sieben Schritte in dieser Reihenfolge auszuführen, wobei man auch immer wieder eine oder zwei Etappen zurückgehen kann, wenn sich etwas geändert hat.
- Schritt 1: Eigene Interessen und Stärken kennenlernen
Bevor Jugendliche entscheiden können, welche Ausbildung sie nach der Sekundarschule in Angriff nehmen wollen, müssen sie ein paar grundlegende Fragen an sich selber beantworten. Keine leichte Aufgabe mitten in der Pubertät, die ohnehin schon voller Fragen ist. - Schritt 2: Berufe und Ausbildungen kennenlernen
In die Lehre oder weiter zur Schule? Diese Frage stellen sich viele in der Oberstufe. Dabei schliessen sich die beiden Wege nicht aus. Die wichtigsten Bildungsangebote im Überblick. - Schritt 3: Eigene Stärken mit den Anforderungen von Berufen und Ausbildungen vergleichen
Jede Berufslehre und jede Schule hat ihre spezifischen Anforderungen. Für junge Berufssuchende bedeutet das, dass sie entweder intensiv an ihren Fähigkeiten arbeiten oder sich eine weniger anforderungsreiche Berufslehre suchen sollten. - Schritt 4: Interessante Berufen in einer Schnupperlehre kennenlernen
Eine Schnupperlehre, auch Berufswahlpraktikum genannt, gibt einen ersten Eindruck vom Arbeitsleben, von einem Beruf und vom Klima im möglichen Lehrbetrieb. Sie ist so etwas wie der ultimative Realitätscheck für junge Lehrstellensuchende. - Schritt 5: Mögliche Berufe und Ausbildungen überprüfen und eine Entscheidung fällen
Berufsberaterin Sigrid Weber kennt die Qual der Berufswahl, die viele Jugendliche durchleben. Lieblingsfächer und Hobbys seien erste Hinweise auf die passende Ausbildung, in Schnupperlehren lasse sich viel lernen – und manchmal helfe auch ein Münzwurf, sagt die Psychologin. Bei der Entscheidung müsse aber vor allem das Gefühl stimmen. - Schritt 6: Eine Lehrstelle suchen oder sich bei einer Schule anmelden
Nach der Wahl des passenden Berufs folgt die Suche nach dem geeigneten Lehrbetrieb. Gross oder klein, familiär oder formell, hierarchisch oder kollegial? Je mehr verschiedene Formen man durch Schnuppern kennenlernt, desto besser weiss man, was einem zusagt. - Schritt 7: Sich auf die Lehre oder Schule vorbereiten oder Brückenangebote abklären
Das zehnte Schuljahr gilt als Notlösung für die, die keine Lehrstelle gefunden haben. In Wahrheit ist es ein sinnvolles Bildungsangebot, um schulische und andere Lücken zu schliessen oder in der Berufswahl zu einer Entscheidung zu gelangen. Weitere Brückenangebote helfen, wertvolle Kenntnisse zu gewinnen und Weichen zu stellen.
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