- Vor Kindern wird nicht gestritten.
Paare mit Kindern im Haushalt gaben in einer Befragung häufiger an, dass sie in Konfliktsituationen zornig werden oder schreien, während Paare ohne Kinder im Haushalt die Sache öfter ruhig ausdiskutieren.
- Kinder wissen noch nicht, was sie von den Eltern erwarten.
Die wenigen Studien, in welchen Kinder befragt wurden, zeichnen ein eindeutiges Bild: Familie bedeutet für Kinder umsorgt sein und Pflege, Liebe sowie gegenseitige Unterstützung – und zwar unabhängig von Alter, Geschlecht und kulturellem Hintergrund. In den Äusserungen der Kinder spielen hierbei erwartungsgemäss die Eltern eine zentrale Rolle, in erster Linie die Mutter. Übrigens: Schulkinder und Teenager können nachweislich auch präziser den Erziehungsstil ihrer Eltern beschreiben als diese selbst. Das hängt wohl damit zusammen, dass Kinder dank dem Austausch mit ihren Freunden und Gleichaltrigen die Erziehungspraktiken ihrer Eltern besser mit denjenigen anderer Eltern vergleichen können.
- Co-Parenting ist immer besser als alleine erziehen.
Am besten sind die Betreuungsmodelle, die individuell gut funktionieren. Gemäss den Untersuchungen der Familienrechtsprofessorin Hildegund Sünderhauf ist eine funktionierende alternierende Obhut der «Rolls-Royce» unter den Betreuungsmodellen. Klappt es damit aber nicht gut, sei ein Residenzmodell vorzuziehen – wenn dieses funktioniert. Schlecht und belastend für Kinder ist immer die Fortsetzung der elterlichen Konflikte, unabhängig vom Betreuungsmodell.
Quellen:
– Familienbericht des Bundes, 2017
– Pasqualina Perrig-Chiello, François Höpflinger, Christof Kübler, Andreas Spillmann: «Familienglück – was ist das?»
– Hildegund Sünderhauf: «Wechselmodell: Psychologie – Recht – Praxis»
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